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war längst wieder in der Küche verschwunden.<br />
„Also, ich merke nichts“, sagte meine Mutter.<br />
„Es ist seine Mütze“, sagte Jonathan. „Sie ist<br />
so blau wie das Meer. Und dann hat er noch eine<br />
Laterne in der Hand, ein kleines Licht. Licht kann<br />
man immer brauchen.“<br />
Ich schaute mir den Reisezwerg an, wie er so dastand<br />
und aus dem Fenster sah, und plötzlich – ich<br />
hätte es schwören können – plötzlich hörte ich für<br />
ein paar Sekunden draußen das Meer rauschen. Mein<br />
Vater hätte natürlich gesagt: „Unsinn, das ist der<br />
Straßenlärm!“, aber ich weiß: Es war das Meer. Jonathan<br />
hatte Recht: Das war ein richtiger Reisezwerg.<br />
„Der jedenfalls bleibt bei mir“, sagte Jonathan<br />
und klatschte in die Hände. Er steckte seinen Reisezwerg<br />
zurück in die Jackentasche.<br />
„So – und wo stellen wir die anderen Zwerge auf?“<br />
Das war der erste Sonntag mit Jonathan.<br />
Die Zwerge wurden in der ganzen Wohnung<br />
verteilt. Der Radiozwerg, der so gern Radio hörte,<br />
kam neben das Radio. Der Zwerg mit der Badehaube<br />
kam ins Badezimmer, ein Zwerg saß neben meinem<br />
Vater auf dem Sofa und sah sich die Nachrichten im<br />
Fernsehen an.<br />
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