Der Burgbote 2010 (Jahrgang 90)
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ei Sondersituationen wie der lit.Cologne<br />
spüren, dass Grenzen der Leistungsfähig<br />
keit erkennbar sind. Aber auch hier muss<br />
man eine kritische Anmerkung auf die zu<br />
künftige Ausrichtung machen: Ein kleines<br />
Ensemble ist vor allem dann sinnvoll und<br />
notwendig, wenn ein zahlenmäßig großer<br />
Chor des KMGV im Hintergrund steht.<br />
Je kleiner die zahlenmäßige Differenz<br />
zwischen dem Chor des Kölner Männer-<br />
Gesang-Vereins und seinem kleinen En<br />
semble, umso problematischer wird<br />
mittelfristig die klare Aufgabenbeschrei<br />
bung beider Strukturen.<br />
Es fällt häufiger der Verweis auf die Zahl der<br />
aktiven Sänger. Liegt hier das zentrale Thema<br />
für das kommende Jahrzehnt?<br />
Ja, daran kann überhaupt kein Zweifel be<br />
stehen. Das wichtigste Ziel für den KMGV<br />
im kommenden Jahrzehnt - und wir sollten<br />
auch das laufende Jahr <strong>2010</strong> schon mit in<br />
unsere Überlegungen einbeziehen - besteht<br />
darin, neue Sänger für unseren Chor zu ge<br />
winnen. Ein realistischer Ausblick auf die<br />
kommenden Jahre zeigt, dass sich die Zahl<br />
der aktiven Sänger in den kommenden Jah<br />
ren vermutlich um 30-50 Sänger verringern<br />
wird. Will man verhindern, dass die Zahl<br />
der aktiven Sänger weiter sinkt und sich<br />
damit in einigen Stimmgruppen ein er<br />
kennbares Quantitäts- und Qualitätspro<br />
blem ergibt, muss man gegen diese sich klar<br />
abzeichnende Entwicklung gegensteuern.<br />
Bei unserem letzten Ausspracheabend im<br />
Anschluss an unser Jahreskonzert wurde<br />
geäußert, dass wir etwa 10 neue Sänger per<br />
Anno in unseren Verein aufnehmen müssten,<br />
um die Zahl der aktiven Sänger stabil<br />
zu halten. Ich würde noch einen Schritt<br />
weitergehen und sagen, dass vor allem in<br />
den nächsten Jahren die Zahl von 10 Neu<br />
mitgliedern die Untergrenze der erforderli<br />
chen Anzahl darstellt.<br />
Ist es denn realistisch eine solche Anzahl von<br />
neuen Sängern für den KMGV zu begeistern?<br />
Diese Frage ist offen gestanden nur sehr<br />
schwer zu beantworten. <strong>Der</strong> Rückblick auf<br />
die letzten zehn Jahre kann dabei ganz hilf<br />
reich sein: In den Jahren 2000 - 2009 haben<br />
wir durchschnittlich im Jahr etwa 5-6 neue<br />
Sänger in den KMGV aufgenommen. Dabei<br />
gab es positive Jahre, in denen wir bis zu<br />
neun Sänger in unsere Reihen aufgenom<br />
men haben. Aber es gab auch ein »Ausrei<br />
ßer-Jahr« nach unten mit nur zwei neuen<br />
Mitgliedern. Die Durchschnittszahl zeigt,<br />
dass wir zwar gefühlt gar nicht so weit von<br />
der benötigten Anzahl neuer Sänger ent<br />
fernt sind, die Prozentrechnung weist aber<br />
auf, dass wir in den letzten Jahren unser<br />
»Klassenziel« um etwa 35 Prozent verfehlt<br />
haben - und das ist natürlich eine ganze<br />
Menge. Ganz konkret bedeutet dies: Wenn<br />
der KMGV im Jahr 2020 ein Jahreskonzert<br />
mit mindestens 100 Sängern auf der Bühne<br />
der Philharmonie bestreiten möchte und<br />
wenn das Zillchen weiterhin in gewohnter<br />
und erfolgreicher Form zur Aufführung ge<br />
bracht werden soll, dann muss der Verein -<br />
und hier spreche ich noch einmal ganz<br />
bewusst alle aktiven Sänger, alle nicht<br />
ausübenden Sänger und alle Eördermitglieder<br />
an - mit voller Konzentration daran<br />
arbeiten, dass neue Sänger den Weg zu uns<br />
finden.<br />
<strong>Der</strong> Rückblick auf die vergangene Dekade<br />
zeigt auch, dass einige Sänger, die neu in den<br />
KMGV eingetreten sind, schon nach wenigen<br />
Jahren nicht mehr mitsingen.<br />
Wie ist diese Problematik zu bewerten?<br />
Das ist eine zweite wichtige Thematik, die<br />
wir als Gesamtchor vor Augen haben müs<br />
sen. Denn der Eindruck, dass einige Sänger,<br />
die erst vor kurzer Zeit in den KMGV ein<br />
getreten sind, selten oder gar nicht mehr bei<br />
Proben und Konzerten gesehen werden,<br />
täuscht natürlich nicht. Nun muss man<br />
III