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danach weg sein, sei die weitere Vorgehensweise, nämlich eine Operation,<br />
zu überlegen.<br />
In Anbetracht dieser neuen Situation musste ich also einer zehnten<br />
Infiltration ins Auge blicken. Allerdings gab es hier einen Unterschied:<br />
Die Nadel wurde diesmal von vorne, d.h. seitlich in den Hals gesetzt.<br />
Hier wurde dann das Betäubungsmittel injiziert. Auf Grund der bei<br />
mir niedrigen Wirkung der Schmerz- und Betäubungsmittel bat ich<br />
vorweg den durchführenden Röntgenarzt um eine höhere Konzentration,<br />
damit sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Effekt einstellen<br />
würde.<br />
Kaum dass die Nadel gesetzt war, spürte ich bereits deutlich ein unangenehmes<br />
Kribbeln im Daumen. Nach dem Einspritzen der Injektion<br />
konnte ich meinen linken Arm nur noch mit Hilfe des Rechten<br />
hochnehmen. Die Muskeln waren schlaff, und der Arm hing lahm herunter.<br />
Dieser Zustand hielt bis zum Abend an, und ich kann seither<br />
nachempfinden, wie sich eine Körperbehinderung dieser Art anfühlen<br />
muss. Der Schmerz im Hals-und Nackenbereich ließ mit der Wurzelinfiltration<br />
nach, nicht aber die Muskelverspannung samt den Kribbelparästhesien.<br />
Unmittelbar nach der Nervenwurzelinfiltration wurde ich erneut bei<br />
Prof. Dr. Seiber vorstellig. Er ließ sich den momentanen Empfindungszustand<br />
beschreiben und sicherte mir zu, dass hiermit die Ursache<br />
wohl gefunden worden sei. Seine Empfehlung: den Nerv möglichst<br />
schnell freilegen! Er fand es vernünftig, im Hinblick auf die inzwischen<br />
chronisch gewordenen Schmerzen, zuerst die zwischenzeitlich geplante<br />
Schmerztherapie in der Schmerztagesklinik anzugehen. Anschließend<br />
daran, sollten sich die Schmerzen immer noch in dieser Schmerzqualität<br />
bemerkbar machen, wäre allerdings eine zeitnahe Operation sinnvoll.<br />
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