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Industrieanzeiger 11.2019

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nachrichten<br />

Zulieferer sind 2019<br />

wetterfest aufgestellt<br />

Branchenbilanz | Die deutsche Zuliefererindustrie<br />

ist verhalten ins Jahr 2019 gestartet. Und mit<br />

Protektionismus und Brexit mehren sich die Unwägbarkeiten<br />

im Jahresverlauf.<br />

Ihren Umsatz wie auch ihre Belegschaft<br />

hat die deutsche Zulieferindustrie<br />

im Vorjahr jeweils<br />

um 3 % erhöht: 264 Mrd. Euro<br />

stehen in den Büchern, 1,2 Mio.<br />

Beschäftigte arbeiteten zur Jahresfrist<br />

in der Industriebranche,<br />

betont die Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie (ArGeZ). Die<br />

Aufstockung der Belegschaft erfolgte<br />

auch mit Blick auf die<br />

Kapazitäten, die 2018 nochmals<br />

gestiegen sind und die Auslastung<br />

auf das Niveau von 87 %<br />

gehoben haben.<br />

Zwar blieben die Kapazitäten<br />

auch im ersten Quartal 2019<br />

stabil, was überwiegend an den<br />

nach wie vor hohen Auftrags -<br />

beständen gelegen habe. Neue<br />

Impulse würden sich jedoch nur<br />

vereinzelt zeigen, so die Branchenvertreter.<br />

Essenziell für die heimischen<br />

Zulieferer ist die Stabilität nicht<br />

nur der internationalen Wertschöpfungsketten,<br />

sondern der<br />

globalen Märkte grundsätzlich.<br />

Das zeigt sich an der Exportquote<br />

von rund 39 %. Insgesamt<br />

103 Mrd. Euro erwirtschafteten<br />

die Unternehmen im<br />

vorigen Geschäftsjahr mit ausländischen<br />

Kunden. Zusätzlich<br />

zu direkten Ausfuhren gelangen<br />

drei Viertel der im Inland abgesetzten<br />

Komponenten und Aggregate<br />

später zur Endanwendung<br />

ins Ausland. Diese indirekten<br />

Exporte sind laut ArGeZ ursächlich<br />

für das Wachstum der<br />

Zulieferer. Schließlich hätte die<br />

wichtigste Kundengruppe, die<br />

deutschen OEMs, ihre Produktion<br />

im Inland reduziert. Investitionsentscheidungen<br />

werden weniger<br />

mit Blick auf Erweiterungen<br />

getroffen. Eher geht es um<br />

strukturelle Anpassungen, die<br />

Integration von Automatisierungs-<br />

und Digitalisierungmöglichkeiten<br />

sowie die Erweiterung<br />

und Optimierung der Angebotspalette.<br />

Aktuell sehen sich die Zulieferer<br />

einer Fülle an Unwägbarkeiten<br />

gegenüber, die ihre Perspektiven<br />

unter Druck setzen.<br />

Einerseits befeuern Protektionismus<br />

und Brexit die Unsicherheiten,<br />

andererseits würden<br />

marktdominante Kunden oft<br />

das Fair-Play vermissen. •<br />

Das Jahr 2018 steht<br />

für die deutsche Zuliefer -<br />

industrie mit einem<br />

spürbaren Umsatzplus<br />

in den Büchern.<br />

Bild: Super ingo/Fotolia<br />

Ausland bremst Maschinenbauer<br />

Das Ausland zieht Bestellungen ins<br />

Minus. Bild: industrieblick/Fotolia<br />

Branchenkonjunkutur | Die Abschwächung<br />

der Auftragsentwicklung bereitet den Maschinenbauern<br />

Sorge. Im Februar verfehlten<br />

die Bestellungen ihr Vorjahresniveau um<br />

real 10 %. Laut VDMA war das der dritte<br />

monatliche Rückgang in Folge. „Die vielen<br />

politischen Belastungen insbesondere im<br />

internationalen Geschäft zeigen Wirkung“,<br />

sagte Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers mit<br />

Blick auf ungelöste Handelsstreitigkeiten<br />

sowie Unsicherheiten rund um den Brexit.<br />

Vor allem einbrechende Ordereingänge aus<br />

dem Ausland um 16 % waren ursächlich für<br />

das Minus im Februar. Aus dem Euroraum<br />

kamen 14 % weniger Aufträge, die Nicht-<br />

Euro-Länder lagen um 16 % unter dem<br />

Vorjahr. „Das Orderplus von 2 Prozent im<br />

Inland konnte die Auslandsschwäche nicht<br />

kompensieren, weil auch hier die Belastungen<br />

steigen, etwa durch die Strukturänderungen<br />

in der Autoindustrie“, so Wiechers.<br />

Im Drei-Monats-Vergleich Dezember 2018<br />

bis Februar 2019 lagen die Orders um real<br />

10 % unter dem Vorjahreswert. •<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> 11.19

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