AMS Jobchancen Studium 2010/2011 - Naturwissenschaften
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<strong>Jobchancen</strong> <strong>Studium</strong> – <strong>Naturwissenschaften</strong><br />
Der Wechsel zu einem anderen Unternehmen ist in Österreich aufgrund der geringen Zahl der<br />
in Frage kommenden Betriebe eher schwer möglich. Solche Möglichkeiten ergeben sich öfter im<br />
Ausland. Vereinzelt treten ErdwissenschafterInnen nach mehrjähriger Tätigkeit in erdölproduzierenden<br />
Unternehmen den Weg in die Selbständigkeit als ZiviltechnikerIn bzw. IngenieurkonsulentIn<br />
an (vgl. dazu Kapitel 2 in diesem Abschnitt). Dabei gibt es entweder die Möglichkeit ein Ingenieurbüro<br />
mit MitarbeiterInnen aufzubauen, oder dieser Tätigkeit alleine nachzugehen und bei größeren<br />
Projekten Arbeitsgemeinschaften mit KollegInnen zu bilden.<br />
Berufsanforderungen<br />
Die Forschungsarbeit von ErdwissenschafterInnen ist zumeist mit Geländearbeit verbunden. Die<br />
Arbeit im Gelände erfordert gute körperliche Konstitution, räumlichen Orientierungssinn und die<br />
Fähigkeit, auch alleine im Gelände zu recht zu kommen. Weiters sollten ForscherInnen technisches<br />
Verständnis mitbringen, da sie mit technischen Geräten und wissenschaftlichen Messinstrumenten<br />
umgehen müssen. Generell erfordert wissenschaftliches Arbeiten Ausdauer, Engagement, Genauigkeit<br />
und logischanalytisches Denken. Für die Abfassung von Forschungsberichten und die Präsentation<br />
der Ergebnisse sind sprachliche Fertigkeiten in Wort und Schrift notwendig. Weiters sind<br />
für ErdwissenschafterInnen Fremdsprachenkenntnisse bereits während des <strong>Studium</strong>s unerlässlich,<br />
da die Fachliteratur fast ausschließlich englischsprachig ist. ErdwissenschafterInnen, die in der<br />
Forschung arbeiten, sollten organisatorische Fähigkeiten sowie die Fähigkeit zur Zusammenarbeit<br />
(insbesondere auch mit Angehörigen anderer, verwandter Disziplinen wie z.B. BiologInnen) mit<br />
sich bringen und selbständig arbeiten können. Dies v.a. dann, wenn der Aufstieg von der Projektmitarbeit<br />
zur Projektleitung angestrebt wird.<br />
Für ErdwissenschafterInnen, die in der Industrie beschäftigt sind, gilt ähnliches. Oft macht die<br />
Tätigkeit von ErdwissenschafterInnen in der Erdölbranche längere Auslandsaufenthalte erforderlich,<br />
d.h. Mobilitätsbereitschaft wird vorausgesetzt.<br />
Jene ErdwissenschafterInnen, die eine selbständige Tätigkeit als IngenieurkonsulentIn anstreben,<br />
sollten die »klassischen Unternehmereigenschaften« mitbringen, nämlich Organisationstalent,<br />
Menschenkenntnis, hohes Aktivitätsniveau und Risikobereitschaft.<br />
Insbesondere zu Beginn der Berufstätigkeit ist der Erwerb zusätzlicher Kenntnisse bzw. die Einarbeitung<br />
in neue bzw. spezielle Gebiete der eigenen Wissenschaft oder in benachbarte Disziplinen oft<br />
unabdingbar. Ein besonders relevanter Bereich ist hier für die in der Erdöl oder Erdgasgewinnung tätigen<br />
ErdwissenschafterInnen die Geophysik, da bei der Erschließung von Lagerstätten eine enge Kooperation<br />
mit GeophysikerInnen erfolgt und geophysikalische Daten interpretiert werden müssen.<br />
1.8.5 Berufsorganisationen und Vertretungen<br />
Für den Bereich der Erdwissenschaften besteht derzeit keine Standesvertretung im engeren Sinn.<br />
Es existieren jedoch eine Reihe von wissenschaftlichen Gesellschaften, die sich die Förderung der<br />
wissenschaftlichen Forschung zum Ziel gesetzt haben. In einigen Fällen fungieren diese Vereinigungen<br />
auch als Interessenvertretung für ihre Mitglieder. Beispiele dafür sind:<br />
• Bergmännischer Verband Österreichs: www.bvo.at<br />
• Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein: www.oiav.at<br />
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