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Ergebnisbericht Strategiebefragung

Sicht der Bewohner, Experten und kommunalen Vetreter auf den Landkreis Görlitz

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Anlage B: Zukunftsszenarien für den Landkreis Görlitz<br />

Im Rahmen der Strategieentwicklung für den Landkreis Görlitz<br />

Verfahren:<br />

Im Rahmen der Tagung „Transformationsprozesse im Format der Region“ an der Hochschule Zittau/Görlitz stellten<br />

Experten am 27. November 2009 ihre ausgearbeiteten Zukunftsszenarien für die Entwicklung des Landkreises<br />

Görlitz dar. Sich orientierend an den vier Aktionsräumen Wirtschaft- Politik- Gesellschaft- Umwelt wurde je Raum ein<br />

positives und ein negatives erfahrungsgesättigtes Szenario (Perspektive 2030 - 2050) erarbeitet. Nach der<br />

Auswertung der einzelnen Szenarien wurden je Aktionsraum sowohl Positiv- als auch Negativ-Hypothesen formuliert,<br />

die nun im Ergebnis folgende zwei Zukunftsszenarien für den Landkreis Görlitz ergeben:<br />

Positiv-Szenario<br />

Der globale wirtschaftliche Aufschwung hat sich positiv auf die regionale wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis<br />

Görlitz ausgewirkt. Durch die Förderung von Forschung und Entwicklung, durch ein positives Gründerklima sowie<br />

durch die Innovationsbereitschaft und verschiedenste Technologietransfers lokaler Unternehmen ist eine<br />

Wohlstandssteigerung im gesamten Landkreis zu verzeichnen. Insbesondere die nachhaltige ökologisch sinnvolle<br />

Entwicklung von regionalen Energiekonzepten ist eine Besonderheit im Landkreis Görlitz. Aus dem stetigen Ausbau<br />

der Kommunikations- und Infrastruktur, der Entbürokratisierung der Verwaltungsstrukturen und deren<br />

Weiterentwicklung zur bürger- und unternehmensnahen Verwaltung, resultieren die Akzeptanz und die Identifizierung<br />

der Bevölkerung mit dem Landkreis. Der Landkreis Görlitz hat sich als „Wohlfühlregion“ etabliert. Die Zukunft des<br />

Landkreises wird von der Jugend mitbestimmt. Ein breites Bildungsangebot sowie ein hohes Ausbildungsniveau sind<br />

die gegebenen Voraussetzungen für vielfältige berufliche Perspektiven der Jugendlichen im Landkreis. Der Wille und<br />

die Möglichkeit, in der Region zu bleiben und diese aktiv mitzugestalten, haben sich durchgesetzt. Das neue<br />

Selbstverständnis der Region als Euroregion-Neisse wirkt sich positiv auf die gesamte Entwicklung im Landkreis auskontinuierlich<br />

steigt die Zahl der Zuzüge aus den benachbarten Ländern. Die wachsende gesellschaftliche und<br />

politische Beteiligung aller Altersgruppen ist ein Zeichen des gesunden Selbstvertrauens der Bürger in die Region.<br />

Das bürgerschaftliche Engagement kreierte ein pulsierendes Gemeinwesen, was zu einer stetigen Verbesserung des<br />

allgemeinen Lebensgefühls im Landkreis Görlitz führt.<br />

Negativ-Szenario<br />

Der erhoffte wirtschaftliche regionale Aufschwung blieb aus, stattdessen ist der strukturelle Niedergang der<br />

Wirtschaft mit spürbaren Folgen auf die Lebensqualität im Landkreis Görlitz nicht aufzuhalten. Viele Unternehmen<br />

sind insolvent bzw. aus der Region abgewandert. Chancen bei der industriellen Fortentwicklung von z.B.<br />

klimafreundlichen Techniken konnten aufgrund von mangelnden Akteuren und fehlenden Produzenten nicht ergriffen<br />

werden. Dies führte zu einem dauerhaft klimaschädlichen Wirtschaften sowohl durch den Landkreis, die Kommunen<br />

und die Unternehmen, als auch durch den einzelnen Bürger. Die Region ist immer mehr auf sich selbst gestellt, da<br />

sowohl die Bundes- als auch die Landespolitik versagt haben. Der Landkreis und die einzelnen Kommunen können<br />

der Erfüllung ihrer Pflichtaufgaben nicht mehr nachkommen. Die enorme Finanznot der öffentlichen Haushalte<br />

erforderte eine erneute Kreisgebietsreform, aufgrund derer sich die Verwaltung immer bürgerferner strukturierte. Die<br />

Bevölkerung leidet unter einem immer stärker werdenden Identitätsverlust, nicht zuletzt auch durch die Folgen des<br />

demografischen Wandels, insbesondere aufgrund der Überalterung der Region. Im Landkreis herrscht<br />

Bildungsnotstand- Schulwege werden immer länger und Ausbildungsmöglichkeiten sind kaum noch vorhanden. Die<br />

hohe Abwanderung hat die Segregation der Bevölkerungsgruppen verstärkt. Die Kriminalität im Landkreis hat<br />

zugenommen.<br />

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