Die Stärke der Pferde - Biokreis
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n_4_11.qxp 01.08.2011 10:15 Seite 34<br />
Titel<br />
<strong>Pferde</strong><br />
Der Züchter und <strong>Die</strong>nstleister<br />
Er ist mit <strong>Pferde</strong>n aufgewachsen, hat<br />
den Umgang mit ihnen im Blut: Martin<br />
Thoma aus Lenzersdorf bei Hutthurm<br />
Eigentlich Bil<strong>der</strong>: Abfalter ist die Familie Abfalter, Mitglied<br />
im <strong>Biokreis</strong>, für ihr Mineralwasser<br />
aus <strong>der</strong> St. Leonhardsquelle im<br />
Chiemgau bekannt. Aber weil <strong>der</strong><br />
Senior Johann Abfalter schon seit seiner<br />
Kindheit ein „Rosserer“ ist, gibt es<br />
Der Cowboy<br />
Wie im wilden Westen treibt das Cattle Drive<br />
Team mit <strong>Pferde</strong>n Rin<strong>der</strong> zusammen.<br />
34 BioNachrichten 4 | August/September 2011<br />
Rund um das Pferd: Vom Co<br />
Von Christa Zeitlmann, Eva Lisges und Simone Kuhnt<br />
Glücklich mit seinen Rössern: Martin Thoma, <strong>der</strong> mit <strong>Pferde</strong>n Holz rückt und Äcker pflegt.<br />
Der Käser<br />
Bild: St. Leonhardsquelle<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Mischung: Der StuZi-Käse.<br />
Bild: Fed<strong>der</strong><br />
Bild: Kuhnt<br />
(Nie<strong>der</strong>bayern) züchtet Kaltblüter und<br />
bildet sie zu Arbeitstieren aus. 30 Jahre<br />
lang hat er als selbständiger Bagger-<br />
auch StuZi – eine Mischung aus<br />
Stutenmilch und Ziegenmilch aus ökologischer<br />
Erzeugung. <strong>Die</strong> Kombination<br />
ist sehr gesund und wirkt sich positiv<br />
auf das Immunsystem des Menschen<br />
aus. Sie wird zu Frischkäse, Weichkäse,<br />
Camembert und Molke verarbeitet.<br />
<strong>Die</strong> rund 90 <strong>Pferde</strong>, die die<br />
Stutenmilch liefern, stehen in zwei<br />
Betrieben mit insgesamt 75 Hektar.<br />
Abfalter hat eine Rasse gezüchtet, die<br />
sowohl <strong>der</strong> Milchproduktion als auch<br />
Freizeitreiten gerecht wird: Der Leonhar<strong>der</strong>.<br />
Dazu werden Haflinger Stuten<br />
mit Welsh Cob-Ponies gekreuzt und die<br />
daraus entstehenden Stuten mit einem<br />
Andalusier-Hengst belegt. <strong>Die</strong> Fohlen<br />
Harald Fed<strong>der</strong> hat seinen Traum vom<br />
Cowboy zum Beruf gemacht: Vom<br />
E<strong>der</strong>see aus fährt er bis weit über die<br />
Landesgrenzen Hessens hinaus, um mit<br />
seinem Pferd Rin<strong>der</strong>herden zusammen<br />
zu treiben und ihnen z.B. die Klauen zu<br />
schneiden.<br />
Seine Frau Birgitt ist Tierärztin, kann<br />
die Rin<strong>der</strong> untersuchen und behandeln.<br />
Fed<strong>der</strong>s Pferd Schneeflocke ist eine<br />
Appalousa- Stute und auf diesen Job<br />
hin trainiert. Das Gespür für die Rin<strong>der</strong><br />
bringt sie von Natur aus mit. Schon als<br />
Praktikant auf einem Mutterkuhbetrieb<br />
erkannte Fed<strong>der</strong>, wie wichtig ein ruhi-<br />
fahrer Gruben ausgehoben, heute genießt<br />
er die Arbeit mit lebendigen<br />
Wesen. Er übernimmt mit seinen<br />
Rössern Rückearbeiten für Waldbesitzer,<br />
setzt Kartoffeln in (Bio)Gärtnereien,<br />
pflegt Erdbeerfel<strong>der</strong> und striegelt<br />
Äcker. „Mit den <strong>Pferde</strong>n fühle ich<br />
mich stark mit <strong>der</strong> Natur verbunden<br />
und <strong>der</strong> Erde näher. Außerdem höre ich<br />
dann auch das Mittagsläuten“, sagt<br />
Martin Thoma, <strong>der</strong> früher den ganzen<br />
Tag das Gebrumme von Baumaschinen<br />
in den Ohren hatte. Er nimmt Bild: Christina auch Bäran<br />
Brauchtumsfahrten teil. Thoma züchtet<br />
Belgisches und Französisches Kaltblut<br />
(Percheron). Das Schönste für ihn:<br />
„Eine Fohlengeburt in einer sternklaren<br />
Nacht.“ Tel.: 08505/3080, Mobil: 0171<br />
/ 77 31 668. sk<br />
werden von Februar bis Mai geboren,<br />
sechs Wochen nach <strong>der</strong> Fohlung bis in<br />
den Herbst wird gemolken. Der<br />
Melkstand wurde wie<strong>der</strong> aufgegeben,<br />
denn: Damit sie sich melken lassen,<br />
brauchen Stuten den direkten Kontakt<br />
zu ihren Fohlen. Heute kommt eine<br />
Eimermelkanlage zum Einsatz, und die<br />
Fohlen können in <strong>der</strong> Melkzeit bei <strong>der</strong><br />
Mutter bleiben. Von den 20 Litern<br />
Milch, die eine Stute im Schnitt gibt,<br />
bekommt das Fohlen den Großteil, fünf<br />
Liter werden für StuZi abgezweigt.<br />
Bisher gibt es StuZi von München bis<br />
Salzburg in Bioläden zu kaufen,<br />
geplant ist zudem auch ein Bild: Onlineshop.<br />
Jörn Ben<strong>der</strong><br />
www.st-leonhards-quelle.de cz<br />
ger aber konsequenter Umgang mit den<br />
Tieren ist, und dass sich die Prinzipien<br />
des Natural Horsemanship auf die<br />
Arbeit mit Rin<strong>der</strong>n übertragen lassen.<br />
„Wir merkten, dass es wichtig ist, ihre<br />
Bedürfnisse zu beachten, ihre Fluchtdistanz<br />
zu erkennen.<br />
Es wurde uns klar, dass unsere Körpersprache<br />
Einfluss auf den Stresspegel<br />
hat“, sagt Fed<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> uralte Weise,<br />
Rin<strong>der</strong>herden mit <strong>Pferde</strong>n in einen<br />
Pferch zu treiben, sei vor allem wichtig<br />
für Landwirte, die extensive Rin<strong>der</strong>zucht<br />
betreiben. www.cattle-driveteam.de<br />
sk