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Barbara Pflüger - Schmerztagebuch - Yumpu

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so dass ich bereits mit Schmerzattacken das Sprechzimmer betrat. Dr.<br />

Jakob erklärte mir auch heute, dass all das, was auf meinen Schultern<br />

laste, sich in meinem Schmerzbild äußern könnte. Sie schlug mir eine<br />

besondere Entspannungstechnik vor. Diese sollte an einem Abendtermin<br />

mit anderen Patienten erlernt werden. Eine Überweisung für eine<br />

Infiltration hielt sie für unbegründet und absolut nicht erforderlich.<br />

Auf meine Bitte, sie möge sich mit Prof. Dr. Seiber in Verbindung<br />

setzen, reagierte sie abweisend und verärgert.<br />

An dem für die Entspannungstechnik vorgesehenen einmaligen Gruppenabend<br />

nahm ich zwar teil, hatte allerdings Mühe, mich in dieser<br />

Form zu entspannen. Die anwesenden Patienten samt den teilnehmenden<br />

Sprechstundenhilfen der Praxis sollten sich in Rückenlage auf ihre<br />

mitgebrachten Unterlagen legen. Danach wurde zur Ruhe aufgefordert<br />

und eine CD abgespielt. Wir lauschten dieser CD, auf der eine<br />

Männerstimme zu Entspannungsübungen einlud und erklärte, wie<br />

diese auszuführen seien. Wir bekamen von Frau Dr. Jakob weder eine<br />

persönliche Hinführung noch eine schrittweise Einführung zu dieser<br />

Entspannungsstunde. Wenn ich die Entspannungseinheiten während<br />

meines späteren Schmerzklinikaufenthaltes in Betracht ziehe, so weiß<br />

ich, dass man diese Stunde sicherlich für mich als Patient verständlicher<br />

und interessanter hätte gestalten können. Nur um den Anweisungen<br />

einer CD zu folgen, hätte ich nicht dreißig km fahren müssen.<br />

Meine späteren Versuche, zuhause in Ruhe damit zu entspannen, sind<br />

kläglich gescheitert. Mir ist zwischenzeitlich auf Grund meiner Erfahrung<br />

mit anderen Entspannungstechniken, die ich in den vergangenen<br />

Monaten kennenlernen durfte, bewusst, dass diese Art der Entspannungsform<br />

für mich ungeeignet ist. Alle Gruppenteilnehmer erhielten<br />

anschließend die CD, um sie auch daheim anwenden zu können. Ich<br />

suchte Frau Dr. Jakob noch ein weiteres Mal auf; diesem Arztbesuch<br />

ging eine Wartezeit von drei Stunden voraus. Was dies für mich und<br />

die damit verbundenen Schmerzen bedeutete, vermag sich jeder vorzustellen.<br />

Frau Dr. Jakob schlug mir eine chinesische Weihrauchtherapie<br />

und als weitere Behandlung zweimalige wöchentliche Akupunktur<br />

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