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Meine Mutter stellte sich wortlos vor den Spiegel
im Vorzimmer und kämmte langsam ihr Haar. Es sah
aus, als würde sie alles in Zeitlupe machen.
„Du wirst dir einen Sonnenbrand holen!“, sagte
ich zu Jonathan, als er mit drei Lampen und einem
Verlängerungskabel ins Wohnzimmer kam. „In der
Wüste ist doch die Sonne so stark, dass man sich
schützen muss!“ Das hatte ich in einem Buch gelesen.
„Da muss man Tücher tragen und weite Kleider.
Sonst verbrennt die Sonne die ganze Haut!“
Jonathan sprang mit einem Jubelschrei auf mich zu.
„Max, du bist großartig! Du hast den Wüstentest
eindeutig bestanden. Natürlich hast du Recht.
Schutz ist wichtig. Und man muss vorsichtig sein im
Sand. Die Wüste lebt! Das weiß jedes Kind. Da gibt
es Schlangen und Skorpione und …“
„Schluss jetzt!“, rief mein Vater. „Es reicht schon,
dass du uns die Wüste ins Wohnzimmer bringst.
Sag jetzt ja nicht, du hast auch noch irgendwelche
giftigen Tiere mitgebracht!“
„Keine Spur!“, sagte Jonathan. Ihn schien nichts
aus der Ruhe zu bringen. Nicht einmal die schlechte
Laune meiner Eltern störte ihn.
Er schlüpfte wieder in die Hose und in sein
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