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Barbara Pflüger - Schmerztagebuch - Yumpu

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der rechten Hand auf die Halswirbelsäule oder auf ein Karpaltunnelsyndrom<br />

zurückzuführen seien. Nachdem er alles ausgemessen hatte,<br />

stellte er tatsächlich ein Karpaltunnelsyndrom fest. Er verordnete mir<br />

eine Bandage, die ich nachts zu tragen hatte. Er riet mir allerdings auf<br />

Grund meiner derzeitigen Situation von einer Karpaltunneloperation<br />

ab.<br />

Auf Fragen bezüglich meiner irritierten Nerven und der Dauer der<br />

anhaltenden Kribbelparästhesien wollte er keine Stellungnahme abgeben.<br />

Dies müsse der Operateur oder ein Schmerztherapeut beurteilen.<br />

Ich denke, dass er sich dazu nicht äußern wollte, als er den Namen der<br />

Klinik in meinem mitgebrachten Arztbrief las, in der meine Eingriffe<br />

vorgenommen wurden. Das Krankenhaus und die dortigen Ärzte sind<br />

bekannt und haben einen ausgezeichneten Ruf, wie aus einer anerkennenden<br />

Bemerkung von ihm zu entnehmen war. Ich zwang mich<br />

dazu, keine weiteren Äußerungen bzw. Bemerkungen zur postoperativen<br />

Versorgung und Nachbehandlung in der Klinik zu machen. Links<br />

eine Bandage für die Daumenarthrose, rechts die für die Taubheit der<br />

Hand, zusätzlich zu meiner Halskrawatte, die ich noch zwei Wochen<br />

zu tragen hatte, kam ich mir wirklich behindert vor.<br />

Dies führte mich zum Entschluss, beim Versorgungsamt Prozente für<br />

Behinderungen zu beantragen. Ich erinnerte mich, dass der Arzt, der<br />

das Gutachten für die Erwerbsminderungsrente erstellte, sich damals<br />

nach meinen Prozenten erkundigte. Das veranlasste mich nun, mir ein<br />

Formular zur Beantragung von Prozenten zusenden zu lassen.<br />

41. Der Umgang mit Schmerzpatienten<br />

Schmerz ist nicht greifbar und deshalb für andere schwer vorstellbar.<br />

Immer wieder höre ich „man sieht es dir ja gar nicht an, wie es dir<br />

geht“. Allmählich wird die Gesellschaft auf Schmerzpatienten aufmerksam<br />

und chronische Schmerzen sind als eigenständige Krankheit<br />

anerkannt. Immer häufiger werden regelmäßige Treffen für Schmerz-<br />

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