Im Fokus - ZVO
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<strong>Im</strong> <strong>Fokus</strong><br />
❯❯❯ Fortsetzung von Seite 21<br />
sionsneigung zu nennen, die sich aus den<br />
chemischen Eigenschaften dieses Werkstoffes<br />
ergibt. <strong>Im</strong> Folgenden sollen am<br />
Beispiel der Magnesiumknetlegierung<br />
AZ31 mögliche Oberflächenbehandlungsverfahren<br />
vorgestellt werden, die ein<br />
Potenzial zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit<br />
bieten und industriell<br />
umsetzbar sind.<br />
Magnesiumknetlegierungen<br />
Entsprechend der Abbildung 2 nehmen<br />
die Magnesiumknetlegierungen bisher<br />
nur einen bescheidenen Anteil am Einsatzspektrum<br />
der Magnesiumlegierungen<br />
ein. Dies hat seine Gründe einmal in der<br />
zurzeit noch vorhandenen Legierungseinschränkung,<br />
zum anderen im Herstellungsprozess<br />
(Walzen, Strangpressen) bei<br />
erhöhten Temperaturen und demzufolge<br />
im Halbzeugpreis.<br />
Auf Grund dieser Legierungseinschränkung<br />
und den zukünftigen Einsatzgebieten<br />
im Automobilbau bedürfen<br />
die Knetlegierungen einer besonderen<br />
Aufmerksamkeit vor allem bezüglich des<br />
Korrosionsschutzes. Es wird im entscheidenden<br />
Maße von der Realisierung der<br />
geforderten Oberflächeneigenschaften<br />
abhängen, wie sich Magnesiumlegierungen<br />
neue Einsatzgebiete erschließen werden.<br />
So ist abzusehen, dass Magnesiumblech<br />
etwa im Karosseriebereich Eingang<br />
finden wird. Mit dieser Anwendung wird<br />
neben einer Class A-Oberfläche dann<br />
auch die Eignung als Haftgrund für nachfolgende<br />
Lackierungen in Verbindung mit<br />
einer hohen Korrosionsschutzwirkung gefordert.<br />
Da in der Automobilkonstruktion<br />
die Mischbauweise auch zukünftig dominieren<br />
wird und die Lackierung der Karosserie<br />
(einschließlich aller Vorbehandlungsschritte)<br />
im vormontierten Zustand<br />
erfolgt, macht sich eine Oberflächenbehandlung<br />
der Magnesiumbleche bzw. der<br />
daraus hergestellten Einzelteile vor der<br />
Weiterverarbeitung notwendig. Hier entsteht<br />
ein Bedarf zur Entwicklung von<br />
Oberflächenbehandlungsverfahren für<br />
große Flächen und Stückzahlen.<br />
Chemische Passivierung von<br />
Magnesiumknetlegierungen<br />
Die bisher üblicherweise durchgeführten<br />
Chromatierverfahren sind auf Grund gesetzlicher<br />
Bestimmungen auch nicht für<br />
die Oberflächenbehandlung von Magnesiumlegierungen<br />
geeignet (beispielsweise<br />
Altautoverordnung, RoHs-Konformität).<br />
Dies ist der Grund für vielfältige und umfangreiche<br />
Forschungsaktivitäten auf nationaler<br />
und internationaler Ebene, um<br />
durch entsprechende Alternativverfahren<br />
die Forderungen der Automobilindustrie<br />
zu erfüllen. Das heißt, dass diese Verfahren<br />
und Technologien in der Lage sein<br />
müssen,<br />
❯ großformatige Bauteile in entsprechenden<br />
Stückzahlen zu bearbeiten<br />
Abbildung 4: Chemisch passivierte und lackierte AZ31-Bleche nach 1.000 Stunden<br />
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