AMS Jobchancen Studium 2010/2011 - Naturwissenschaften
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<strong>Jobchancen</strong> <strong>Studium</strong> – <strong>Naturwissenschaften</strong><br />
es bereits einen erheblichen Mangel an Lehrkräften für den Chemieunterricht in höheren Schulen,<br />
damit wird ein weiteres Ausdünnen des ChemieNachwuchses befürchtet. Um die österreichische<br />
chemische Industrie im internationalen Wettbewerb weiterhin konkurrenzfähig halten zu können,<br />
wird stark in Forschung und Entwicklung investiert. Auch wenn die chemische Industrie in den<br />
nächsten Jahren AbsolventInnen unterschiedlicher Bildungsniveaus nachfragen wird, kommt den<br />
HochschulabsolventInnen vor diesem Hintergrund große Bedeutung zu. Dabei werden nach Angaben<br />
des Präsidenten der Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH) auch in der Industrie<br />
AbsolventInnen mit einem Doktoratsabschluss geschätzt. 37<br />
Nach Konjunktureinbruch stabile Aussichten für die chemische Industrie<br />
Die chemische Industrie gehört in Österreich zu den wichtigsten Industriebranchen, dabei ist die<br />
Kunststofferzeugung und -verarbeitung mit einem jährlichen Umsatz von rund 4,3 Milliarden Euro<br />
von besonderer Bedeutung. Die Kunststoffcluster Oberösterreich und Niederösterreich sowie das<br />
Netzwerk Kunststoff in Kärnten punkten durch die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und<br />
Wirtschaft. Auch in der Steiermark (Region Leoben) haben sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
zu einem Cluster zusammengeschlossen. 38<br />
Die chemische Industrie gilt als klassischer Konjunkturbarometer, da ihre Produkte von allen großen<br />
Industriezweigen benötigt und weiterverarbeitet werden. Infolge der Finanz und Wirtschaftskrise<br />
2009 war daher auch die chemische Industrie mit Umsatzeinbrüchen konfrontiert, allerdings ist die<br />
chemische Industrie in Österreich in Summe finanziell stabil und relativ krisenfest positioniert. 39<br />
Als problematisch für die Chemie Unternehmen in Österreich könnte sich außerdem die Verlagerung<br />
der Produktion von BasisChemikalien an kostengünstigere Standorte nach Osteuropa,<br />
Asien und den Nahen Osten erweisen. Die Industrie setzt als Gegenmaßnahme bereits verstärkt auf<br />
die Förderung von Forschung und Innovation im chemischen Bereich. Während die Anzahl von<br />
Hilfskräften weiter zurückgeht, besteht bei Fachkräften aufgrund der konjunkturellen Erholung eine<br />
weitgehend stabile Nachfrage. Besonders gute Chancen haben KunststofftechnikerInnen und verarbeiterInnen,<br />
das ist auf das hohe Innovationspotenzial dieser Branche zurückzuführen. Insgesamt<br />
wird für die chemische Industrie in den nächsten Jahren ein erhöhter Personalbedarf erwartet, davon<br />
werden HochschulabsolventInnen stärker profitieren als Geringqualifizierte. 40<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten im Bereich der Biotechnologie auch für<br />
ChemikerInnen<br />
Auch ChemikerInnen finden im Bereich Biotechnologie und Biochemie Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
vor. Die relativ junge Disziplin »Biotechnologie« wurde und wird durch Fördermaßnahmen<br />
der öffentlichen Hand gezielt unterstützt. Es gibt eine Vielzahl kleiner, innovativer Unternehmen<br />
37 Vgl. http://derstandard.at/1295571452036/Licht-und-Schatten-im-Jahr-der-Chemie [12.11.<strong>2011</strong>].<br />
38 Vgl. ABA – Austria Business Agency (<strong>2011</strong>): Österreich – Wo die Chemie für Ihr Unternehmen stimmt. www.investinaustria.at<br />
[12.11.<strong>2011</strong>].<br />
39 Vgl. Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien (2009): Die wirtschaftliche Lage der chemischen Industrie. www.arbeiterkammer.at/bilder/d13/Chemiestudie2009.pdf<br />
[12.11.<strong>2011</strong>].<br />
40 Vgl. <strong>AMS</strong>-Qualifikations-Barometer (www.ams.at/qualifikationen) unter Berufsbereich »Chemie, Kunststoffe, Rohstoffe und<br />
Bergbau«.<br />
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