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Nr. 3/2010 - ANAV

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nein, um eine etwas andere Reise<br />

ins Wallis zu unternehmen. Pünktlich<br />

fuhren wir mit dem Zug nach<br />

Visp, wo das Postauto uns nach<br />

Ausserberg brachte. Kaffee und<br />

Gipfeli stärkten uns für die folgende<br />

grössere Herausforderung.<br />

Auf dem Kultur- und Rebweg<br />

nach Raron<br />

Ruedi Salzgeber, seines Zeichens<br />

Präsident der Stiftung der Kulturweg,<br />

führte bei herrlichem Sonnenschein<br />

die illustre Schar Wandervögel<br />

in Richtung St. German, vorbei<br />

an zum Teil erneuerten Trockensteinmauern,<br />

an einer reichen<br />

Flora, alten und renovierten Ställen<br />

und natürlich den wunderschönen<br />

Rebgärten. Mit humorvollen Anekdoten<br />

aus Kultur und Heimat<br />

lockerte Ruedi Salzgeber die «mühsame»<br />

einfache Wanderung auf.<br />

Sorten- und Aromenvielfalt<br />

Bereits machten sich einige<br />

trockene Kehlen bemerkbar! Entlöhnt<br />

wurden wir beim Rebsortengarten<br />

mit der reichen Vielfalt von<br />

alten Reben wie Gwäss, Resi,<br />

Plantscher, Lafnetscha, Himbertatscha<br />

und weiteren im Wallis gängigen<br />

Sorten. Ein Erlebnis besonderer<br />

Art zu dieser Jahreszeit war, dass<br />

wir all die beinahe erntereifen<br />

Trauben verkosten durften, ohne<br />

dabei ein schlechtes Gewissen haben<br />

zu müssen. – Einmalig die Aromenvielfalt<br />

direkt im Gaumen zu erleben,<br />

ohne vorher die Nase zu<br />

gebrauchen! Unterwegs trafen wir<br />

noch auf eine ganz neue Traubensorte,<br />

eine «Hopfenrebe»! Was soll<br />

denn das? Inmitten der Rebstöcke<br />

wachsen wilde Hopfen und klammern<br />

sich an den Rebstöcken…<br />

In St. German<br />

Bereits nach kurzer Wanderzeit<br />

trafen wir in der Germanus-Kellerei<br />

bei Familie Schmid ein. Empfangen<br />

wurden wir mit einem<br />

schönen fruchtigen Fendant. Die<br />

Ami du Vin 3/10<br />

nachfolgenden Weine zeigten die<br />

reiche Vielfalt der traditionellen<br />

Walliserweine auf. Nach kurzem<br />

Weg durften wir uns darauf im Restaurant<br />

Lauber, mitten in St. German,<br />

in der Gartenwirtschaft mit<br />

einem herrlichen dreigängigen<br />

Mittagessen verwöhnen lassen.<br />

Nach der wohlverdienten Mittagspause<br />

und wieder bei Kräften,<br />

ging es entlang der schönen Rebberge<br />

los Richtung Raron. (Müde<br />

Weinfreunde wurden nach dem<br />

Mittagessen direkt vor die Felsenkirche<br />

chauffiert.) Unterwegs begegneten<br />

wir einem Schafhirten<br />

mit eingeschüchterten Schafen,<br />

welche nicht an der Wandergruppe<br />

vorbei gehen wollten und<br />

stattdessen die Flucht durch Weiden<br />

mit Herbstzeitlosen ergriffen.<br />

In der Felsenkirche von Raron<br />

Bei einem weiteren Zwischenhalt<br />

wurden wir in die Geschichte der<br />

Burgkirche eingeweiht und nach<br />

kurzem steilem Abstieg trafen wir<br />

bei der Felsenkirche in Raron ein.<br />

Geheiratet wird im Wallis auch<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

Wanderschuhe gehörten auf der Reise zur Grundausrüstung.<br />

noch, nicht nur geschieden. Daher<br />

durften wir die Besichtigung dieser<br />

kunstvollen, vollständig im<br />

Felseninneren erstellten Kirche<br />

nur beschränkt vornehmen...<br />

Bereits erwartete uns das<br />

Postauto, um uns nach Visp zu einer<br />

weiteren Degustation zu fahren.<br />

In der Kellerei Chanton hatten<br />

wir Gelegenheit, die im Rebberg<br />

bereits «geschnausten» autochthonen<br />

Trauben als Weine verkosten.<br />

Aussergewöhnliche Weine,<br />

die zum grossen Teil für uns unbekannt<br />

sind! Sie werden in sehr<br />

kleinen Mengen angebaut und gekeltert.<br />

Wegen ihrer Seltenheit<br />

sind sie auch schnell ausverkauft.<br />

Unterbäch<br />

Mit dem Postauto, begleitet von<br />

mehreren kräftigen Stössen<br />

«Tatüü Tatoo ..», kurvten wir auf<br />

zum Teil sehr schmalen Strassen<br />

nach Unterbäch. Einzelne Kreuzungsmanöver<br />

mit talwärts fahrenden<br />

Autos sind für uns Unterländer<br />

Mutproben besonderer Art,<br />

für den Postautochauffeur jedoch<br />

tägliches Brot. In Unterbäch, im<br />

Hotel Alpenhof, erwartete uns die<br />

Familie Dirren zur Übernachtung<br />

und einem Wine & Dine. Nichts<br />

wie los in die Zimmer, um uns dort<br />

vom Wanderstaub zu trennen und<br />

in alter Frische wieder zeitig beim<br />

Apéro zu erscheinen! Welchem<br />

Stress haben wir uns Wein- und<br />

Wanderfreunde da ausgesetzt?<br />

Rekreation<br />

Bei einem vorzüglichen fünfgängigen<br />

Wine & Dine und herrlichen<br />

Walliserweinen kamen die Geister<br />

wieder zur Vernunft und der Gedanke<br />

von Stress war wie weggeblasen.<br />

Die müden Glieder verlangten<br />

aber dennoch bald nach<br />

Nachtruhe, denn morgen Sonntag<br />

sollte es wieder weiter gehen, auf<br />

unserer «etwas anderen Walliser-<br />

Reise».<br />

In Salgesch<br />

Gestärkt mit einem kräftigen und<br />

reichhaltigen Frühstück nahmen<br />

wir Abschied vom sonnigen Unterbäch<br />

und fuhren mit dem Postauto<br />

in Richtung Salgesch. Zu Beginn,<br />

am Sonntagmorgen, war eine ruhige<br />

Phase geplant. Wir besuchten<br />

das Zumofenhaus, ein mit viel<br />

Liebe erstelltes Museum, das uns<br />

von zwei Fachpersonen vorgestellt<br />

wurde. Von Ausstellungsstücken<br />

der Landwirtschaft, des Rebbaus,<br />

von Bildern der Biodiversität in<br />

den Rebbergen bis hin zur Vinifizierung<br />

fehlte es an nichts in diesem<br />

schön eingerichteten Haus. –<br />

Ab und zu hallte ein „Aua“ durch<br />

die sehr niederen Räume, weil<br />

wieder ein Weinfreund den Kopf<br />

an einem Balken oder Türrahmen<br />

angeschlagen hatte. – Ende der<br />

ruhigen Phase!<br />

Auf dem Reblehrpfad<br />

nach Siders<br />

Auf gings zum Reblehrpfad von<br />

Salgesch nach Siders. Auf dem<br />

Weg durch Salgesch trafen wir auf<br />

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