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Die Ursachen von Rechtsextremismus und mögliche ...

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Wichtig bleibt also, immer wieder öffentlich auf die Orte aufmerksam<br />

zu machen, wo sich Initiativen gegen <strong>Rechtsextremismus</strong> bilden. Sie sind<br />

ein Indiz dafür, dass es ein Problem mit der rechtsextremen Szene tatsächlich<br />

gibt. Kürzlich war ich in Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

wo sich ein Netzwerk gegen eine Neonazi-Demo gegründet<br />

hat. Entstanden ist ein Plakatwettbewerb, an dem sich zahlreiche Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche beteiligt haben unter dem Motto „Bunt statt Braun!“.<br />

Eine Mutter berichtete mir anlässlich der Ausstellungseröffnung <strong>und</strong> anschließender<br />

Diskussion, dass die Jungen Nationaldemokraten, die Jugendorganisation<br />

der NPD, inzwischen Kinderfeste in Neubrandenburg<br />

organisieren, die auch zahlreich besucht werden: „<strong>Die</strong> Mütter haben geschwärmt<br />

<strong>von</strong> dieser Veranstaltung“, erzählte die Frau empört.<br />

Ich stelle fest: Rechtsextreme stoßen in Lücken fehlender Jugend- <strong>und</strong><br />

Sozialarbeit. Dort, wo Jugendtreffs schließen, Freizeitangebote für Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche fehlen <strong>und</strong> Eltern zu wenig Zeit für ihre Kinder haben,<br />

nutzen ideologische Verführer ihre Chance. Besonders dramatisch ist<br />

das im Osten Deutschlands, denn hier sind die finanziellen Probleme der<br />

Kommunen besonders spürbar. Ich aber sage, wer heute an der Jugendarbeit<br />

spart, der wird das morgen doppelt <strong>und</strong> dreifach bezahlen müssen.<br />

Deshalb ist es so unerhört wichtig, dass wir – <strong>und</strong> das ist selbstverständlich<br />

eine Aufgabe der Politik, aber auch der Kirchen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Gruppen – eine gute <strong>und</strong> kreative Jugendarbeit in unseren<br />

Städten <strong>und</strong> Gemeinden anbieten. Wir dürfen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

nicht sich selbst überlassen. Dazu gehört auch, alle Anstrengungen zu<br />

unternehmen, damit Jugendliche einen Ausbildungsplatz <strong>und</strong> somit die<br />

Chance auf ein erfülltes Berufsleben erhalten. Nichts ist für junge Menschen<br />

schlimmer als der Gedanke, <strong>von</strong> der Gesellschaft nicht gebraucht<br />

zu werden <strong>und</strong> immer am Rande stehen zu müssen.<br />

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