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Barbara Pflüger - Schmerztagebuch - Yumpu

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23. Ein guter Anfang - ein enttäuschendes<br />

Ende<br />

An den drei darauf folgenden Montagen erfolgte jeweils eine Infiltration.<br />

Für mich war es wie immer ein Hoffen auf Erfolg und gleichzeitig<br />

ein Bangen, dass alles gut gehen und keine Nachwirkungen auftreten<br />

würden. Einmal hatte ich hinterher starke Kopfschmerzen, die zwei<br />

Tage anhielten. Ein anderes Mal spürte ich bei den Injektionen des<br />

Betäubungsmittels an diesen Stellen ein heftiges Kribbeln und ein über<br />

mehrere Stunden anhaltendes Taubheitsgefühl, das aber leider keinen<br />

Einfluss auf mein Schmerzempfinden hatte. Zudem belastete es den<br />

Kreislauf, was sich in Schwindel äußerte. Bei der letzten dieser drei<br />

Infiltrationen spürte ich außer dem unangenehmen Vorgang, d.h. dem<br />

Setzen der Nadeln und dem Einspritzen, überhaupt nichts. Meine<br />

Wahrnehmung war also jeweils unterschiedlich und ich konnte mich<br />

nie darauf einstellen und verlassen, wie es mir nach der jeweiligen Anwendung<br />

ergehen würde.<br />

Prof. Dr. Seiber erwartete von mir nach jedem dieser Eingriffe ein Feedback.<br />

Häufig konnte ich ihn nicht persönlich antreffen (er befand sich<br />

ja meistens im OP), dann gab ich bei seiner Sekretärin Rückmeldung.<br />

Nach der dritten Infiltrationen gab ich in seinem Sekretariat Bescheid<br />

und vereinbarte dort einen neuen Termin mit ihm zum Gespräch. Für<br />

meinen Mann war an diesen Tagen Chauffeurdienst angesagt. Bei einer<br />

Entfernung von ca. 60 km einfach kamen im Laufe des Jahres sehr<br />

viele Kilometer zusammen, abgesehen von der für ihn aufgewandten<br />

Zeit.<br />

Im Dezember gab ich Frau Dr. Schlüter den ihr zugesicherten Bericht<br />

über die Wirkung meiner Infiltrationen. Bei einem erneuten Besuch<br />

bei ihr stellte sich heraus, dass für sie weitere Facetteninfiltrationen auf<br />

Grund der Strahlenbelastung und des gesundheitlichen Risikos nicht<br />

in Frage kämen. Prof. Dr. Seiber aber sah in weiteren Infiltrationen<br />

nach wie vor eine Chance, die Schmerzquelle und die Schmerzursa-<br />

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