Industrieanzeiger 11.2019
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Si-Akademie<br />
für Sicherheit und Gesundheit<br />
liche Intelligenz ist<br />
häufig eine Black Box.<br />
„Eine fehlende<br />
Nachvollziehbarkeit<br />
von Entscheidungsprozessen<br />
ist natürlich<br />
ein Problem“, sagt<br />
Prantl. „Es bleibt fraglich,<br />
welche Faktoren<br />
das Ergebnis beeinflussen,<br />
ob es sich dabei<br />
um relevante oder<br />
nicht relevante Faktoren<br />
handelt. Diese Blackbox erschwert auch<br />
die Ursachenfindung von Fehlentscheidungen<br />
durch KI.“<br />
Die Intransparenz hält auch Auclair für<br />
eine Herausforderung – aber für keine, die<br />
nicht gemeistert werden könnte. „Die zu bewältigenden<br />
Probleme werden jedoch nicht<br />
nur ein Hindernis sein, da die Technologie<br />
große wirtschaftliche Vorteile bietet“, so<br />
Auclair. „Das Vertrauen in die KI wird mit<br />
der Erfahrung wachsen und Standards und<br />
Zertifizierungen werden entwickelt, um das<br />
Vertrauen zu stärken und die Akzeptanz zu<br />
beschleunigen.“<br />
Christoph weist in diesem Zusammenhang<br />
noch auf einen anderen Punkt hin:<br />
„Beim Einsatz von KI in der Messtechnik ist<br />
sicher zu beachten, dass die Messwerte nicht<br />
künstlich hin zum Sollwert optimiert werden.“<br />
Durch geeignete Trainingsdaten, die<br />
nicht den idealen CAD-Geometrien entsprechen,<br />
ließe sich dies jedoch relativ leicht<br />
sicherstellen.<br />
An Interoperabilität muss<br />
noch gearbeitet werden<br />
Trotzdem gibt es in Sachen Künstliche Intelligenz<br />
noch einiges zu tun, wenn sie in der<br />
Messtechnik genutzt werden soll. Die Technologien<br />
müssen noch weiter ausreifen,<br />
Algorithmen für spezielle Anwendungen<br />
weiterentwickelt werden. Laut Auclair<br />
muss auch an einer besseren Interoperabilität<br />
zwischen verschiedenen Sensoren, Produktionsgeräten<br />
und Analysesoftware sowie<br />
weiteren Komponenten gearbeitet werden.<br />
Nach Meinung von Prantl ist es außerdem<br />
wichtig, dass Software-Tools eine einfache<br />
Handhabung für den Endanwender<br />
ermöglichen. „Im Fokus sollte hier der User<br />
stehen, nicht der Entwickler.“<br />
Wer auf den großen Wandel durch KI<br />
hofft, braucht Geduld. „KI und maschinel-<br />
Im mobilen Analyse-<br />
Tool WM | SYS Analyzer<br />
erprobt Wenzel<br />
den Einsatz von Methoden<br />
des maschinellen<br />
Lernens. Bild:<br />
Wenzel<br />
les Lernen sind komplex und liefern zuvor<br />
unerwartete Ergebnisse“, sagt Wenzel-<br />
Schinzer. „Know-how über diese Methodik<br />
ist nur wenig vorhanden, in Applikationen<br />
ist es noch nicht eingebaut.“ Daher dauert<br />
es seiner Meinung nach sicher noch eine<br />
Weile, ehe KI in der Messtechnik zum Alltag<br />
gehöre.<br />
Messtechnik- und Software-Anbieter<br />
können sich ergänzen<br />
So spannend wie die Entwicklung der KI-<br />
Technologien in der Messtechnik wird auch<br />
die Entwicklung des Marktes für die entsprechenden<br />
Produkte sein. Noch ist unklar,<br />
ob die Messtechnik-Anbieter das Feld ausschließlich<br />
selbst besetzen werden oder<br />
möglicherweise neue Player in den Sektor<br />
vordringen und KI-Lösungen bereit stellen<br />
werden.<br />
Prantl erwartet, dass „beide Vorgehensweise<br />
notwendig sein werden“. Es gebe<br />
bereits Anbieter aus dem Bereich Bildverarbeitung,<br />
die Systeme zur Verfügung stellen,<br />
die vielfach einsetzbar sind.<br />
Wenzel-Schinzer setzt auf Kooperationen.<br />
„Es wird sicher eine Kombination sein<br />
– die Software-Anbieter können KI, die<br />
Messtechnik-Anbieter kennen die erforderlichen<br />
Anwendungsfälle. Alleine wird es für<br />
jeden schwer.“<br />
Werth-Chef Christoph sieht das etwas<br />
anders. „Die entsprechenden Module mit<br />
KI-Funktionalität werden sicher Bestandteil<br />
der Software der Messgeräte hersteller sein“,<br />
so Christoph. „Die Ursache hierfür liegt<br />
darin, dass sie vollständig in den Datenfluss<br />
des Gesamtmessprozesses integriert sein<br />
müssen und gegebenenfalls zu wesentlichen<br />
Wettbewerbsvor teilen führen können.“ •<br />
2. Praxiskongress<br />
Recht<br />
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