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so dass ich bereits mit Schmerzattacken das Sprechzimmer betrat. Dr.<br />
Jakob erklärte mir auch heute, dass all das, was auf meinen Schultern<br />
laste, sich in meinem Schmerzbild äußern könnte. Sie schlug mir eine<br />
besondere Entspannungstechnik vor. Diese sollte an einem Abendtermin<br />
mit anderen Patienten erlernt werden. Eine Überweisung für eine<br />
Infiltration hielt sie für unbegründet und absolut nicht erforderlich.<br />
Auf meine Bitte, sie möge sich mit Prof. Dr. Seiber in Verbindung<br />
setzen, reagierte sie abweisend und verärgert.<br />
An dem für die Entspannungstechnik vorgesehenen einmaligen Gruppenabend<br />
nahm ich zwar teil, hatte allerdings Mühe, mich in dieser<br />
Form zu entspannen. Die anwesenden Patienten samt den teilnehmenden<br />
Sprechstundenhilfen der Praxis sollten sich in Rückenlage auf ihre<br />
mitgebrachten Unterlagen legen. Danach wurde zur Ruhe aufgefordert<br />
und eine CD abgespielt. Wir lauschten dieser CD, auf der eine<br />
Männerstimme zu Entspannungsübungen einlud und erklärte, wie<br />
diese auszuführen seien. Wir bekamen von Frau Dr. Jakob weder eine<br />
persönliche Hinführung noch eine schrittweise Einführung zu dieser<br />
Entspannungsstunde. Wenn ich die Entspannungseinheiten während<br />
meines späteren Schmerzklinikaufenthaltes in Betracht ziehe, so weiß<br />
ich, dass man diese Stunde sicherlich für mich als Patient verständlicher<br />
und interessanter hätte gestalten können. Nur um den Anweisungen<br />
einer CD zu folgen, hätte ich nicht dreißig km fahren müssen.<br />
Meine späteren Versuche, zuhause in Ruhe damit zu entspannen, sind<br />
kläglich gescheitert. Mir ist zwischenzeitlich auf Grund meiner Erfahrung<br />
mit anderen Entspannungstechniken, die ich in den vergangenen<br />
Monaten kennenlernen durfte, bewusst, dass diese Art der Entspannungsform<br />
für mich ungeeignet ist. Alle Gruppenteilnehmer erhielten<br />
anschließend die CD, um sie auch daheim anwenden zu können. Ich<br />
suchte Frau Dr. Jakob noch ein weiteres Mal auf; diesem Arztbesuch<br />
ging eine Wartezeit von drei Stunden voraus. Was dies für mich und<br />
die damit verbundenen Schmerzen bedeutete, vermag sich jeder vorzustellen.<br />
Frau Dr. Jakob schlug mir eine chinesische Weihrauchtherapie<br />
und als weitere Behandlung zweimalige wöchentliche Akupunktur<br />
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