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Es war einmal.. .. eine Zelle und sie wurde nimmermehr gesehen?

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<strong>Es</strong>say<br />

„Über Wissenschaft darf<br />

nicht gelacht werden –<br />

oder doch?“<br />

Foto: agentur-o.de<br />

Ließen die Science Busters<br />

2007 „urknallen“: Kabarettist<br />

Martin Puntigam (m.) <strong>und</strong> die<br />

Physiker Werner Gruber (l.)<br />

<strong>und</strong> Heinz Oberhummer (r.)<br />

Von Helmuth Jungwirth, Graz (Teil 1), <strong>und</strong> Martin Puntigam, Wien (Teil 2)<br />

(1) Wie kommt der Wissenschaftler zum Kabarett?<br />

Seit 2007 gibt es die „Science Busters“,<br />

ein Wissenschaftskabarett, das mit Bühnenshows,<br />

Radiokolumnen, Büchern <strong>und</strong><br />

Fernsehshows unzählige Preise gewinnen<br />

konnte – unter anderem den renommierten<br />

Deutschen Kleinkunstpreis. 2015<br />

entschieden sich die<br />

26<br />

„Ich <strong>war</strong> nicht in der Lage,<br />

m<strong>eine</strong>m Vater m<strong>eine</strong> wissenschaftliche<br />

Arbeit verständlich<br />

zu kommunizieren.“<br />

Science Busters-Gründungsmitglieder<br />

Martin<br />

Puntigam <strong>und</strong><br />

Heinz Oberhummmer<br />

zu <strong>eine</strong>r Erweiterung<br />

des wissenschaftlichen<br />

Personals. Und<br />

wenn die Science Busters rufen, dann ist<br />

es – zumindest in Österreich – <strong>eine</strong> Ehre;<br />

diesem Ruf zu folgen. Und so stieß ich zu<br />

den Science Busters <strong>und</strong> <strong>wurde</strong> Ensemblemitglied<br />

der „ungebrochen schärfsten<br />

Science-Boygroup der Milchstraße“.<br />

Eigentlich bin ich gelernter Mikrobiologe.<br />

Mein wissenschaftlicher Werdegang<br />

lief auch anfangs ganz nach Programm ab.<br />

Dissertation, danach Auslandsaufenthalt<br />

mit dem österreichischen<br />

Erwin-Schrödinger-Wissenschaftstipendium<br />

für Nachwuchswissenschaftler.<br />

Mein Weg führte<br />

mich dann aber doch<br />

nicht wie eigentlich<br />

geplant in die USA, sondern nur 600 km<br />

weiter nach Deutschland an die Universität<br />

Tübingen. Retrospektiv betrachtet ein<br />

Glücksfall. Zum <strong>eine</strong>n lernte ich dort m<strong>eine</strong><br />

Ehefrau kennen, zum anderen bekam ich<br />

die Möglichkeit bei Frank Madeo zu arbeiten,<br />

<strong>eine</strong>m der weltweit renommiertesten<br />

Altersforscher.<br />

Immer wieder versuchte ich, m<strong>eine</strong>m<br />

Vater zu erklären, woran ich forschte, so<br />

richtig verstand er es aber nie, was ich auf<br />

das mangelnde Fachwissen m<strong>eine</strong>s Vaters<br />

zurückführte. Nach <strong>eine</strong>m Jahr veröffentlichten<br />

wir unsere Forschungsergebnisse,<br />

bei denen wir zeigen konnten, dass sich in<br />

der Hefe Saccharomyces cerevisiae Mutterzellen<br />

zum Wohle der Tochterzellen opfern.<br />

Wir konnten Altruismus in <strong>eine</strong>m einzelligen<br />

Organismus nachweisen (1). Diese<br />

Ergebnisse <strong>wurde</strong>n zudem in der Sendung<br />

„Abenteuer Forschung“ präsentiert <strong>und</strong> so<br />

erklärt, dass auch mein Vater verstand, wo-<br />

7-8/2016 Laborjournal

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