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Barbara Pflüger - Schmerztagebuch - Yumpu

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medikamentöser Einstellung Schmerzen. Das verunsichert mich, ich<br />

stelle mir vor, wie es ohne Medikation für mich wäre. Ich versuche<br />

derartige Gedanken nicht weiter zu verfolgen und verdränge sie.<br />

Für mich bedeutet dies regelmäßig Frustration und Ratlosigkeit. Egal,<br />

ob ich an der Tages- oder Nachtdosis drehe und versuche sie zu reduzieren,<br />

die Schmerzen werden dann in der Folge immer intensiver,<br />

und letztendlich bleibt es dann doch bei der üblichen Medikation. Das<br />

Schmerzverhalten änderte sich nach der zweiten Operation wenig, es<br />

blieb konstant. Lediglich die schmerzhaft taube Hand blieb aus und<br />

das Taubheitsgefühl war weg.<br />

Auf der einen Seite blieben die inzwischen chronisch irritierten und<br />

durch den Eingriff zusätzlich strapazierten Nerven, auf der anderen<br />

Seite ein ziehender, intervallartiger Wirbelsäulenschmerz, der kaum zu<br />

zähmen war. Die ersten Wochen dachte ich an eine Wundheilung, die<br />

noch andauerte. Dann kamen mir Ideen wie Wetterfühligkeit, Lockerung<br />

des Materials oder Materialunverträglichkeit in den Sinn. Und<br />

als nach fünf Wochen der Schmerz immer intensiver wurde, zog ich<br />

eine zusätzliche Meinung eines Neurochirurgen in Betracht. Ich vereinbarte,<br />

nachdem ich Informationen über ihn gesammelt hatte, einen<br />

Termin bei einem Professor im Städtischen Klinikum einer nahe gelegenen<br />

Stadt. Die Sekretärin, mit der ich verbunden wurde erklärte<br />

mir, dass ein Besuch mit einer Privatrechnung verbunden sei, die ich<br />

persönlich zu begleichen hätte. Ansonsten wäre es von äußerster Notwendigkeit,<br />

Bildmaterial von Aufnahmen vor, während und nach der<br />

letzten Operation zu beschaffen. Mein Termin sollte am 2. Juni sein.<br />

Von der Klinik, in der ich operiert wurde, forderte ich die nötigen<br />

Aufnahmen an. Diese wurden erstaunlicher Weise unkompliziert auf<br />

eine CD gebrannt und mir zugesandt.<br />

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