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ein gar nichts. Irgendwann sprach mein Mann eine vorübergehende<br />
Krankenschwester an, ob sie mir nicht etwas Wasser bringen könne.<br />
Sie erklärte sich bereit und brachte mir eine Flasche Mineralwasser.<br />
Dann endlich, so gegen 12:30 Uhr, wurde ich auf Station gebracht<br />
und in ein Zweibett-Zimmer geschoben. Mein Mann verabschiedete<br />
sich von mir. Für den Rest des Tages ging es mir erstaunlich gut. Außer<br />
dass sich die Stationsschwester vorstellte und ich das Mittagessen bekam,<br />
passierte von Seiten der Klinik zunächst nichts. Ich trank tapfer<br />
meine zwei Liter Flüssigkeit und hielt mich an die zuvor besprochenen<br />
Verhaltensregeln. Am Abend freute ich mich auf den angekündigten<br />
Besuch meiner Tochter Helene.<br />
Die Tatsache einer möglichen Operation stand für mich nie wirklich<br />
im Vordergrund, da die Angst vor der Myelographie alles überschattete.<br />
Mein Hausarzt hatte mir im Vorfeld die Telefonnummer eines<br />
Mannes gegeben, der an der Halswirbelsäule erfolgreich operiert worden<br />
war, damit ich die Möglichkeit hätte, ihn darüber zu befragen<br />
(natürlich mit dessen vorhergehender Erlaubnis). Ich überwand meine<br />
Hemmungen bei ihm anzurufen und hörte mir die bereitwilligen Erzählungen<br />
über seine Operation an. Seine positiven Erfahrungen ermutigten<br />
mich zur Operation und gaben mir Zuversicht.<br />
Ich hatte allerdings bis zu diesem Nachmittag nie ernsthaft eine Operation<br />
in Erwägung gezogen. Abgesehen von der Angst vor der Myelographie<br />
kam mir die plötzliche Aussicht auf Besserung nach so langer<br />
Zeit und den zahlreich aufgesuchten, teilweise auch zweifelnden Ärzten,<br />
sehr unrealistisch vor. Mir wurde also erst an diesem Nachmittag<br />
bewusst, dass sich die besagte und von Prof. Dr. Seiber beschriebene<br />
Operation mit Riesenschritten nähern könnte und mit ihr eine Besserung.<br />
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