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Industrieanzeiger 11.2019

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Das optische Warnsystem Truckspot<br />

projiziert ein rotes Dreieck auf den<br />

Boden und weist andere Personen auf<br />

einen nahenden Stapler hin.<br />

Bild: Linde Material Handling<br />

Das neueste Assistenzsystem von Linde Material Handling<br />

heißt „Zone Intelligence“ und ist seit Beginn des<br />

Jahres verfügbar. Der Anwender kann die Lösung nachrüsten<br />

oder ab Werk bestellen. Aus Sicht der Logistikexperten<br />

ist die Software eine wichtige Entwicklung, die<br />

für mehr Sicherheit in den Hallen sorgen soll. Denn<br />

trotz umfänglicher Sicherheitsausrüstung birgt der Einsatz<br />

von Flurförderzeugen nach wie vor gewisse Risiken.<br />

Und die rühren nicht zuletzt daher, dass der Fahrer<br />

selbst bestimmt, mit welcher Geschwindigkeit er unterwegs<br />

ist und wie weit er sein Tempo in Kreuzungsbereichen<br />

oder in engen Gängen drosselt.<br />

Gefährlich sind auch Fahrten mit einem zu weit angehobenen<br />

Hubmast. Die Folge sind Kollisionen mit<br />

Rolltoren oder Deckenstützen, die jedes Jahr Schäden in<br />

Millionenhöhe verursachen. Um diese unfall- und kostenträchtigen<br />

Situationen zu entschärfen, hat Linde Material<br />

Handling das neue sensorbasierte Assistenzsystem<br />

entwickelt. Mit der Technik kann der Flottenbetreiber<br />

spezifische Zonen in Lager- und Produktionsbereichen<br />

festlegen, in denen die Geschwindigkeit der Fahrzeuge<br />

automatisch reduziert wird.<br />

Stapler an der digitalen Leine<br />

Der Druck im Lager ist enorm. Die Staplerfahrer<br />

sind angehalten, den Warenumsatz hochzuhalten.<br />

Folglich rauschen sie mit hoher Geschwindigkeit<br />

durch die Gänge - mit angehobener Last, denn<br />

zum Absenken der Gitterbox fehlt die Zeit. Es ist<br />

nur eine Frage der Zeit bis zum ersten schweren<br />

Unfall. Solche Situationen<br />

lassen sich nur mit intelligenten<br />

Assistenzsystemen<br />

entschärfen, die auf softe<br />

Weise eine sichere Fahrweise<br />

erzwingen.<br />

Uwe Böttger,<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Technisch realisiert wird das neue Assistenzsystem<br />

durch breitbandige Funksignale im 4-Gigahertz-Bereich.<br />

Diese werden zwischen festinstallierten Sensoren<br />

und dem Fahrzeugsensor ausgetauscht und gehen auch<br />

durch Mauern und Pfeiler hindurch. Um die verschiedenen<br />

Zonen festzulegen, kann der Flottenmanager die jeweiligen<br />

Hallen- oder Werkspläne per Software am<br />

Rechner hochladen. Danach konfiguriert er die verschiedenen<br />

Zonen nacheinander mit einem Grafik-Tool<br />

und belegt sie mit spezifischen Parametern. Das Assistenzsystem<br />

stellt vier Kernfunktionen bereit. Die erste<br />

Funktion ist eine punktuelle Geschwindigkeitsanpassung<br />

die immer dann greift, wenn der Stapler auf eine<br />

kritische und potenziell gefährliche Stelle zufährt. Hierzu<br />

gehören unübersichtliche Ecken, Überwege und<br />

Kreuzungen. Die zweite Funktion ist eine flächenmäßige<br />

Anpassung der Geschwindigkeit für Bereiche, wo oft<br />

Personen unterwegs sind. Rolltore und Durchfahrten<br />

werden mit Funktion Nummer drei kontrolliert und die<br />

vierte Funktion schließlich drosselt das Tempo auf Strecken<br />

mit Bodenunebenheiten.<br />

Mit dem zweiten Modul „Truck Mapping“ kann<br />

sich der Anwender den Staplereinsatz aus der Vogelper-<br />

Mit dem Assistenzsystem „Zone Intelligence“ kann der<br />

Flottenbetreiber spezifische Zonen im Lager- und Produktionsbereich<br />

festlegen, in denen die Geschwindigkeit<br />

der Fahrzeuge automatisch reduziert werden soll.<br />

Bild: Linde Material Handling<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 11.19 31

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