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Die Ursachen von Rechtsextremismus und mögliche ...

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lungsbereiche führt <strong>und</strong> nationale Wirtschaften, aber auch Bürger unter<br />

einen wachsenden Konkurrenzdruck setzt.<br />

So stellt sich insbesondere für Politiker/innen angesichts der wachsenden<br />

Komplexität die Frage, welche Entscheidungen angemessen <strong>und</strong><br />

zukunftsfähig sind. Im Bestreben, optimale Entscheidungen zu treffen,<br />

greifen sie bei der Vorbereitung <strong>von</strong> Entscheidungen auf Beratungs- <strong>und</strong><br />

Expertengremien zurück, die allerdings nicht demokratisch legitimiert<br />

sind. Einflussreiche Lobbygruppen, Beratungsfirmen oder eingesetzte<br />

Expertenkommissionen erlangen durch ihre Angebote einen großen Einfluss<br />

auf politische Entscheidungen. Was der Politik kurzfristig Entlastung<br />

verspricht, erweist sich jedoch mittelfristig als Gefahr: Es kommt zu<br />

einer schleichenden Aushöhlung der Demokratie. Viele Bürger/innen haben<br />

den Eindruck, dass Politik – <strong>und</strong> damit auch der Bürger <strong>und</strong> Wähler<br />

selbst – nur noch wenig Einfluss auf Entscheidungen hat. Angesichts der<br />

vermeintlichen Allwissenheit <strong>von</strong> Experten <strong>und</strong> den <strong>von</strong> ihnen behaupteten<br />

Sachzwängen entsteht beim Bürger ein Gefühl der eigenen Ohnmacht.<br />

Wozu noch wählen gehen, wenn ohnehin kein Entscheidungsspielraum<br />

für die gewählten Volksvertreter vorhanden ist?<br />

Wohin die Entwicklung führt, zeigt das Beispiel der USA, wo nach<br />

einem Bericht der Süddeutschen Zeitung der Präsident nur noch <strong>von</strong> ca.<br />

14% der wahlberechtigten US-Bürger gewählt worden ist. Bis zu 86%<br />

der amerikanischen Wähler/innen tragen also die gegenwärtige Führung<br />

nicht durch ihr Wählervotum, die zudem in ihren Entscheidungen selbst<br />

immer abhängiger wird <strong>von</strong> Lobbyisten, Sponsoren <strong>und</strong> Parteiklüngeln.<br />

Wenngleich wir in der B<strong>und</strong>esrepublik – bezogen auf die B<strong>und</strong>estagswahlen<br />

– <strong>von</strong> solchen Verhältnissen noch entfernt sind, zeichnen sich doch<br />

auch bei uns entsprechende Entwicklungen auf Landes- oder kommunaler<br />

Ebene bereits heute ab. So kann sich der Ministerpräsident <strong>von</strong> Sachsen-<br />

Anhalt ebenfalls nur auf 15% der Stimmen aller wahlberechtigten Bürger<br />

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