Die Bhagavad Gita

Dein Heil suche in der Erkenntnis des Brahman, dem Ewigen. Wer eigensüchtig um
des Lohnes willen wirkt, lebt glücklos.
Die Arbeit, die im Hinblick auf Erfolg geleistet wird, ist weit geringer als das Werk,
das ohne diese Sorge und tief ergebener Ruhe sich vollzieht. Dein Heil suche in Erkenntnis
des Brahman. Wer eigensüchtig um des Lohnes willen wirkt, lebt glücklos.
In ruhevoller Selbsthingabe kannst Du Dich schon in diesem Leben aus der Tugend
und des Lasters Knechtschaft lösen. Drum weihe alle Deine Kraft dem Ziel, Einheit
mit Deinem Urgrund, Deiner Seele und der dem Universum innewohnenden Quintessenz,
dem wir unseren Planeten Erde verdanken und uns als Lebewesen in einem
Lebewesen begreifen, so wie die Blutgefäße darauf bedacht sind, unsere Zellen mit
den Lebensnotwendigen zu versorgen, die Biotope auf unserem Planeten gleichsam
als ein großes Lebewesen zu achten, dem wir unser Leben verdanken. Erst sei Dein
Herz durch Deine Einsicht eins mit der grundlegenden Kraft des Universums, dann
handele: Dies ist der Schlüssel zu dem Wirken, das an nichts haftet. In ruhevoller
Selbsthingabe entsagt der Sehende den Früchten seiner Arbeit und gewinnt Erleuchtung.
Dann ist er frei und weilt im Zustand jenseits alles Übels.
Wenn Dein Verstand vo seiner Täuschung sich gereinigt hat, wirst Du den Folgen
Deiner Taten, den jetzigen wie den künftigen, mit Gleichmut gegenüberstehen. Heute
ist Dein Denken noch verwirrt von widerstreitenden Auslegungen der Schriften. Erst
wenn in tiefer Schau des Atman es stetig, unablenkbar ruht, dann wirst die Einheit
mit Deinem inneren Urgrund bzw. Deiner eigenen Seele erlangen.
Krischna, woran erkenne ich den Menschen, der ganz in Brahman wohnt und aufgeht?
Auf welche Weise spricht solch ein Erleuchteter, wie sitzt er, und wie wandelt
er?
Sri Krischna:
Glückselig im Atman,
Wünscht er nichts anderes.
Begierde schafft Aufruhr:
Begierden entsagt er.
Ihn nenne ich erleuchtet.
Nicht wankend durch Feindschaft,
Nicht strebend nach Freuden,
Von Angst frei, von Unwillen,
Frei von Verlangen,
Ist er ein Seher,
Sprengt Fesseln des Fleisches,
Frohlockt nicht im Glück
Und weint nicht im Unglück.
Ihn nenne ich erleuchtet.
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