Der Burgbote 2010 (Jahrgang 90)
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Ein kräftiger Wind rüttelt an den Fenster<br />
läden der »Wolkenburg«. Eiskalte Böen<br />
treiben die letzten Karnevalsabfälle durchs<br />
MauritiusvierteL Es ist kurz vor Mitter<br />
nacht am 24. Februar <strong>2010</strong>.<br />
Soeben haben die letzten Mitarbeiter der Ga<br />
stronomie im Vereinshaus des Kölner-Män<br />
ner-Gesang-Vereins (KMGV) das Gebäude<br />
verschlossen und sich auf den Heimweg ge<br />
macht. <strong>Der</strong> Mauritiussteinweg ist men<br />
schenleer. Nur die Wirtin vom »Leuchtturm«<br />
führt ihren Hund ein letztes Mal vor der<br />
Nachtruhe durch den kleinen Park. Er<br />
schrocken bleibt sie auf der Rückseite der<br />
Wolkenburg stehen: Dicke Rauchschwaden<br />
dringen aus den Fenstern, Glas splittert vor<br />
Hitze - im Alexiana-Saal brennt es.<br />
In Sekundenschnelle alarmiert die aufmerk<br />
same Gastronomin die Feuerwehr. Binnen<br />
kürzester Zeit treffen die Löschmannschaf<br />
ten ein und verhindern ein Übergreifen des<br />
Brandes auf weitere Gebäudeteile. <strong>Der</strong> 300<br />
Quadratmeter große Veranstaltungssaal je<br />
doch wird ein Raub der Flammen. Am näch<br />
sten Morgen ist klar, dass der Brand<br />
vorsätzlich gelegt wurde und keinen techni<br />
schen Defekt oder menschliches Versagen<br />
als Ursache hat. Durch ein aufgebrochenes<br />
Fenster wurde ein Zündsatz geworfen.<br />
Glücklicherweise beschädigten die Flammen<br />
lediglich den Saal. Kleinere Beeinträchti<br />
gungen gab es durch die Rauchentwicklung<br />
im Sekretariat des KMGV Weder das Vor<br />
standszimmer noch der über dem Alexiana-<br />
Saal liegende große Fest- und Probenraum<br />
wurden in Mitleidenschaft gezogen. Aller<br />
dings musste aus Platzgründen die nächste<br />
Chorprobe in die Kölner Oper verlegt<br />
werden.<br />
Mittlerweile steht der Saal in neuer Pracht<br />
wieder zur Verfügung. Lüftungskanäle,<br />
Stromleitungen und Fußboden wurden<br />
komplett erneuert. Alle Fenster mussten<br />
ausgetauscht werden. Wände und Decken<br />
wurden repariert und erhielten neue An<br />
striche. Bei einer ersten Probe konnten sich<br />
die Sänger auch von der komplett erneuer<br />
ten und deutlich verbesserten Beleuchtung<br />
überzeugen. Die Reparaturarbeiten ver<br />
schlangen über eine halbe Million Euro. UR<br />
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