AMS Jobchancen Studium 2010/2011 - Naturwissenschaften
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<strong>Jobchancen</strong> <strong>Studium</strong> – <strong>Naturwissenschaften</strong><br />
der Analytik und der Qualitätskontrolle ein wichtiger Stellenwert zukommt, da die Produkte auf<br />
allen Zwischenstufen (von den Rohstoffen über Zwischenprodukte bis zum Endprodukt) eine einwandfreie<br />
Zusammensetzung aufweisen müssen. 30<br />
ChemikerInnen in der Erdölchemie<br />
Zu den wichtigsten Aufgaben von ErdölchemikerInnen zählen die Analyse und Weiterverarbeitung<br />
von Erdöl und Erdgas. Die Erdölchemie ist ein Spezialgebiet der organischen Chemie. ErdölchemikerInnen<br />
sind im Bereich der Forschung und Entwicklung an Universitäten und in Forschungslabors<br />
von Industriebetrieben tätig. Im Produktionsbereich erfolgt der Einsatz von ErdölchemikerInnen<br />
bei der Betreuung, Planung und Kontrolle von Raffinerien und petrochemischen Anlagen. In der<br />
Forschung analysieren ErdölchemikerInnen die Zusammensetzung des Rohöls und stellen neue Verbindungen<br />
her. Durch laufende Kontrolle des weiterzuverarbeitenden Rohöls soll die gleichbleibende<br />
Qualität der zu produzierenden Güter gesichert werden. Im Produktionsbereich wird das Rohöl<br />
zu unterschiedlichen Produkten weiterverarbeitet (z.B. Benzin, Diesel, Flüssiggas, Schmiermittel<br />
oder Heizöl). Aus diesen Primärstoffen werden Petrochemikalien wie z.B. Propylen oder Äthylen<br />
gewonnen, die wiederum Ausgangsstoffe für chemische Produkte wie Kunststoffe, Chemiefasern<br />
und Kunstkautschuk darstellen. Erdgas wird von ErdölchemikerInnen auf die energetische Nutzung<br />
vorbereitet, wobei Kenntnisse aus der Verfahrenstechnik und der physikalischen Chemie angewandt<br />
werden. Zu den Aufgaben von ErdölchemikerInnen zählt auch, eine möglichst optimale Energie<br />
und Rohstoffausnutzung zu erreichen.<br />
ChemikerInnen in der Lebensmittelchemie<br />
In der Lebensmittelchemie werden industrielle Verfahren zur rationellen Produktion bzw. chemischphysikalischen<br />
Veränderung von Nahrungs- und Genussmitteln, diätetischen Erzeugnissen sowie<br />
bestimmten pharmazeutischen Erzeugnissen eingesetzt. LebensmittelchemikerInnen sorgen für<br />
die qualitativ und quantitativ einwandfreie Verarbeitung der Rohstoffe und kontrollieren, ob die<br />
erzeugten Produkte hochwertig sind und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Wichtige<br />
Aufgabenbereiche sind die Entwicklung, die Verarbeitung, die Haltbarmachung und die Lagerung<br />
von Lebensmitteln. Des Weiteren bestehen Einsatzmöglichkeiten in Prüf und Kontrollinstanzen<br />
der öffentlichen Hand, so z.B. in der Lebensmitteluntersuchungsanstalt der Gemeinde Wien (www.<br />
wien.gv.at/lebensmittel) oder der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung und forschung in<br />
Wien, Graz, Innsbruck, Linz und Salzburg.<br />
ChemikerInnen in der Umweltchemie<br />
Die weltweiten Umweltbelastungen und deren bedrohliche Konsequenzen für die verschiedenen<br />
Ökosysteme unseres Planeten führen dazu, dass ChemikerInnen ihre Leistungen in zunehmendem<br />
Maß in den Dienst des Umweltschutzes stellen: »Die permanente Ausweitung der herkömmlichen<br />
Industrieproduktion stößt nicht nur an die Grenzen der verfügbaren Ressourcen, sondern<br />
30 Vgl. Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung/<strong>AMS</strong> (Hg.) (2008): <strong>Studium</strong> & Beruf. Universitäten Hochschulen. Wien,<br />
Seite 553ff.<br />
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