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Nr. 3/2010 - ANAV

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grösser, sondern auch etwas «bunter» geworden.<br />

Bei den weissen durch die grosse Zahl von<br />

Terroir-Weinen. Bei den Roten zeigt sich die zunehmende<br />

Vielfalt in einer breiteren Sorten-Palette<br />

und vielen Assemblagen. – Die «restliche»<br />

Romandie wird an der Expovina durch ein Angebot<br />

von gegen 30 Weinen aus Genf und rund 20<br />

aus Neuenburg repräsentiert.<br />

Mit fast 40 Weinen von 13 Produzenten treten<br />

die Tessiner Weine markanter und vielfältiger<br />

auf als je. Interessant ist für den Besucher<br />

nicht zuletzt die Gegenüberstellung der mehr als<br />

30 Merlot aus den klimatisch und geologisch unterschiedlichsten<br />

Subregionen der Südschweiz.<br />

Für die Deutschschweizer Produzenten ist<br />

die Expovina ein Marktplatz von ausserordentlicher<br />

Bedeutung. Dies zeigt sich in einem Angebot<br />

von über 350 Weinen aus sieben Kantonen.<br />

Zürich, Graubünden sowie Schaffhausen und<br />

natürlich der Blauburgunder spielen bei diesem<br />

Auftritt die Hauptrollen.<br />

34<br />

Italien gefestigt<br />

Nachdem in den letzten Jahren die Präsenz der<br />

Weine Apuliens sowie von den Inseln stark gewachsen<br />

ist, beginnen sich zunehmend die benachbarten<br />

und die nördlich davon liegenden Gebiete<br />

zu regen: Kalabrien, Abruzzen, Basilicata<br />

und Marche melden sich verstärkt. Nach wie vor<br />

wird das Italien-Angebot aber von den Klassikern<br />

aus der Toskana, dem Piemont und dem Veneto<br />

dominiert. Chianti, Brunello, Vino Nobile di<br />

Montepulciano, Barolo, Barbaresco und Barbera<br />

sowie Valpolicella und natürlich Amarone lassen<br />

grüssen. – Was zudem auffällt: Die Weissweine<br />

aus Italien treten erst diskret in Erscheinung, obwohl<br />

bekanntlich die Einfuhr längst nicht mehr<br />

künstlich gedrosselt resp. behindert wird.<br />

Frankreich mit neuem Elan<br />

Nicht nur Bordeaux, sondern auch das Burgund<br />

ist daran, den in den letzten zwei Jahrzehnten<br />

verlorenen Boden wieder gut zu machen, soweit<br />

dies aus dem wachsenden Angebot der beiden<br />

renommierten Anbaugebiete interpretiert werden<br />

darf –. Neben der verstärkten Präsenz namentlich<br />

des Médoc fällt generell der vielseitiger<br />

gewordene Auftritt auch renommierter<br />

Châteaux aus dem sogenannten erschwinglichen<br />

Panorama<br />

Mittelfeld auf. – Wohl eine Folge des gewachsenen<br />

Preisbewusstseins der Konsumenten wie<br />

auch der nun schon vier Jahre laufenden verstärkten<br />

Promotionsarbeit in diesem Bereich.<br />

Erfreulich auch, dass gegenüber den letzten<br />

Jahren vermehrt wieder Weine aus dem Burgund<br />

und dem Beaujolais angeboten werden.<br />

Nach wie vor überzeugend die Präsenz der Crus<br />

des Côtes du Rhone mit der gewohnten Dominanz<br />

des Südens. Châteauneuf-du-Pape und Gigondas<br />

bleiben Renner.<br />

Etwas zurückhaltender als in den letzten Jahren<br />

tritt der Midi de la France in Erscheinung, Languedoc-Roussillon,<br />

Corbières, Minervois usw. Die<br />

relativ günstigen Angebote aus dem Bordelais<br />

scheinen den einige Jahre dauernden Vormarsch<br />

des französischen Südens etwas zu bremsen.<br />

Spanien: Erfolg nun auch in Weiss<br />

Im Langzeitvergleich ist das spanische Angebot<br />

natürlich geradezu bunt geworden, und neue,<br />

bislang wenig bekannte Namen treten auf die<br />

Bühne: Bierzo, Campo de Borja, Somontano<br />

oder Terra Alta u.a.m.<br />

Trotz der grösseren Vielfalt bestimmen<br />

aber einige wenige Denominaciones den Lauf<br />

der Dinge: Rioja, Ribera del Duero sowie die<br />

beiden jüngeren iberischen Top-Regionen, Toro<br />

und Priorat.<br />

Beim Weisswein gibt es jedoch nur einen<br />

einzigen überzeugenden Leader, das Anbaugebiet<br />

Rueda. Obwohl – oder weil – Rueda ein etwas<br />

lockereres Verhältnis zu seinem angestamten<br />

Verdejo praktiziert als in der Vergangenheit<br />

und zunehmend «liiert» mit dem Sauvignon<br />

Gitarrenklänge zu Rioja<br />

Die Region Rioja ist nach der erfolgreichen<br />

Premiere im letzten Jahr auch in diesem Jahr<br />

während der ganzen Ausstellungsdauer der<br />

EXPOVINA an Bord des Schiffs «Wadin» zu<br />

Gast. Interessierte BesucherInnen werden von<br />

kundigen Degustantinnen mit den verschiedenen<br />

Ausbaustufen, Klassifizierungen und<br />

Stilen der unverkennbaren Gewächse vom<br />

Oberlauf des Ebro vertraut gemacht. Geniessern<br />

bietet sich an einigen Abenden die Gelegenheit,<br />

die Rioja-Weine bei spanischen Gitarrenklängen<br />

zu verkosten.<br />

blanc ins Rennen steigt, schweben die Weissen<br />

aus dem Duero-Tal westlich von Valladolid nch<br />

wie vor auf einer Erfolgswelle.<br />

Portugal: Der Süden holt auf<br />

Nachdem die dunklen, gehaltvollen Gewächse<br />

aus dem oberen Dourotal, die früher praktisch<br />

nur für die Portwein-Produktion Verwendung fanden,<br />

als Premium-Weine für internationales Aufsehen<br />

sorgten, macht bei den Roten der Süden<br />

vermehrt auf sich aufmerksam. Dies nicht allein<br />

der rasanten Preisentwicklung wegen, welche<br />

das Hinterland von Porto erfasste, sondern auch<br />

aufgrund der Qualität der Weine. Alentejo mausert<br />

sich mehr und mehr zum Rivalen des Douro.<br />

Erstaunlich auch, wie die weissen Gewächse<br />

aus der Region Vinho Verde auf dem<br />

Schweizer Markt Fuss fassen. Ein gutes Säuregerüst,<br />

verbunden mit markanter Fruchtigkeit,<br />

scheint eine erfolgreiche Alternative zu den<br />

weissen Klassikern aus Österreich und Deutschland,<br />

namentlich auch, was den Preis betrifft.<br />

Österreich boomt weiter<br />

Österreich gelang es, die hervorragende Position,<br />

welche der östliche Nachbar auf dem<br />

Schweizer Markt in den letzten zwanzig Jahren<br />

stetig ausbaute, auch über die Finanzkrise hinweg<br />

zu halten. Die überwiegend in einem mittleren<br />

und höheren Preissegment situierten Weine<br />

wecken – unter Führung von Grünem Veltliner<br />

und Riesling sowie Blaufränkisch und Zweigelt –<br />

die Aufmerksamkeit einer anspruchsvollen Kundschaft.<br />

Qualität und gute Öffentlichkeitsarbeit<br />

tragen gemeinsam dazu bei, wobei die Expovina<br />

und die gehobene Gastronomie in dieser Erfolgsgeschichte<br />

eine wichtige Rolle spielen.<br />

Interessant wird es sein, das breite Angebot<br />

aus Österreich – gegen 200 Weine! – mit<br />

jenem aus dessen Nachbarschaft, Slowenien,<br />

Kroatien, Ungarn und auch aus Deutschland zu<br />

vergleichen. Die Expovina <strong>2010</strong> macht dies<br />

möglich! – Vervollständigt wird der Überblick<br />

über den europäischen Rebberg an Bord der<br />

Zürcher Weinausstellung durch das insbesondere<br />

im Weissweinbereich faszinierende Angebot<br />

an Gewächsen aus Griechenland.<br />

Für willkommene Farbtupfer im Expovina-<br />

Angebot sorgen auch dieses Jahr die Weine<br />

Ami du Vin 3/10

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