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Aus der Vergangenheit lernen, unsere Zukunft gestalten: Europas kulturelles Erbe in eTwinning

Das Buch stellt eine Auswahl herausragender eTwinning-Projekte vor, die sich mit dem kulturellen Erbe befassen. Es zeigt, wie sich Lehrkräfte und Schüler aller Altersgruppen auf kreative Weise mit diesem Thema beschäftigten.

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10 <strong>Aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Vergangenheit</strong> <strong>lernen</strong>, <strong>unsere</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>gestalten</strong>:<br />

<strong>Europas</strong> <strong>kulturelles</strong> <strong>Erbe</strong> <strong>in</strong> eTw<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g<br />

In <strong>der</strong> frühk<strong>in</strong>dlichen Bildung<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> reagieren frühzeitig mit ihren Gefühlen und Gedanken direkt auf das, was sie <strong>in</strong><br />

ihrer unmittelbaren Umgebung erleben. Die Kulturerbe-Interpretation be<strong>in</strong>haltet jedoch<br />

das Verständnis e<strong>in</strong>er <strong>Vergangenheit</strong>, die außerhalb des persönlichen Erfahrungshorizonts<br />

liegt. Deshalb muss die Entwicklung e<strong>in</strong>es Zeitverständnisses beim K<strong>in</strong>d berücksichtigt<br />

werden. Am Anfang steht die Zeitvorstellung noch <strong>in</strong> engem Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

eigenen Erfahrung von Ereignissen, die regelmäßig stattf<strong>in</strong>den, z. B. jede Woche (ke<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten am Samstag) o<strong>der</strong> jedes Jahr (Geburtstag, Weihnachten). Während jüngere<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> die Wie<strong>der</strong>holung – und Vorhersehbarkeit – lieben, s<strong>in</strong>d Fünf- bis Sechsjährige <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Regel daran <strong>in</strong>teressiert, Neues über ihre unmittelbare Umgebung h<strong>in</strong>aus zu erfahren und<br />

Geschichten über das Leben und die Fähigkeiten an<strong>der</strong>er Menschen zu hören. In diesem<br />

Alter beg<strong>in</strong>nen die K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Messen und Vergleichen zu verstehen, und bekommen e<strong>in</strong><br />

Gefühl für <strong>Vergangenheit</strong> und <strong>Zukunft</strong>. Dies ist e<strong>in</strong>e Voraussetzung für jede Interpretation<br />

von Kulturerbe, die untersucht, welche Bedeutung die <strong>Vergangenheit</strong> hat.<br />

Die Fähigkeit zum Vergleichen steigert die Neugierde e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des: „Zeig mir etwas,<br />

was ich noch nie gesehen o<strong>der</strong> getan habe!“ Der Vergleich ist e<strong>in</strong>e Voraussetzung für<br />

das Erstaunen darüber, was an<strong>der</strong>e Menschen o<strong>der</strong> Lebewesen getan haben. K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

können dann die Bedeutung von <strong>in</strong>terpretierenden Geschichten über Ereignisse o<strong>der</strong><br />

Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Vergangenheit</strong> verstehen, mit denen das kulturelle <strong>Erbe</strong> zu ihrer eigenen<br />

Lebenserfahrung <strong>in</strong> Bezug gesetzt wird. K<strong>in</strong><strong>der</strong> entwickeln so Empathiefähigkeit auf e<strong>in</strong>er<br />

ersten Stufe.<br />

In <strong>der</strong> Grundschulbildung<br />

Sobald K<strong>in</strong><strong>der</strong> zur Schule gehen, <strong>lernen</strong> sie an<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit unterschiedlichem soziokulturellem<br />

H<strong>in</strong>tergrund kennen und haben die Möglichkeit, neue Erfahrungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen<br />

sozialen Umfeld zu machen.<br />

Für Schulen kann die Kulturerbe-Interpretation e<strong>in</strong> wertvoller Ansatz se<strong>in</strong>, <strong>der</strong> die formale<br />

Bildung ergänzt. Der Unterricht im Klassenzimmer basiert oft auf Texten und Medien. Er<br />

konzentriert sich auf allgeme<strong>in</strong>e Kenntnisse, Fähigkeiten und E<strong>in</strong>stellungen, die für e<strong>in</strong><br />

Land als bedeutungsvoll angesehen werden. Größere historische Entwicklungen werden<br />

durch ausgewählte, idealtypische Beispiele veranschaulicht.<br />

Im Gegensatz dazu bezieht sich die Interpretation auf Erfahrungen aus erster Hand mit<br />

realen Kulturstätten. Dabei wird das konkrete lokale Kulturerbe gedeutet, das Teil <strong>der</strong><br />

Umgebung ist, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die K<strong>in</strong><strong>der</strong> leben. Dies führt zu e<strong>in</strong>em stärkeren Realitätsempf<strong>in</strong>den:<br />

„Es ist hier passiert“. Darüber h<strong>in</strong>aus lässt sich das lokale Kulturerbe selten vollständig<br />

durch idealtypische, allgeme<strong>in</strong>e Konzepte und Vorstellungen erklären. Stattdessen kann

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