14.12.2012 Aufrufe

Nr. 3/2010 - ANAV

Nr. 3/2010 - ANAV

Nr. 3/2010 - ANAV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

seine Leidenschaft: für die Produktion<br />

von Terroirweinen. Die<br />

beiden sind vielfach ausgezeichnet<br />

und werden in der einschlägigen<br />

Presse ausgiebig gefeiert. Es<br />

war daher für die Gstaader Weinfreunde<br />

eine grosse Ehre, auf dem<br />

Wasserngrat mit den Regisseuren<br />

eines derart prominenten Weingutes<br />

eine Degustation durchführen<br />

zu dürfen.<br />

Während sich andere Winzer<br />

auf einige wenige Rebsorten beschränken<br />

und auf diese Weise<br />

Grossartiges schaffen, hat man<br />

bei Stéphane Reynard und Dany<br />

Varon den Eindruck, dass die Vielfalt<br />

grenzenlos ist. Domaine Cornulus<br />

kultiviert heute auf insgesamt<br />

45 Hektaren mehr als 25<br />

Rebsorten. Dies gehört zur Tradition<br />

des Hauses. Mehrere Dutzend<br />

Weine werden in diesem Ausnahmebetrieb<br />

Jahr für Jahr gekeltert.<br />

Und die Vielzahl an herausragenden<br />

Tropfen macht s sehr schwierig,<br />

sich für den einen und gegen<br />

den anderen zu entscheiden.<br />

Differenzierte Weinbereitung<br />

Die Weinbereitung wird Parzelle<br />

und Sorte angepasst. Sie erfolgt<br />

in grossen Fässern, Inox-Tanks,<br />

Beton-Eiern und Eichen-Barriques.<br />

Letztere sind namentlich für Erziehung<br />

und Ausbau der Antica-Linie<br />

bestimmt. – Entsprechend der<br />

Vielfalt der Weine gingen auch<br />

die Vorlieben, die sich bei der Degustation<br />

zeigten, auseinander.<br />

Sogar um einzelne Lagen wurde<br />

freundschaftlich gestritten: Manche<br />

hielten den Fendant aus dem<br />

Clos de Mangold seiner puren<br />

Frucht wegen für den bemerkenswertesten<br />

Tropfen des Hauses.<br />

Andere schwärmten vom Clos des<br />

Corbassières, wo nicht weniger<br />

als zwölf unterschiedliche Sorten<br />

wachsen. Berühmt ist der ebenso<br />

würzige wie tiefgründige Cornalin.<br />

Weniger bekannt ist der Chenin<br />

blanc. Und auch von der Komple-<br />

Ami du Vin 3/10<br />

xität der Süssweine haben sich<br />

noch nicht alle Weinliebhaber verführen<br />

lassen – glücklicherweise,<br />

denn sie sind rar.<br />

Nicht verschwiegen werden<br />

soll allerdings, dass nicht jede Abfüllung<br />

bereits in ihrer Jugend<br />

strahlend daher kommt. Die Cornulus-Weine<br />

präsentieren sich<br />

dann und wann wie geniale Fussballspieler:<br />

eine Weile ausser<br />

Form, schwer verständlich auch,<br />

und dann wieder brillant wie ein<br />

Frei oder ein Ronaldo.<br />

Überraschender Auftakt<br />

Der Apéro zog sich lange Zeit dahin,<br />

die Aussicht vom «Wasserngrat»<br />

war zu faszinierend. Dazu<br />

genossen die Weinfreunde bei<br />

Bündnerfleisch und Hobelkäse den<br />

Fendant Clos des Corbassières,<br />

Vieilles Vignes 2009. Später folgte<br />

der Jahrgang 2006 – und siehe da,<br />

die drei Jahre «Reifung» machten<br />

völlig neue Eigenschaften dieses<br />

Chasselas erlebbar. Wir waren<br />

alle überrascht, wie gut der ältere<br />

Jahrgang noch schmeckte, und es<br />

entstanden die üblichen Diskussionen,<br />

welcher von beiden wohl der<br />

bessere wäre.<br />

Das Dîner und die Weine<br />

Mit dem Einnachten begann die<br />

eigentliche Degustation bzw. das<br />

Dîner mit Wein-Begleitung. Der im<br />

Gamay braisierte Ochsenschwanz<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Ländliche Idylle auf der Weide hoch über Gstaad.<br />

wurde vom ausgezeichneten Gamay<br />

«La Follie» 2009 begleitet. Allein<br />

schon dieses sagenhaften Gerichts<br />

wegen lohnt es sich, auf<br />

dem «Wasserngrat» einmal zu tafeln.<br />

Als Zwischengang folgte ein<br />

Croute aux Chanterelles mit<br />

Bergthymian, eines der besten,<br />

das ich je genossen habe. Dazu<br />

wurde nochmals ein Gamay gereicht,<br />

nämlich der Clos des Corbassières,<br />

Vieilles Vignes 2007.<br />

Der Hauptgang bestand aus<br />

konfitiertem Kaninchenschlegel<br />

auf Polenta und Sommergemüse,<br />

nochmals vom ausgezeichneten<br />

Am frühen Morgen des 3. September<br />

<strong>2010</strong> machten sich 32<br />

Thuner Weinfreunde per Bus auf<br />

den Weg in die Bündner Herrschaft.<br />

Beni, unser Chauffeur,<br />

Thunersee<br />

Gamay 2007 begleitet. – Zur Auswahl<br />

an besten Käsen aus der Region<br />

(Rubloz, Etivaz und Délice des<br />

Chêvres aus der Romandie)<br />

gönnte man uns einen Cornalin<br />

Antica, Jahrgang 2008, der seinen<br />

12 Monate dauernden Ausbau in<br />

der Barrique nicht verbarg.<br />

Den feierlichen Schlusspunkt<br />

setzte die Dessert-Variation. Davon<br />

speziell in Erinnerung geblieben<br />

ist die Pèche passé à la vervène,<br />

gereicht in Begleitung eines<br />

betörenden Süssweins, nämlich<br />

des Hermitage Grain Noble, Clos<br />

des Corbassières, Jahrgang 2002.<br />

Dank gebührt unserem neuen<br />

Vorstandsmitglied Niki Rommel<br />

für die Organisation des herrlichen<br />

Abends, Simon und Nik<br />

Buchs sowie dem Team in Küche<br />

und Service für die gastronomischen<br />

Höhenflüge und Dany Varone<br />

von der Domaine Cornulus<br />

für die grossartigen Weine.<br />

PS. Der Wasserngrat ist im Sommer<br />

nur im Monat August von<br />

Donnerstag bis Sonntag geöffnet.<br />

Die Talstation ist auch per ÖV<br />

leicht zu erreichen. Es besteht ein<br />

Busbetrieb ab Postplatz in Gstaad.<br />

Nicht nur der Pinot noir vermochte zu begeistern<br />

Reise in die Bündner Herrschaft<br />

Die diesjährige Vereinsreise der Weinfreunde Thunersee führte in die Bündner<br />

Herrschaft. Auf der von Ursula Locher und Peter Willener sehr gut vorbereiteten<br />

zweitägigen Reise konnten fünf Betriebe besucht und so den Teilnehmern<br />

Winzer und Weine der Bündner Herrschaft nähergebracht werden. Die Philosophie<br />

der Weinbereitung, die degustierten Weine als auch die idyllische<br />

Landschaft begeisterten die Weinfreunde. – Christoph Mutti berichtet:<br />

sorgte für eine sichere Fahrt von<br />

Thun via Brünig und Hirzel zu ausgewählten<br />

Winzern im nördlichsten<br />

Teil des Kantons Graubünden.<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!