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Der Burgbote 2010 (Jahrgang 90)

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Sänger benötigt. Da ich einmal als Solist mit<br />

dem Schulorchester leidvoll eine derartige<br />

Erfahrung machen musste, als ein eigent<br />

lich sehr guter, aber etwas probenfauler<br />

Oboist mitten in meinem Solo einen halben<br />

Takt zu früh einsetzte und wir beide uns<br />

daraufhin einen schrägen Schlagabtausch<br />

lieferten, weiß ich, wie wichtig gerade der<br />

Endspurt ist.<br />

Schließen möchte ich mit einem ganz<br />

besonderen Erlebnis. Es war der Freitag<br />

abend des Probenwochenendes in Wer<br />

melskirchen. Wir schmetterten zu Manfred<br />

Schreiers Akkordeon hemmungslos Karne<br />

valslieder. Allein das war schon ein Riesen<br />

erlebnis für mich, denn dabei handelte es<br />

sich um die Musik, die ich in den Sechzi<br />

gern als letztes gesungen hatte. Aber plötz<br />

lich erklang ein ganz besonderes Stück - das<br />

Lied vom Glockenläuter, auch das Beier-<br />

Leed genannt. Ich hatte es als kleiner Stropp<br />

1962 im Divertissementchen »Brigitte-Kir<br />

mes« erlebt, und es hatte mich ob seiner<br />

Schlichtheit und wunderschönen Melodie<br />

auf Anhieb fasziniert, so dass ich es Jahre<br />

später noch nachsummte. Dann, irgend<br />

wann in den Achtzigern oder Neunzigern,<br />

hörte ich es zum zweiten Mal, wieder im<br />

Zillche - und wieder dieselbe Faszination.<br />

Und nun zum dritten Mal. Diesmal hatte<br />

ich sogar den Text vor mir. Ich sang mir<br />

meine ganzen Jahrzehnte des frustrierten<br />

Nichtsingens aus dem Leib. Anschließend<br />

hörte ich, dass es das »Lied von Christian<br />

Brühl« sei. Er habe es im KMGV sein gan<br />

zes Leben lang mit Vorliebe gesungen, im<br />

Zillche und auch sonst.<br />

Nun ist es ein bisschen auch mein Lied.<br />

Auch ich werde es bis zu meinem Lebens<br />

ende singen, wo und wann auch immer.<br />

Dafür breche ich vielleicht noch einmal<br />

einen Schwur, denn ich hatte mir auch ge<br />

schworen, nie im Zillche mitzumachen, weil<br />

ich von meinem Onkel und meinem Vater<br />

noch gut in Erinnerung habe, wie viel Zeit<br />

das kostet. Aber andererseits ist es ja auch<br />

faszinierend, auf den Brettern zu stehen, die<br />

die Welt bedeuten, selbst wenn diese Welt<br />

nur »sessional« ist. Also sollte man nie »nie«<br />

sagen!<br />

■<br />

119<br />

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