Die Bhagavad Gita
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Ich bin der Herkunfts- und Todlose,<br />
Herr alles dessen, was atmet.<br />
Zwar schein ich geboren zu sein,<br />
Doch ist dies nur Anschein,<br />
Nur meine Maya 32 .<br />
Ich bin noch Meister meiner Prakriti 33 ,<br />
Der Macht, die mich schuf. ()<br />
Wenn Güte erlahmt<br />
Und Böses zunimmt,<br />
Schaffe ich mir einen Leib.<br />
In jedem Zeitalter<br />
Kehre ich zurück,<br />
Und erlöse das Heilige,<br />
Vernichte die Sünde der Sünder,<br />
Und setze das Recht wieder ein.<br />
Wer die Art meines Auftrages,<br />
<strong>Die</strong> Heiligkeit meiner Geburt kennt,<br />
Der wird nicht wiedergeboren,<br />
wenn er den Körper verlässt:<br />
Er kommt zu mir.<br />
Angemahnt sei dem Leser, hier kritisch und vorsichtig weiter zu lesen. Hier ist ein<br />
Bruch oder Sprung im Kontext und hebt bürgerliche und ggf. damalige gesellschaftliche<br />
Einstellungen in den Vordergrund.<br />
Im Besonderen zielen die Zeilen auf die Einfalt menschlichen Verständnisses und<br />
seiner ‚Seele’ mit der Seele des Universums durch ethischen Gehalt und Streben.<br />
Bemerkenswert ist jedoch, dass die Seele im Menschen, also der Atman, durch den<br />
Yoga dem menschlichen Bewusstsein zugänglich wird und dieser geläuterte Mensch<br />
eine Einfalt erfährt durch völlige tugendhafte Reinheit dadurch, indem die kosmische<br />
Seele (also wieder sein Atman) sich energetisch als die höchste Erkenntnis, Einfalt<br />
oder Kontemplation in die Sphären des Bewusstseins des Yogi hervortritt. Verwirrung<br />
tritt deshalb auf, weil, wie bei Maja und Prakriti, Atman und Brahman zwar ein und<br />
das selbe bedeuten, doch dem damaligen Verständnis entsprechend bürgerlich nomenklassifiziert<br />
werden! Wer weiß, warum?<br />
Stets sei sich der Leser bewusst, dass die <strong>Bhagavad</strong> <strong>Gita</strong> ein Monolog ist, der<br />
im Leser selbst stattfindet! <strong>Die</strong> bildhafte Gestaltung der <strong>Bhagavad</strong> <strong>Gita</strong> ist ein<br />
Meisterwerk der psychogenen Literatur und des Yoga sowie der Meditation.!<br />
32 Bezieht sich auf die schöpferische Macht Brahmans und daher auf den Grundstoff, aus dem das<br />
Weltall besteht.<br />
33 Ein zweiter austauschbarer Begriff . Beide Beziehen sich auf die schöpferische Macht Brahmans<br />
und daher auf den Grundstoff, aus dem das Weltall besteht.<br />
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