Industrieanzeiger 11.2019
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Einfaches Anlernen: Der Bediener teilt die Anfangs- und<br />
Endpunkte durch Teachen mit. Der Cobot errechnet dann<br />
den Bahnverlauf alleine, führt den Brenner entlang der<br />
vorgegebenen Bahn und schweißt reproduzierbare Nähte.<br />
Produktion, beeindruckte die einfache Programmierung<br />
bei der Produktvorführung der automatisierten Anlage:<br />
„Schon nach kurzer Einweisung war es möglich, die<br />
Anlage einwandfrei zu bedienen. Das war schon eine<br />
starke Aussage.“<br />
Im Hause Hodapp war man schon länger auf der<br />
Suche nach einer schweißtechnischen Automatisierungslösung.<br />
Schweiß arbeiten machen hier über ein<br />
Drittel der Gesamtproduktion aus und im täglichen<br />
Geschäft fallen vor allem immer wieder Kleinserien von<br />
30 bis 80 oder gar 120 gleichen Werkstücken wie beispielsweise<br />
Torbändern an, die alle einzeln geschweißt<br />
und entsprechenden Sicherheitsstandards gerecht<br />
werden müssen. Erschwerend kommt hinzu, dass der<br />
Fachkräftemangel in der Region hoch ist, die Arbeits -<br />
losenquote liegt hier unter zwei Prozent.<br />
Hodapp im Überblick<br />
Hodapp mit Sitz in Achern hat sich in den letzten 70<br />
Jahren einen Namen als Spezialist in der Fertigung von<br />
Stahltüren und -toren aller Art gemacht. Heute beschäftigt<br />
das Familienunternehmen 220 Mitarbeiter und exportiert<br />
bis nach Korea.<br />
Zum Portfolio zählen neben Dreh-, Falt-, Schiebe- und<br />
Hubtoren vor allem Sonderkonstruktion. Die 15 Mitarbeiter<br />
umfassende Konstruktionsabteilung realisiert<br />
maßgeschneiderte Einzel anfertigungen aus einer Hand<br />
und aus eigener Planung.<br />
Nach einem Testlauf und einer eingehenden Beratung<br />
im Lorch Anwendungszentrum in Auenwald gab<br />
es dann keine Zweifel mehr: „Wir hatten eigene, teils<br />
schwierig zu schweißende Werkstücke vorbereitet und<br />
wollten testen, wie lange die Programmierung dauert<br />
und wie gut der Roboter diese Aufgaben löst. Wir<br />
waren einen Tag im Kompetenzzentrum vor Ort, doch<br />
schon nach zwei Stunden konnte sich der Anwendungstechniker<br />
zurückziehen und wir machten alleine weiter.<br />
Da war die Entscheidung für den Cobot von Lorch<br />
schnell gefallen“, erzählt Lang.<br />
Ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium war<br />
außerdem die Möglichkeit, die S-RoboMIG-XT-Stromquelle<br />
von Lorch mit einem Doppelkoffer zu kombinieren.<br />
Ein Clou, der die internen Abläufe unterstützt.<br />
Markus Lang: „Da wir je nach Auftrag sowohl Stahl als<br />
auch Edelstahl schweißen und wir dafür jeweils andere<br />
Zusatzwerkstoffe und andere Gase benötigen, ist die<br />
Doppelkofferanlage für uns ideal. Sie hält beide Möglichkeiten<br />
vor und es muss nur noch der Schweiß -<br />
brenner am Cobot ausgetauscht werden. Das reduziert<br />
unsere Rüstzeiten enorm.“<br />
Der Aufbau der Anlage vor Ort gestaltete sich einfach<br />
und unkompliziert. „Bereits nach drei Stunden war<br />
das Cobot Welding Package komplett am Schweiß -<br />
arbeitsplatz installiert und stand für erste Schweißarbeiten<br />
bereit“, erzählt Johnny Ruyssinck, Ausbildungsleiter<br />
bei Hodapp und hauptverantwortlich für das interne<br />
Cobot-Projekt. Für ihn sind die Mobilität des gerade<br />
mal knapp 30 kg schweren kollaborierenden Schweißroboters<br />
und die unkomplizierte Integration in die<br />
Arbeitsabläufe die großen Pluspunkte. „Im Gegensatz<br />
zu einer klassischen Industrieroboteranlage, die meist<br />
fest an einem Ort installiert ist, können wir den Cobot<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 11.19 53