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grösser, sondern auch etwas «bunter» geworden.<br />
Bei den weissen durch die grosse Zahl von<br />
Terroir-Weinen. Bei den Roten zeigt sich die zunehmende<br />
Vielfalt in einer breiteren Sorten-Palette<br />
und vielen Assemblagen. – Die «restliche»<br />
Romandie wird an der Expovina durch ein Angebot<br />
von gegen 30 Weinen aus Genf und rund 20<br />
aus Neuenburg repräsentiert.<br />
Mit fast 40 Weinen von 13 Produzenten treten<br />
die Tessiner Weine markanter und vielfältiger<br />
auf als je. Interessant ist für den Besucher<br />
nicht zuletzt die Gegenüberstellung der mehr als<br />
30 Merlot aus den klimatisch und geologisch unterschiedlichsten<br />
Subregionen der Südschweiz.<br />
Für die Deutschschweizer Produzenten ist<br />
die Expovina ein Marktplatz von ausserordentlicher<br />
Bedeutung. Dies zeigt sich in einem Angebot<br />
von über 350 Weinen aus sieben Kantonen.<br />
Zürich, Graubünden sowie Schaffhausen und<br />
natürlich der Blauburgunder spielen bei diesem<br />
Auftritt die Hauptrollen.<br />
34<br />
Italien gefestigt<br />
Nachdem in den letzten Jahren die Präsenz der<br />
Weine Apuliens sowie von den Inseln stark gewachsen<br />
ist, beginnen sich zunehmend die benachbarten<br />
und die nördlich davon liegenden Gebiete<br />
zu regen: Kalabrien, Abruzzen, Basilicata<br />
und Marche melden sich verstärkt. Nach wie vor<br />
wird das Italien-Angebot aber von den Klassikern<br />
aus der Toskana, dem Piemont und dem Veneto<br />
dominiert. Chianti, Brunello, Vino Nobile di<br />
Montepulciano, Barolo, Barbaresco und Barbera<br />
sowie Valpolicella und natürlich Amarone lassen<br />
grüssen. – Was zudem auffällt: Die Weissweine<br />
aus Italien treten erst diskret in Erscheinung, obwohl<br />
bekanntlich die Einfuhr längst nicht mehr<br />
künstlich gedrosselt resp. behindert wird.<br />
Frankreich mit neuem Elan<br />
Nicht nur Bordeaux, sondern auch das Burgund<br />
ist daran, den in den letzten zwei Jahrzehnten<br />
verlorenen Boden wieder gut zu machen, soweit<br />
dies aus dem wachsenden Angebot der beiden<br />
renommierten Anbaugebiete interpretiert werden<br />
darf –. Neben der verstärkten Präsenz namentlich<br />
des Médoc fällt generell der vielseitiger<br />
gewordene Auftritt auch renommierter<br />
Châteaux aus dem sogenannten erschwinglichen<br />
Panorama<br />
Mittelfeld auf. – Wohl eine Folge des gewachsenen<br />
Preisbewusstseins der Konsumenten wie<br />
auch der nun schon vier Jahre laufenden verstärkten<br />
Promotionsarbeit in diesem Bereich.<br />
Erfreulich auch, dass gegenüber den letzten<br />
Jahren vermehrt wieder Weine aus dem Burgund<br />
und dem Beaujolais angeboten werden.<br />
Nach wie vor überzeugend die Präsenz der Crus<br />
des Côtes du Rhone mit der gewohnten Dominanz<br />
des Südens. Châteauneuf-du-Pape und Gigondas<br />
bleiben Renner.<br />
Etwas zurückhaltender als in den letzten Jahren<br />
tritt der Midi de la France in Erscheinung, Languedoc-Roussillon,<br />
Corbières, Minervois usw. Die<br />
relativ günstigen Angebote aus dem Bordelais<br />
scheinen den einige Jahre dauernden Vormarsch<br />
des französischen Südens etwas zu bremsen.<br />
Spanien: Erfolg nun auch in Weiss<br />
Im Langzeitvergleich ist das spanische Angebot<br />
natürlich geradezu bunt geworden, und neue,<br />
bislang wenig bekannte Namen treten auf die<br />
Bühne: Bierzo, Campo de Borja, Somontano<br />
oder Terra Alta u.a.m.<br />
Trotz der grösseren Vielfalt bestimmen<br />
aber einige wenige Denominaciones den Lauf<br />
der Dinge: Rioja, Ribera del Duero sowie die<br />
beiden jüngeren iberischen Top-Regionen, Toro<br />
und Priorat.<br />
Beim Weisswein gibt es jedoch nur einen<br />
einzigen überzeugenden Leader, das Anbaugebiet<br />
Rueda. Obwohl – oder weil – Rueda ein etwas<br />
lockereres Verhältnis zu seinem angestamten<br />
Verdejo praktiziert als in der Vergangenheit<br />
und zunehmend «liiert» mit dem Sauvignon<br />
Gitarrenklänge zu Rioja<br />
Die Region Rioja ist nach der erfolgreichen<br />
Premiere im letzten Jahr auch in diesem Jahr<br />
während der ganzen Ausstellungsdauer der<br />
EXPOVINA an Bord des Schiffs «Wadin» zu<br />
Gast. Interessierte BesucherInnen werden von<br />
kundigen Degustantinnen mit den verschiedenen<br />
Ausbaustufen, Klassifizierungen und<br />
Stilen der unverkennbaren Gewächse vom<br />
Oberlauf des Ebro vertraut gemacht. Geniessern<br />
bietet sich an einigen Abenden die Gelegenheit,<br />
die Rioja-Weine bei spanischen Gitarrenklängen<br />
zu verkosten.<br />
blanc ins Rennen steigt, schweben die Weissen<br />
aus dem Duero-Tal westlich von Valladolid nch<br />
wie vor auf einer Erfolgswelle.<br />
Portugal: Der Süden holt auf<br />
Nachdem die dunklen, gehaltvollen Gewächse<br />
aus dem oberen Dourotal, die früher praktisch<br />
nur für die Portwein-Produktion Verwendung fanden,<br />
als Premium-Weine für internationales Aufsehen<br />
sorgten, macht bei den Roten der Süden<br />
vermehrt auf sich aufmerksam. Dies nicht allein<br />
der rasanten Preisentwicklung wegen, welche<br />
das Hinterland von Porto erfasste, sondern auch<br />
aufgrund der Qualität der Weine. Alentejo mausert<br />
sich mehr und mehr zum Rivalen des Douro.<br />
Erstaunlich auch, wie die weissen Gewächse<br />
aus der Region Vinho Verde auf dem<br />
Schweizer Markt Fuss fassen. Ein gutes Säuregerüst,<br />
verbunden mit markanter Fruchtigkeit,<br />
scheint eine erfolgreiche Alternative zu den<br />
weissen Klassikern aus Österreich und Deutschland,<br />
namentlich auch, was den Preis betrifft.<br />
Österreich boomt weiter<br />
Österreich gelang es, die hervorragende Position,<br />
welche der östliche Nachbar auf dem<br />
Schweizer Markt in den letzten zwanzig Jahren<br />
stetig ausbaute, auch über die Finanzkrise hinweg<br />
zu halten. Die überwiegend in einem mittleren<br />
und höheren Preissegment situierten Weine<br />
wecken – unter Führung von Grünem Veltliner<br />
und Riesling sowie Blaufränkisch und Zweigelt –<br />
die Aufmerksamkeit einer anspruchsvollen Kundschaft.<br />
Qualität und gute Öffentlichkeitsarbeit<br />
tragen gemeinsam dazu bei, wobei die Expovina<br />
und die gehobene Gastronomie in dieser Erfolgsgeschichte<br />
eine wichtige Rolle spielen.<br />
Interessant wird es sein, das breite Angebot<br />
aus Österreich – gegen 200 Weine! – mit<br />
jenem aus dessen Nachbarschaft, Slowenien,<br />
Kroatien, Ungarn und auch aus Deutschland zu<br />
vergleichen. Die Expovina <strong>2010</strong> macht dies<br />
möglich! – Vervollständigt wird der Überblick<br />
über den europäischen Rebberg an Bord der<br />
Zürcher Weinausstellung durch das insbesondere<br />
im Weissweinbereich faszinierende Angebot<br />
an Gewächsen aus Griechenland.<br />
Für willkommene Farbtupfer im Expovina-<br />
Angebot sorgen auch dieses Jahr die Weine<br />
Ami du Vin 3/10