AMS Jobchancen Studium 2010/2011 - Naturwissenschaften
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Teil C – Beruf und Beschäftigung<br />
Forschung an Schulen und Universitäten entwickeln sich immer mehr neue Berufsbilder für MathematikerInnen,<br />
die gerade wegen der Universalität und Interdisziplinarität der Mathematik gar<br />
nicht leicht zu umreißen sind: MathematikerInnen entwerfen komplexe Softwaresysteme, führen<br />
Simulationsrechnungen im Maschinenbau durch, berechnen Risikoprämien für Versicherungen, ermitteln<br />
Werte von Finanzkontrakten, optimieren Kabelnetze, planen Produktionsprozesse, fertigen<br />
Statistiken an, modellieren die Funktionsweise des Hirns, erforschen ökonomische Zusammenhänge<br />
und erklären die Evolution.« 11<br />
Alleine im Bereich der Versicherungsmathematik werden laufend hochqualifizierte MitarbeiterInnen<br />
gesucht, da die demografischen Veränderungen, Umwelteinflüsse und der Klimawandel<br />
besondere Herausforderungen für neue und zukunftsorientierte versicherungsmathematische Berechnungen<br />
darstellen. 12<br />
MathematikerInnen sind meist in leitenden Stellungen tätig oder als SachbearbeiterInnen, allerdings<br />
unterliegt ihnen meist ein Arbeitsbereich, den sie selbständig oder in sehr kleinen Teams<br />
bearbeiten. Der Tätigkeitsbereich erstreckt sich hauptsächlich auf kaufmännischadministrative und<br />
technisch-wissenschaftliche Problemstellungen, wobei im Durchschnitt 10% bis 30% ihres mathematischen<br />
Wissens unmittelbar zum Einsatz kommt.<br />
Die mathematischen Fächer, die inhaltlich in den Anwendungen die größte Rolle spielen, sind:<br />
Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie, Operations Research und Optimierung, Numerik und Modellierung.<br />
Aus den übrigen Disziplinen werden in der Regel weniger inhaltliche Kenntnisse verwertet,<br />
als vielmehr die dadurch bewiesene Fähigkeit, sich selbständig mit hochkomplexen Themen<br />
vertraut zu machen und sie zu durchschauen. 13<br />
Gute Chancen im Bereich EDV und IKT auch für MathematikerInnen<br />
Grundsätzlich sind die AbsolventInnen der Informatik und der Technischen Mathematik unmittelbar<br />
für diesen Bereich ausgebildet. Da es sich im Bereich der EDV allerdings vielfach in gewissem<br />
Sinn um Anwendungen der Mathematik handelt, finden auch AbsolventInnen der Mathematik in<br />
diesem Berufsfeld Beschäftigungsmöglichkeiten vor. Die Aussichten im Berufsfeld EDV sowie in<br />
der Telekommunikation werden als günstig eingeschätzt. Durch die rasche Verbreitung von EDV und<br />
IKT und ihrer ständig neuen Anwendungen ist auch in den nächsten Jahren mit einer ausreichenden<br />
Nachfrage zu rechnen. Es zeigt sich eine Tendenz zur Vereinfachung des Umgangs mit den Anlagen<br />
und Anwendungsprogrammen, welche deren stärkere Einbindung in sämtliche Abteilungen ermöglicht.<br />
Nachdem die fachliche Entwicklung in diesem Berufsfeld außerordentlich dynamisch ist, ist<br />
von den AbsolventInnen große Mobilitäts und Weiterbildungsbereitschaft gefordert. 14<br />
Bei der Entwicklung neuer Produkte spielen MathematikerInnen eine ähnliche Rolle wie InformatikerInnen<br />
oder werden zur Lösung anfallender mathematischer Probleme sowie zur Modellierung<br />
herangezogen.<br />
11 http://plone.mat.univie.ac.at/studium/mathematikstudium [28.12.<strong>2011</strong>].<br />
12 Elisabeth Stadler, Vorsitzende ERGO Austria International AG auf www.mint.at/content/testimonials-alle.php [13.1.2012].<br />
13 Vgl. www.wegweiser.ac.at im Menüpunkt »Wissenschaftsuniversitäten«/»Naturwissenschaft« [28.12.<strong>2011</strong>].<br />
14 Vgl. Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung/<strong>AMS</strong> (Hg.) (2008): <strong>Studium</strong> & Beruf. Universitäten Hochschulen. Wien,<br />
Seite 552ff.<br />
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