04/2017
Fritz + Fränzi
Fritz + Fränzi
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dazu in ein Mikrofon: «Hallo liebe<br />
Freunde, ich bin so alleine.»<br />
Das Mädchen findet Worte, die<br />
ihre eigenen Gefühle ausdrücken.<br />
Dabei zeigt es körperlich kaum<br />
Emotionen. In seinem spontan<br />
erfundenen Lied trifft es einen<br />
Hund, einen Husky. «Hallo, liebe<br />
Freunde, ich bin so alleine» wird<br />
zum Refrain. Schliesslich geht das<br />
Das sogenannte<br />
«spontane Singen»<br />
hilft Kindern,<br />
Worte zu finden,<br />
um sich<br />
auszudrücken.<br />
Mädchen mit dem Hund in den<br />
Wald. Da steht ein böser Räuber.<br />
Der Singfluss ist auf einmal unterbrochen.<br />
Die Situation steht offensichtlich<br />
für ein Trauma. Die Therapeutin<br />
bricht nicht ab, sondern<br />
macht auf der Gitarre ein Zwischenspiel.<br />
«Wenn die Sprache versiegt,<br />
trägt die Melodie weiter», schreibt<br />
Lutz Hochreutener dazu in ihrem<br />
Buch.<br />
Tatsächlich findet das Mädchen<br />
während des musikalischen Intermezzos<br />
zu einer Lösung: «Husky, ich<br />
setze mich auf dich drauf und dann<br />
rennen wir schnell weg.» Und die<br />
Therapeutin stärkt die Lösung: «Wir<br />
rennen, rennen, rennen, rennen,<br />
rennen weg.» Nach dem Lied schreit<br />
das sonst scheue Mädchen, so laut<br />
es kann, «Hallo!» in das Mikrofon.<br />
Es bemerkt, wie die Instrumente im<br />
Raum widerhallen. Dann schreit es<br />
nochmals und nochmals.<br />
Zurück zu Nadia. Drei Monate<br />
sind seit ihrer wilden ersten Therapiesitzung<br />
vergangen. Eine neue<br />
Filmaufnahme zeigt den gleichen<br />
Ort. Nach zehn Therapiesitzungen<br />
scheint er ein Safe Place für Nadia<br />
geworden zu sein. Sie spielt rhythmisch<br />
auf der Lotusflöte, und die<br />
Therapeutin stützt den Rhythmus<br />
mit der Trommel. Nadia versucht,<br />
gleichzeitig zur Flöte auch andere<br />
Instrumente zu spielen. Es gelingt<br />
ihr.<br />
Doch dann verliert sie den<br />
Rhythmus, den sie so lange wiederholte.<br />
Sie geht zur Therapeutin, die<br />
sanft weiterspielt. Nadia hält das<br />
Ohr an die Trommel und stimmt<br />
wieder mit ein. Es ist eine neue Qualität<br />
von Beziehung, welche das<br />
Mädchen hier erlebt. «Die verstehen<br />
sich», denkt der Betrachter und ist<br />
berührt.<br />
>>><br />
Sibylle Dubs<br />
ist Musiklehrerin an der Musikschule<br />
Konservatorium Zürich. Daneben macht sie einen<br />
Master in elementarer Musikpädagogik an der<br />
Zürcher Hochschule der Künste. Die Mutter von zwei<br />
Kindern ist Juristin und hat viele Jahre als<br />
Fernsehjournalistin gearbeitet, bevor sie ihre Liebe<br />
zur Musik und zu Kindern zu ihrem Beruf machte.<br />
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