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REDAKTION zur Gesundheit<br />

DEPRESSIONEN<br />

DEPRESSIONEN<br />

Man unterscheidet zwei Formen der Depression. Die<br />

Unipolare und die Bipolare Depression. Eine langanhaltende<br />

Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit,<br />

Interesselosigkeit, Angstzustände oder ständige<br />

Müdigkeit sind alarmierende Signale für eine unipolare<br />

Depression. Dabei ist aber nicht zu verwechseln,<br />

dass jeder von uns diese Symptome ku<strong>rz</strong>zeitig mal<br />

empfindet, wenn Rahmenbedingungen wie Arbeit oder<br />

Privatleben physisch und psychologisch ungünstig<br />

liegen. Diese gehen aber in absehbarer Zeit wieder<br />

vorbei, wenn sich Erfolg und Freude wieder einstellen.<br />

Halten ungünstige Rahmenbedingungen aber lange<br />

an, gepaart mit Appetitlosigkeit, Kopfschme<strong>rz</strong>en<br />

und Kreislaufproblemen, kann sich eine Depression<br />

einschleichen. Bei der bipolaren Depression sind<br />

Betroffene manisch-depressiv, überheblich und unkonzentriert,<br />

unterliegen häufiger extremen Stimmungsschwankungen,<br />

treffen unnachvollziehbare Entscheidungen<br />

oder haben einen unstillbaren Redefluss. Auch<br />

eine genetisch veranlagte Depression ist möglich,<br />

wenn in einer Familie Depressionsfälle gehäuft auftreten.<br />

Deshalb spielt die richtige Diagnose und Ernsthaftigkeit<br />

im Umgang mit dieser Erkrankung eine wichtige<br />

Rolle.<br />

Depressionen haben den Effekt eines Strudels. Physiologische<br />

Leiden werden weiter befeuert, wenn nicht<br />

rechtzeitig die Diagnose kommt. Die Symptome können<br />

sich sogar insoweit verschärfen, dass es zum Selbstmord<br />

kommen kann.<br />

© Igor Stevanovic - Fotolia<br />

Bei verschiedenen seelischen Leiden, die oftmals<br />

zusammen auftreten, wird nicht selten die Diagnose<br />

gestellt: Depressionen. Es ist eine schwere affektive<br />

psychische Erkrankung, die sich vielfältig äußert und<br />

schnell erkannt werden muss.<br />

Depressionen können in jedem Alter und bei jedem<br />

Geschlecht auftreten, wobei aber anzumerken ist, dass<br />

Frauen häufiger daran erkranken. Wer einen Verdacht<br />

hat, sollte unbedingt zum A<strong>rz</strong>t gehen. Manche Menschen<br />

empfinden fälschlicherweise Scham, wenn sie mit<br />

so einem Leiden beim A<strong>rz</strong>t vorstellig werden sollen. Die<br />

Angst, dass dadurch die Familie und Freunde einen nicht<br />

mehr als vollwertig betrachten, wiegt schwer. Dabei<br />

ist die Depression eine Krankheit, an der lt. Stiftung<br />

Deutsche Depressionshilfe ca. 4 Millionen Menschen in<br />

Deutschland erkrankt sind. Das prominenteste Beispiel<br />

war wohl Robert Enke, der trotz seiner Popularität und<br />

Beliebtheit seine Krankheit bis zuletzt geheim halten<br />

konnte. Die Komplexität dieser Krankheit zeigt sich<br />

daran, dass das Vertrauensempfinden und die individuelle<br />

Lage des Betroffenen so vielschichtig sein können,<br />

dass am Ende weder die Psychotherapie, noch Antidepressiva<br />

greifen. Dabei ist der mutige Umgang ein guter<br />

Weg. Therapiemöglichkeiten und Medikamente sind auf<br />

einem Niveau, die Betroffene gut begleiten können. Mit<br />

der Unterstützung des nahen sozialen Umfelds lässt<br />

sich dieser beschwerliche Weg einfacher gehen.<br />

Als Angehörige von Depressionspatienten sollten oberflächliche<br />

Apelle, wie sich zusammenzureißen oder nicht<br />

alles zu He<strong>rz</strong>en zu nehmen, vermieden werden. Es hilft<br />

mehr zuzuhören und den Betreffenden in seinen Gedanken<br />

ernst zu nehmen. Das Thema Suizid sollte nicht<br />

unter den Teppich gekehrt werden, Therapeuten und<br />

Ä<strong>rz</strong>te müssen verständigt werden, um richtige Schritte<br />

einzuleiten. Mit Offenheit und positiver Lebenseinstellung<br />

können Depressionspatienten sehr geholfen<br />

werden. Hie<strong>rz</strong>u gibt es in jeder größeren Stadt und im<br />

Internet ausgewählte Anlaufstellen für Betroffene und<br />

Angehörige, um sich vertrauensvoll helfen zu lassen.<br />

Ausgabe Winter 2016 / 2017 41

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