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Die Bhagavad Gita

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Der Nichtweise wirkt für<br />

<strong>Die</strong> Früchte des Handelns,<br />

Der Weise wirkt gleichfalls,<br />

Doch ohne Verlangen<br />

Und weiset dem Menschen<br />

Den Pfad seiner Pflicht.<br />

Es sorge der Weise,<br />

Dass nicht er verwirre<br />

Den Sinn des Unweisen,<br />

Der hungert nach Tat;<br />

Er zeige durch sein Beispiel,<br />

Dass heilig die Tat, wenn das<br />

Herz des Täters<br />

In Erkenntnis und Einklang<br />

Zur Schöpferkraft nur schlägt.<br />

Jegliche Tat vollziehen in Wahrheit die Gunas. Der Mensch, von seiner Selbstsucht<br />

betrogen, denkt: ‚Ich bin der Wirkende.’ Wer aber wahre Einsicht besitzt in das Wirken<br />

der Gunas, weiß dass Gunas an Gunas sich binden, wenn Sinne dem Sinnenziel<br />

anhangen. Wer dieses weiß, kettet sich nicht an sein Wirken.<br />

Der Weise darf in der Seele des Unweisen Wirrnis nicht stiften, indem er vom Tun<br />

sich zurückzieht. Der Unweise in seiner Täuschung vermeint, sein Selbst, seine Seele<br />

sei eins mit den Gunas: Er ist an die Sinne und an das Wirken der Sinne gebunden.<br />

Wirf ab dieses Fieber der Unwissenheit! Halt ein mit der Hoffnung auf weltlichen<br />

Lohn! Richte den Geist auf Deine Seele. Befrei Dich von Deinem Ich! Alle Deine Taten,<br />

weihe sie in der Erkenntnis meiner Innwendigkeit und Grundlage zur Existenz<br />

allgemein! Dann gehe hin und kämpfe!<br />

Wer meinen Lehren mit gläubigem Herzen folgt ohne inneren Vorbehalt, wird aus der<br />

Leibeigenschaft seines Karmas entlassen. Wer jedoch meine Lehren höhnt und ihrer<br />

nicht achtet, der ist verloren. Ihm fehlt jede geistige Einsicht. All sein Wissen ist Täuschung.<br />

Selbst der Weise handelt im Einklang mit den Neigungen seiner Natur. Jedes lebendige<br />

Geschöpf folgt seiner Neigung. Was nützte es, ihnen äußerlich Halt zu gebieten?<br />

Sympathien und Antipathien, welche die Sinne verschiedenen Dingen entgegenbringen,<br />

sind nur natürlich. Doch sollst Du solchen Gefühlen nicht nachgeben;<br />

denn sie sind Hemmnisse.<br />

Besser ist es, Deine eigenen Pflicht, selbst unvollkommen zu tun, statt Pflichten anderer<br />

aufzunehmen, wenn auch erfolgreich. Ziehe es vor, in Erfüllung der eigenen<br />

Pflichten zu sterben: <strong>Die</strong> Pflichten anderer stürzen Dich nur in große geistige Gefahr.<br />

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