Dokumentation Wilhelmshöhe Open 2017
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Rainer Schüttler<br />
Der Kämpfer aus Korbach:<br />
Rainer Schüttler, wie ihn seine<br />
vielen Fans auch in Nordhessen<br />
kennen.<br />
Text: Jörg Allmeroth<br />
Foto: Jürgen Hasenkopf<br />
Von Nordhessen in die Welt<br />
Rainer Schüttlers Weg vom Top-Spieler zum ATP-Turnierchef in Genf<br />
Als das deutsche Davis<br />
Cup-Team zu Jahresbeginn<br />
in der Frankfurter<br />
FraPort-Arena<br />
gastierte, bei der<br />
Erstrundenniederlage<br />
gegen Belgien, war Rainer<br />
Schüttler fast selbstverständlich<br />
dabei. Schüttler ist zwar<br />
seit knapp fünf Jahren kein<br />
Tourspieler mehr, keiner der<br />
monatelang herumziehenden<br />
Tennisnomaden, aber er hat<br />
die Szene und die wichtigsten<br />
Akteure weiter fest im Blick.<br />
„Ich werde meinem Sport immer<br />
verbunden bleiben“, sagt<br />
Schüttler, der Mann, der einst<br />
aus dem kleinen Korbacher<br />
Stadtteil Eppe aufbrach, die<br />
Tenniswelt zu erobern.<br />
Keinem seiner in den Schlagzeilen<br />
oft präsenteren Generationsgefährten<br />
wie<br />
Tommy Haas oder<br />
Nicolas Kiefer gelang<br />
das, was Schüttler<br />
vor nunmehr dreizehneinhalb<br />
Jahren<br />
schaffte: Ein Grand<br />
Slam-Endspiel zu<br />
erreichen, einmal<br />
um einen der vier<br />
größten Titel im Welttennis zu<br />
kämpfen. Als „roter Blitz“ fegte<br />
er damals über die Courts,<br />
auch bei den Australian <strong>Open</strong><br />
2003, bei denen im Finale erst<br />
Andre Agassi den Siegeslauf<br />
des tüchtigen Nordhessen zu<br />
stoppen vermochte. „Es waren<br />
schöne, wunderbare Zeiten“,<br />
„Ich habe immer alles<br />
gegeben, alles versucht,<br />
um meine Träume zu<br />
verwirklichen.“<br />
sagt Schüttler, „ich habe immer<br />
alles gegeben, alles versucht,<br />
um meine Träume zu verwirklichen.“<br />
Auch bis auf Platz 5 der<br />
Weltrangliste brachte es der unermüdliche<br />
Kämpfer, ein Rang,<br />
eine Position, von der heute<br />
alle Spitzenspieler des DTB nur<br />
träumen können.<br />
2008 hatte Schüttler noch einmal<br />
alle auf dem falschen Fuß<br />
erwischt, die ihm schon geraten<br />
hatten, doch in den Ruhestand<br />
zu treten, bevor er sich seinen<br />
guten Namen angeblich kaputt<br />
mache. Damals war er sensationell<br />
ins Halbfinale von Wimbledon<br />
eingezogen, es war auch<br />
ein Moment der Genugtuung<br />
nach schweren Jahren mit vielen<br />
gesundheitlichen Krisen<br />
und einem Rücksturz in der<br />
ATP-Bestenliste bis auf Platz<br />
846.