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Das Stadtgespräch August 2020

Die Ausgabe August vom Stadtgespräch auf Mein Rheda-Wiedenbrück

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Dr. Krüger: Hier erstellt die VHS gerne maßgeschneiderte Angebote. Neben<br />

Kursen, Einzel- und Kleingruppenschulungen, der Vermittlung von<br />

Hintergrundwissen, ist uns der vernünftige Umgang mit dem ganzen<br />

digitalen Hype wichtig (Medien-Kompetenz – Lernen, dass die Geräte<br />

einen Ausschaltknopf haben).<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Was hat sich bei den heutigen Bildungsangeboten<br />

gegenüber Ihrer Anfangszeit geändert?<br />

Dr. Krüger: Themen wie PC-Bedienung oder Windows für Anfänger gibt es<br />

heute nicht mehr. Wir sind keine digitalen Anfänger mehr. Heute gibt es<br />

vor allem Spezialkurse. Im Fachbereich Sprache dominierten früher Kurse<br />

für Anfänger und Fortgeschrittene in Englisch und Französisch. Heute<br />

bietet die VHS ebenfalls ein breites Spektrum an exotischen Sprachen.<br />

Gleichfalls im Gesundheits- und Kreativ-Bereich haben wir heute ein<br />

reichhaltigeres Angebot.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Was war der ausschlaggebende Moment, die Arbeit<br />

der VHS unter das Konzept des Qualitätsmanagements zu stellen?<br />

Dr. Krüger: Ich war schon immer der Auffassung, dass Volkshochschulen<br />

viel mehr Management gebrauchen. In den 1990er Jahren absolvierte ich<br />

die EFQM-Ausbildung. Mittlerweile bin ich bundesweit als EFQM-Assessor<br />

unterwegs. Ich werde diese Aufgabe auch im Ruhestand betreiben.<br />

Hier vor Ort steht mir Irmgard Honerlage als Qualitätsbeauftragte zur<br />

Seite.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Gibt es Dinge mit denen Sie nicht so zufrieden sind?<br />

Dr. Krüger: Ich bin nicht zufrieden damit, dass wir es nicht schaffen mit<br />

politischer Bildung die breiten Schichten der Bevölkerung zu erreichen.<br />

Obwohl dieses Thema vor dem Hintergrund der vielen kursierenden Fake-News<br />

und des in den modernen Medien verbreiteten Bull-Shits für<br />

Aufklärung sorgen könnte. Zudem ist es wichtig für eine verantwortungsbewusste<br />

Stimmabgabe bei den Wahlen. Eigentlich sollte jeder,<br />

der seine Stimme abgibt, politisch gut informiert sein.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Mit wie vielen Mitarbeitern, Dozenten, Kursteilnehmern<br />

und Bildungsangeboten haben Sie die VHS übernommen – wie<br />

viele Beschäftigte, Lehrende, Besucher und Angebote führt die Weiterbildungseinrichtung<br />

heute?<br />

Dr. Krüger: Als ich die VHS übernahm, bot sie mit 33.000 Unterrichtsstunden<br />

schon ein sehr breites Angebot. Dafür standen 350–400 Dozenten<br />

im Einsatz. Sie sind das Gesicht der Volkshochschule. Wir freuen uns<br />

immer, wenn sich Leute finden, die mit ihren besonderen Neigungen und<br />

Interessen unser Bildungsangebot bereichern möchten. Heute befinden<br />

sich dafür 650 Dozenten mit 85.000 Unterrichtsstunden im Einsatz. Sie<br />

erhöhen sich um 130.000 Stunden der OGGS. Die Anzahl der Mitarbeiter<br />

wuchs von 20 auf jetzt 300 (rund 200 Vollzeitstellen), der Jahres-Umsatz<br />

stieg von 1,7 Mio. auf 10 Mio. €.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Werden Sie sich als Ruheständler auf das Altenteil<br />

zurückziehen?<br />

Dr. Krüger: Ich freue mich sehr, dass ich mich weiter um die Kammermusikreihe<br />

»Musica da Camera« und den Jugendmusikpreis kümmern,<br />

bei EFQM und anderen Kleinigkeiten noch beratend tätig sein kann.<br />

Neben der Tätigkeit als EFQM-Assessor finde ich nun die Zeit, um was<br />

in Literatur zu machen, beispielsweise, um meine lyrischen Arbeiten und<br />

ein begonnenes Theaterstück abzuschließen, neue Projekte zu beginnen<br />

(Redaktion: unter seinem Pseudonym »Siegfried Carl«). Als Lehrbeauftragter<br />

an der Musikhochschule Detmold kann ich der Verbindung von<br />

Literatur und Musik nachgehen. In meinem Terminkalender steht auch<br />

schon die Teilnahme an einer Literaturwoche in Süddeutschland.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Welche Wünsche haben Sie für Ihren Nachfolger<br />

André Mannke?<br />

Dr. Krüger: …dass er die Arbeit mit neuen Ideen und der ihm eigenen<br />

Ansprache mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Dozenten<br />

in freundschaftlicher Zusammenarbeit und dem gemeinsamen Willen<br />

Bildung lebhaft zu gestalten weiter führt. Dabei wünsche ich ihm und<br />

dem gesamten Team Glück und Erfolg. Fortune, diplomatisches Geschick<br />

und das passende Maß an Durchsetzungskraft wünsche ich ihm bei der<br />

Mittelbeschaffung. Ich freue mich, dass ich mich mit ihm gut verstehe.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />

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