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chen. Wie er vermutete habe es sich gezeigt, dass zwischen dem fünften<br />
und sechsten Halswirbel tatsächlich keine Bandscheibe mehr vorhanden<br />
sei. Meine starken Schmerzen würden aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach durch eine Reibung am Nerv verursacht werden. Als Operation<br />
sei das Einsetzen eines Titankörbchens geplant, das mit dem gebildeten<br />
Knochenmaterial aufgefüllt werden würde. Es ersetze die fehlende<br />
Bandscheibe und diene zur Einhaltung des Abstandes zwischen den<br />
Wirbeln, so dass der Nerv wieder frei läge. Davor würde zusätzlich<br />
noch eine Platte angebracht werden. Dieser Eingriff würde von vorne,<br />
also wie besprochen, vom Hals aus vorgenommen werden.<br />
Übrigens wird dieser Eingriff, dem ich nun entgegenblickte und der<br />
auf vielen meiner Arztbriefe genannt wird, in der Medizin „HWS<br />
ventrale Fusion Cloward Robinson ADCF C5/6“ genannt. Prof. Dr.<br />
Seiber merkte an, dass am nächsten Tag für ihn und einen seiner Patienten<br />
eine sehr lange, schwierige und komplizierte Operation anstünde,<br />
die sich mit Sicherheit über mehrere Stunden hinziehen würde. Er<br />
könne mir darum nicht versprechen und mir keine Gewähr geben, ob<br />
er mich danach noch operieren würde. Anderenfalls würde er mich am<br />
übernächsten Tag als Erste auf die OP-Liste setzen.<br />
Es entstand eine nette Unterhaltung, in der Dr. Prof. Seiber unter anderem<br />
meiner Tochter und mir erklärte, dass er seit mehr als 25 Jahren<br />
hauptsächlich Halswirbelsäulen operiere. Diese Aussage vermittelte<br />
mir das Gefühl der Sicherheit, sich ihm und seinem Können anzuvertrauen.<br />
Später, am Abend, kam wie versprochen nochmals der Stationsarzt,<br />
holte sich meine Einwilligung zur OP und stand mir für all<br />
meine Fragen zur Verfügung.<br />
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