<strong>Es</strong>say Illustration: Fotolia / freshidea 52 Kontaktdaten - Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (aws): www.awsg.at - Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG): www.ffg.at - AplusB Gründungszentren: www.aplusb.biz - aws I²Business Angels: https://i2.awsg.at/ - Austrian Angel Investors Association (aaia): www.aaia.at wichtig! Das benötigt Zeit, da in der Regel mehrere Gremien damit beschäftigt sind <strong>und</strong> die Erfahrung auf beiden Seiten nicht immer sehr ausgeprägt ist. Umso wichtiger ist es, frühzeitig mit der Hochschule das Gespräch zu suchen, die konkreten Vorstellungen in ein „Termsheet“ zu gießen <strong>und</strong> die Verhandlungen voranzutreiben, damit die Umsetzung der Gründungsidee nicht an Dynamik verliert. Die einzelnen B<strong>und</strong>esländer Österreichs haben kl<strong>eine</strong>re Finanzierungsprogramme mit unterschiedlichen Schwerpunkten aufgelegt, die meist <strong>eine</strong>n geringen Anspruch auf die Innovationshöhe des Projektes haben <strong>und</strong> nur kl<strong>eine</strong>re Volumen abdecken. Die bedeutendsten Finanzierungsmöglichkeiten von öffentlicher Seite für Hightech-Gründungen sind die Programme der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (etwa „Pre-Seed“, „Seed Programme“, Management auf Zeit) <strong>und</strong> der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG (Basisprogramme, Markt.Start, Research Studios Austria etc.). „Österreich sollte mehr Aufwand betreiben, „High- Potentials“ zu identifizieren <strong>und</strong> gleichzeitig Start-ups darin unterstützen – über bestehende Programme hinaus – diese zu finanzieren.“ Ziele dieser Programme sind die Unterstützung von Hightech-Start-ups bei ihrer Forschungstätigkeit, der Erstellung von Prototypen, der Überführung beziehungsweise Einführung von Produkten in den Markt, die Co-Finanzierung klinischer Studien bis hin zum Aufbau des Unternehmens <strong>und</strong> der Co-Finanzierung von Managementprofis. Die dafür notwendige Gegenfinanzierung braucht in der Regel <strong>eine</strong>n privaten Investor, der nur durch ein ausgereiftes Konzept, ein kompetentes Team, <strong>eine</strong> vielversprechende <strong>und</strong> schützbare Technologie <strong>und</strong> <strong>eine</strong>m klaren Renditeversprechen zu überzeugen ist. Die Investorenszene in Österreich ist überschaubar, gut vernetzt <strong>und</strong> in Wien am stärksten ausgeprägt. Die Möglichkeiten der Interaktion mit potentiellen Investoren <strong>und</strong> die Chancen, das eigene Start-up in Kurzzeit-Präsentationen („Pitching Events“) vorzustellen, sind zahlreich (Pioneers Festival, Austrian Business Angel Day, Business Angel Summit Kitzbühel, „2 Minuten 2 Millionen“ Puls 4 Start-up Show, Co-Investor Pitches der aaia, Pitching Veranstaltungen der AplusB Zentren etc.) <strong>und</strong> ermöglichen <strong>eine</strong>n raschen Einstieg in die Szene. Die Investorenlandschaft für Life- Sciences-Start-ups <strong>sie</strong>ht jedoch weit weniger vielversprechend aus. Die Zahl potentieller Investoren mit Erfahrung in den Lebenswissenschaften ist gering <strong>und</strong> die benötigten Kapitalmengen sind meist nur von institutionellen Anlegern aufzubringen. Entsprechend ist auch <strong>eine</strong> frühzeitige internationale Orientierung bei der Suche nach Finanzierungspartnern notwendig, die zeit- <strong>und</strong> ressourcenaufwändig ist <strong>und</strong> professionell vorbereitet <strong>und</strong> durchgeführt werden sollte. Die Szene ist klein, „man kennt sich auch international“, <strong>und</strong> der Ersteindruck ist oftmals entscheidend für weiterführende Gespräche. Die professio nelle Vorbereitung beinhaltet neben der überzeugenden Technologie ein umsetzungsstarkes Team, <strong>eine</strong>n Plan, was be nötigt wird (Geldsumme, sonstige Leistungen, Zugang zu Netzwerken, welche zentralen nächsten Schritte damit finanziert werden sollen etc.), <strong>und</strong> natürlich <strong>eine</strong> klare Vorstellung darüber, was dafür hergegeben werden soll. Das Team ist das zentrale Erfolgskonzept für Gründungsprojekte. Je höher der Aufwand <strong>und</strong> je größer das technische <strong>und</strong> finanzielle Risiko für das Start-up, desto höher ist die Bedeutung des Teams für die erfolgreiche Umsetzung. Österreich sollte mehr Aufwand betreiben, „High-Potentials“ zu identifizieren <strong>und</strong> gleichzeitig Startups darin unterstützen – über bestehende Programme hinaus – diese zu finanzieren. Damit könnte der Start-up-Szene in Österreich ein nachhaltiger Schub versetzt werden. Der deutsche Biologe Florian Becke ist in Österreich als Gründungs- <strong>und</strong> Patentberater mit Schwerpunkt „Life Sciences <strong>und</strong> gewerbliche Schutzrechte“ tätig. 7-8/2016 Laborjournal
Neu auf www.laborjournal.de Der - Podcast Wissenschaft zum Anhören Folge 4: Forensik am Tatort: Cornelius Courts erklärt, was microRNAs verraten http://www.laborjournal.de/editorials/1063.lasso