Es war einmal.. .. eine Zelle und sie wurde nimmermehr gesehen?
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<strong>Es</strong>say<br />
Alternative Metriken in<br />
der Forschungsbewertung<br />
Von Robin Haunschild, Stuttgart<br />
Foto: Photosindia / CSP_pterwort<br />
Alternative Metriken analy<strong>sie</strong>ren<br />
die Nennungen von<br />
wissenschaftlichen Artikeln in<br />
sozialen Medien <strong>und</strong> anderen<br />
Online-Quellen. Was können<br />
<strong>sie</strong> zur Bewertung von Forschungsleistungen<br />
beitragen?<br />
Die Bibliometrie als Teilgebiet der<br />
Informetrie <strong>und</strong> Szientometrie hat<br />
sich mittlerweile als eigenständiger<br />
Forschungsbereich etabliert. <strong>Es</strong> gibt eigene<br />
Lehrstühle an Hochschulen, eigene Fachzeitschriften,<br />
regelmäßige Konferenzen<br />
<strong>und</strong> Forschungspreise. Bibliometriker<br />
beschäftigen sich hauptsächlich mit der<br />
Anwendung, der fortwährenden Verbesserung<br />
<strong>und</strong> der Entwicklung von neuen<br />
Indikatoren für die Forschungsbewertung.<br />
Innerhalb der Bibliometrie ist gerade<br />
ein sehr junges Forschungsgebiet dabei,<br />
sich zu etablieren: die alternativen Metriken,<br />
beziehungsweise Altmetrics. Im Forschungsgebiet<br />
der alternativen Metriken<br />
gibt es bereits jährliche Konferenzen (<strong>sie</strong>he<br />
40<br />
etwa altmetricsconference.com), aber noch<br />
k<strong>eine</strong> eigenen Lehrstühle, k<strong>eine</strong> eigenen<br />
Fachzeitschriften oder relevanten Forschungspreise.<br />
Fortschritte <strong>und</strong> Entwicklungen<br />
in diesem sehr jungen Fachgebiet<br />
werden derzeit in bibliometrischen Fachzeitschriften<br />
publiziert.<br />
Der Begriff „Altmetrics“ <strong>wurde</strong> 2010<br />
durch Jason Priem auf Twitter geprägt. 1<br />
2011 <strong>wurde</strong> die britische Firma Altmetric<br />
gegründet, die sich<br />
auf die Sammlung<br />
<strong>und</strong> kommerzielle<br />
Bereitstellung von alternativen<br />
Metriken<br />
speziali<strong>sie</strong>rt hat. Das<br />
Altmetrics-Manifest 2<br />
stellt die Motivation<br />
<strong>und</strong> Zielsetzung von Forschern auf dem<br />
Gebiet der alternativen Metriken dar.<br />
In der Bibliometrie werden Zitate in<br />
Fachzeitschriften ausgewertet, um die Wirkung<br />
<strong>eine</strong>s Artikels zu bewerten. In den alternativen<br />
Metriken werden im Gegensatz<br />
dazu (fast) alle anderen Referenzierungen<br />
außer Zitierungen von Artikeln verwendet,<br />
um die Wirkung <strong>eine</strong>s wissenschaftlichen<br />
Artikels zu beurteilen. Im Kern bestehen<br />
„Nennungen in politikrelevanten<br />
Dokumenten gehören<br />
ebenso zum Sammelsurium<br />
der alternativen Metriken.“<br />
alternative Metriken aus Nennungen von<br />
wissenschaftlichen Artikeln in sozialen<br />
Medien wie Google+, LinkedIn, Twitter<br />
<strong>und</strong> Facebook. Ebenso gehören aber auch<br />
Erwähnungen von wissenschaftlichen<br />
Artikeln in Blogs <strong>und</strong> Nachrichtenforen<br />
(etwa BBC oder CNN), Zählungen in Online-Referenz-Managern<br />
wie etwa Mendeley,<br />
Besprechungen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
von wissenschaftlichen Artikeln nach<br />
deren Publika tion<br />
(„Post-Publication<br />
Peer-Review“, zum<br />
Beispiel in F1000Prime,<br />
Pub Peer <strong>und</strong><br />
Pub lons) sowie Nennungen<br />
in politikrelevanten<br />
Dokumenten<br />
(etwa Dokumente des IPCC oder der<br />
WHO), Wikipedia-Einträgen <strong>und</strong> vielen<br />
weiteren Quellen zum Sammelsurium der<br />
alternativen Metriken.<br />
Diese Referenzierungen in alternativen<br />
Metriken erfolgen zum Teil in ähnlicher<br />
Form wie in Fachartikeln, zumeist aber in<br />
Form <strong>eine</strong>s Hyperlinks auf die Verlagswebseite<br />
des Artikels. Die Anbieter alternativer<br />
Metriken (Beispiele sind Altmetric, Plum<br />
7-8/2016 Laborjournal