Dokumentation Wilhelmshöhe Open 2017

4 Donnerstag, 20.7.2017
Pechvogel Alex
Die Doppel sind immer ganz
besondere Leckerbissen bei
den Turnieren. Das ist bei den
Wilhelmshöhe Open nicht
anders. Und es steht bereits
der erste Halbfinalteilnehmer
fest. Jeremy Jahn (München)
und sein spanischer Partner
Enrique Lopez-Perez warfen
die Nummer eins der Doppel-Setzliste,
Fernando Romboli
und Caio Zampieri (Brasilien)
mit 6:2, 6:3 aus dem
Turnier. Jahn und Lopez-Perez
sind ein interessantes Duo.
Beide spielen für Blau-Weiß
Halle in der Tennis Point-Bundesliga,
haben aber noch nie
als Doppel zusammen gespielt.
„Wir wollen mal testen, ob das
funktioniert“, so Jeremy Jahn,
„kann ja auch für die Liga gut
sein.“
Mats Moraing und Tom Schönenberg
stehen ebenso im
Viertelfinale wie Titelverteidiger
Maximilian Neuchrist mit
seinem neuen Partner David
Pichler (beide Österreich).
Der große Pechvolgel gestern
war Alexander Mannapov. Erst
schmerzte der Rücken (vielen
Dank an Dr. Peter Kentsch
in Baunatal für die spontane
Hilfe!), dann gab‘s Probleme
mit dem Auto und anschließend
das verlorene Doppel mit
Artem Kapshuk gegen Lukas
Rüpke und Elmar Ejupovic.
1998, bei der ersten Auflage
der Wilhelmshöhe Open, war
Sören Friemel Supervisor. Bei
den 20. Wilhelmshöhe Open
ist der Münsteraner es wieder.
Dazwischen liegen viele spannende
Jahre als Profi-Schiedsrichter
und seit 2014, seinem
letzten Gastspiel in Kassel, als
„Head of Officiating“ der International
Tennis Federation
(ITF) nach London. Bei allen
wichtigen Tennis-Ereignissen
war Sören dabei, bei Olympia
in Rio ebenso wie bei allen
Grand Slams oder bei Davis-Cup-Finals.
2010 in Wimbledon
erlebte er als Supervisor
das längste Tennismatch aller
Zeiten zwischen John Isner
und Nicolas Mahut (11 Stunden,
fünf Minuten) hautnah
mit.
In London ist der 46-Jährige
die oberste Instanz in allen
Regel- und Schiedsrichterfragen.
Die Arbeit hat sich mehr
ins Administrative verlagert,
Sören Friemel ist Anlaufstelle,
Planer für die internationalen
Großereignisse wie Olympia
in Tokio 2020 oder letzter Entscheider,
wenn es um Strafen
geht. Auch in Kassel ist Sören
stets auf stand by und gibt
Weltweit gefragt
Supervisor Sören Friemel über den Job als „Head of Officiating“ bei der ITF
Supervisor Sören Friemel war bei
den ersten Wilhelmshöhe Open
dabei - und ist nun auch bei den
20. WO im Einsatz.
Foto: Dieter Schachtschneider
Tipps und Regelauskünfte
für Kollegen aus aller
Welt. Zu den Wilhelmshöhe
Open kam er direkt von
Wimbledon, am Montag
morgen geht es zurück nach
London, abends dann direkt
nach Buenos Aires. „Das ist
normal, ich bin immer noch
sehr viel unterwegs“, sagt
Sören. Der neue Job bei der
ITF lässt nicht viel Zeit.
Und obwohl er fast alles
weiß über Regelkunde und
Abläufe, wird auch er immer
noch manchmal überrascht,
wenn spontane Hilferufe
der Kollegen kommen.
Oder wussten Sie, wie lange
man beim Rollstuhltennis
zwischen den Ballwechseln
Zeit hat, seinen Rollstuhl zu
reparieren? „Da musste ich
auch erst nachsehen“, gesteht
Sören.
„Es ist eine große Ehre für
uns, dass Sören in diesem
Jahr Supervisor ist“, freut
sich Turnierdirektor Dr.
Eberhard Engelmann.
Und für Sören Friemel
schließt sich der Kreis zwischen
den ersten und den
20. „WO“.
Mehr Infos zum Turnier unter www.wilhelmshoehe-open.de