Die Bhagavad Gita
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<strong>Die</strong>ses ganze Weltall ist von mir durchdrungen auf jene ewige Weise, die<br />
sich den Sinnen nicht offenbart. Bin ich auch nicht körperlich in den Geschöpfen,<br />
so sind doch alle Geschöpfe in mir. Ich sage nicht, dass sie<br />
körperlich in mir wohnen. <strong>Die</strong>s ist mein göttliches Geheimnis, doch<br />
musst Du versuchen, es seinem Wesen nach zu erfassen:<br />
Mein Sein erhält die Geschöpfe alle, ist Ursache<br />
zu ihrer Geburt und steht doch nicht in<br />
leiblicher Fühlung mit ihnen.<br />
So wie die Luft weltenweit wandert,<br />
Ewig im Reiche des Raumes verharrt,<br />
So bleiben meine Geschöpfe, die wandelnden,<br />
Wo sie auch sind, stets in mir.<br />
Wenn der Kreislauf der Zeit sich erfüllt hat,<br />
Rufe ich sie zurück in den Samen des Werdens,<br />
Und sende sie wiederum aus,<br />
Wenn die Stunde der Schöpfung schlägt.<br />
Preisgegeben sind sie, denn Maya ist ihre Meisterin.<br />
Und ich, ihr Herr, bin Meister der Maya.<br />
Immer wieder sende ich diese Vielheit<br />
Aus meinem Sein hervor.<br />
Wie könnte mein Tun mich binden,<br />
Mich, den die Früchte nicht kümmern?<br />
Tritt doch der Geist beiseite<br />
Und überwacht Maya, die Schöpferin.<br />
Maya bringt alles hervor, das Bewegte, das Starre.<br />
Oh, Sohn der Kunti, darum wirbelt die Welt<br />
Dreht sich das Rad durch Geburt<br />
Und durch Zerstörung.<br />
Toren gehen blind an meinem Wohnort<br />
Hier in der menschlichen Form vorüber,<br />
Nichts ahnend von meiner Erhabenheit,<br />
Von mir, meiner Allmacht und ihrer Seele.<br />
Eitel ist ihr Hoffen, eitel ist ihr Mühen und ihr<br />
Wissen, All Verstand nichts als Verwirrung,<br />
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