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Die Stärke der Pferde - Biokreis

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ist<br />

bn_4_11.qxp 01.08.2011 10:14 Seite 33<br />

Grünland und <strong>Pferde</strong> gehören<br />

untrennbar zusammen. Das<br />

Pferd als typisches Fluchttier<br />

braucht Platz für eben diesen<br />

arteigenen Fluchttrieb und große<br />

Individualdistanzen. Um an diesem<br />

Grünland lange Freude zu haben<br />

und gutes Futter zu ernten, bedarf es<br />

<strong>der</strong> Beachtung einiger wesentlicher<br />

Grundsätze.<br />

Pflege und Nachsaat<br />

Ökologisches <strong>Pferde</strong>grünland sollte die<br />

gleiche professionelle Grünlandpflege<br />

erhalten wie Flächen in <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>käuerhaltung.<br />

Striegeln im Frühjahr,<br />

eine Nachsaat mit geeigneten Gräsern<br />

sowie die Ausmahd o<strong>der</strong> das Mulchen<br />

von Wei<strong>der</strong>esten während <strong>der</strong> Nutzung<br />

sind auch hier Standardmaßnahmen,<br />

um Ampfer, Brennnesseln und Co.<br />

gerade von stark beanspruchten Teilflächen<br />

fernzuhalten. Für die Nachsaat<br />

gibt es beson<strong>der</strong>s geeignete <strong>Pferde</strong>mischungen,<br />

die nicht auschließlich<br />

aus Weidelgräsern (ggf. negative<br />

Effekte durch hohe Fruktangehalte)<br />

bestehen. Das Unternehmen Camena<br />

bietet in Zusammenarbeit mit dem <strong>Biokreis</strong><br />

als „<strong>Pferde</strong>weide“ eine Saatgutmischung<br />

aus 45 Prozent Deutschem<br />

Weidelgras, 25 Prozent Lieschgras, 15<br />

Prozent Rotschwingel, 12 Prozent<br />

Wiesenrispe und nur 3 Prozent Weißklee<br />

an. <strong>Die</strong>ser ist eine gut geeignete<br />

Kleeart in Weidesystemen, weil er sich<br />

aufgrund seiner Fähigkeit Luftstickstoff<br />

zu nutzen in ökologischen Systemen<br />

immer etablieren wird.<br />

Düngung<br />

Für die <strong>Pferde</strong>haltung genutztes<br />

Grünland sollte maßvoll mit Nährstoffen<br />

versorgt werden. In <strong>der</strong> Regel<br />

reicht in Ökobetrieben <strong>der</strong> vorhandene<br />

organische Dünger aus. Dabei sind artfremde<br />

Düngemittel wie Rin<strong>der</strong>mist<br />

gerade auf Weideflächen aus hygienischen<br />

Gründen den arteigenen<br />

Ausscheidungen vorzuziehen. Alternativ<br />

bietet sich eine sorgfältige Kompostierung<br />

des <strong>Pferde</strong>mistes vor <strong>der</strong><br />

Ausbringung an. Um eine gute<br />

Grünlandnarbe und einen optimalen<br />

pH-Wert zu erhalten, muss regelmäßig<br />

an eine Kalkung <strong>der</strong> Flächen gedacht<br />

werden. Wo in größeren Mengen<br />

Sägespäne zum Einsatz kommen, ist<br />

aufgrund <strong>der</strong>en versauern<strong>der</strong> Wirkung<br />

die Kontrolle <strong>der</strong> Kalkversorgung<br />

umso wichtiger.<br />

Futterwerbung<br />

Auch beim Pferd gilt es bei <strong>der</strong><br />

Futterwerbung auf eine hohe Qualität<br />

des geernteten Futters, gleich ob Heu<br />

o<strong>der</strong> Silage, zu achten. Nur so können<br />

Probleme bei Lagerung, Konservierung<br />

<strong>Pferde</strong> Titel<br />

<strong>Pferde</strong>grünland – mehr als ein Auslauf!<br />

Wissenswertes rund um das Grünland in <strong>der</strong> <strong>Pferde</strong>haltung<br />

Von Jörn Ben<strong>der</strong><br />

Für jede Arbeit die richtige Rasse<br />

Jede Pfer<strong>der</strong>asse hat ihre Eigenarten,<br />

eingeteilt werden sie in<br />

Vollblüter, Warmblüter und<br />

Kaltblüter. Für die schwere Feldarbeit<br />

wurden früher entwe<strong>der</strong> schweres<br />

Warmblut o<strong>der</strong> Kaltblüter genommen.<br />

Kaltblüter erkennt man an <strong>der</strong> langen<br />

Behaarung oberhalb <strong>der</strong> Hufen.<br />

Vollblüter und Warmblüter sollen<br />

schnell und ausdauernd sein. Kaltblüter<br />

sollen schwere Lasten ziehen können<br />

Auch <strong>Pferde</strong>weiden bedürfen guter Pflege. Im Handel gibt es spezielle Saaten.<br />

und ausdauernd sein. <strong>Die</strong> Kraft beim<br />

Kaltblut kommt aus <strong>der</strong> Hinterhand<br />

und <strong>der</strong> steilen Schulter bei <strong>der</strong><br />

Vor<strong>der</strong>hand. Mit ihren kurzen Schritten<br />

haben sie eine gute Kraftübertragung<br />

auf den Boden. Warmblüter haben eine<br />

größere Schrittlänge und eine weichere<br />

Fesselstellung. Dadurch wird <strong>der</strong> Gang<br />

fe<strong>der</strong>n<strong>der</strong>, man kann besser darauf reiten.<br />

Kaltblütern sagt man ein ruhigeres<br />

Temperament nach – deswegen „kaltes<br />

und bei <strong>der</strong> anschließenden Fütterung<br />

vermieden werden. Zu hohen Eiweißgehalten<br />

kann durch entsprechende<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Grasnarbe, angepasste<br />

Düngung und einen späteren<br />

Schnitttermin entgegengewirkt werden.<br />

Dennoch sollte man beachten, dass für<br />

die Herstellung von guter Silage mit<br />

ca. 45 Prozent Trockensubstanz (TS)<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> trockeneren „Heulage“ ausreichende<br />

Energiegehalte in dann nicht zu<br />

alten Pflanzen vorhanden sein müssen.<br />

An<strong>der</strong>nfalls fehlt es den zur Silierung<br />

notwendigen Milchsäurebakterien an<br />

erfor<strong>der</strong>licher Energie für die gewünschten<br />

konservierenden Effekte.<br />

Auch zu trockene Silagen mit über 55<br />

Prozent TS sind aufgrund schlechter<br />

Silierverläufe zu vermeiden. Grundsätzlich<br />

gilt: Je ungeeigneter das<br />

Erntegut (zu trocken, zu wenig energiereich,<br />

etc.) desto wichtiger ist eine<br />

hohe Verdichtung von über 200 kg TS /<br />

cbm, und umso notwendiger ist ein<br />

absolut luftdichter Abschluss <strong>der</strong> Silage<br />

mit mindestens sechs, besser acht<br />

Folienlagen etwa bei Rund- und<br />

Qua<strong>der</strong>ballen.<br />

Bild: Jörn Ben<strong>der</strong><br />

Blut“. Das Vollblut ist oft temperamentvoll.<br />

Im Alter von drei Jahren ist<br />

<strong>der</strong> Körperbau soweit abgeschlossen,<br />

dass ein Pferd anfangen kann, zu arbeiten,<br />

egal ob Dressur o<strong>der</strong> Holzrücken.<br />

<strong>Die</strong> Ausbildung beginnt schon als<br />

Fohlen mit dem Hufauskratzen etc. Bei<br />

Arbeitspferden sollte das Fohlen von<br />

Anfang an mit <strong>der</strong> Mutter bei <strong>der</strong><br />

Arbeit sein, oft an einer Leine neben<br />

dem Wagen herlaufen. mb<br />

BioNachrichten 4 | August/September 2011 33

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