Die Bhagavad Gita
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untereinander gemeinschaftlich verzehrt werden und damit die menschliche Gemeinschaft<br />
derart trüben, bis sie ihre unlauteren Kräfte entfalten und die Menschen dieser<br />
Gemeinschaft gegeneinander aufwerfen und zu ihrer gewalttätigen Entfaltung gelangen.<br />
Ich allein bin Dein Leben.<br />
Mache es zu einem festen Brauch, das Sich-Versenken zu üben, um Dich selbst zu<br />
erkennen und Dich von der Täuschung fromm zu befreien. Denn wisse: Dein Leben<br />
ist von mir. Dein Wirken ist für mich.<br />
So wie ich das Universum erschaffen habe, das Sonnensystem und diesen Planeten,<br />
auf dem sich die Wandelwelt vollzieht – und alles an sich in allen Größen die Wandelwelt<br />
an sich darstellt – so erkenne kraft Deiner Vernunft und Deinem Verstand,<br />
dass ich es bin: <strong>Die</strong> Inkarnation meiner Wesenheit in Dir.<br />
Ich bin Alles, Herr der Inkarnation und allen Seins.<br />
Ich bin weit zarter als des Geistes innerste Zartheit,<br />
Der Welten alterlose Stütze:<br />
Ich wirke aus mir selbst.<br />
Nun will ich kurz die Natur von jener Erkenntnis erläutern, den jene Seher, die fürwahr<br />
die Veden ganz erfassen und todlos nennen. Um mich zu erkennen, befreie der<br />
Ergebene sich von den Banden seiner Wünsche. Damit er dieses Ziel erreiche, übt er<br />
Beherrschung aller Leidenschaften.<br />
Hat viele Jahre lang der Yogi ohne Unterlass mit unzerstreutem Sinne nach sich<br />
selbst mittels der Einkehr gesucht und Erkenntnis erlangt, so wird der Yogi in sich<br />
meine in ihm innewohnende Macht erfahren und zur großen Erleuchtung, zum Maha-<br />
Samaddhi gelangen!<br />
Wer mich findet, hat mich, die universelle Seele und damit Vollkommenheit im letzten<br />
Sinn erlangt.<br />
Tag gibt es und ebenso Nacht im Weltall.<br />
<strong>Die</strong>ses weiß der Weise und auch, dass Brahmas Tag<br />
Tausend Jahrhunderte währt, und die Nacht<br />
Wiederum tausend Jahrhunderte 56 .<br />
Es dämmert der Tag, und alles im Schlaf geborgene Leben<br />
Kommt hervor und tritt in Erscheinung, erkennbar sterblich.<br />
Nacht sinkt herab, und alles löst sich auf<br />
In den schlafenden Keim des Lebens.<br />
So entsteht Leben, o Prinz, erscheint unaufhörlich,<br />
Sich lösend im Dunkel und mit dem Tag wiederkehrend,<br />
Zurück zu neuer Geburt, neuem Tod,<br />
Ganz unausweichlich: Es tut, was es muss.<br />
56 Siehe Anhang I<br />
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