Das Stadtgespräch August 2020
Die Ausgabe August vom Stadtgespräch auf Mein Rheda-Wiedenbrück
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B<br />
Brigitte Frisch-Linnhoff bewirbt sich am 13. September<br />
<strong>2020</strong> zum zweiten Mal um das Amt der Bürgermeisterin<br />
in Rheda-Wiedenbrück. Im Interview erklärt Sie, wo und<br />
wie sie konkret anpacken will:<br />
Brigitte Frisch-Linnhoff,<br />
Bürgermeisterkandidatin<br />
der SPD, stellt sich vor<br />
Was motiviert Sie dazu, bereits zum zweiten Mal als Bürgermeisterkandidatin<br />
anzutreten?<br />
Wenn ich von einer Sache überzeugt bin, setze ich mich voll und ganz<br />
dafür ein. Auch wenn ich zugeben muss, dass mich die Entscheidung<br />
erneut zu kandidieren einige schlaflose Nächte gekostet hat. Dabei ging<br />
es mir aber nicht um die Frage, ob ich kandidieren soll, sondern ob<br />
ich überhaupt antreten soll, weil ich mich vor zwei Jahren noch einmal<br />
beruflich verändert habe. Die Abteilungsleitung an der Städtischen Gesamtschule<br />
und die Verantwortung für 500 Schüler und Schülerinnen<br />
sowie das Kollegium in meiner Abteilung ist eine sehr fordernde Aufgabe,<br />
die mir aber auch viel Freude macht. Letztendlich trugen zwei<br />
Überlegungen zu meiner Entscheidung bei, wieder anzutreten: 1. Meine<br />
Verwaltungstätigkeit in den letzten zwei Jahren, durch die ich mich auf<br />
das Amt der Bürgermeisterin gut vorbereitet fühle, und 2. weil mir meine<br />
Unterlagen der letzten Wahl nochmal bewusst gemacht haben, dass<br />
wichtige Forderungen, die ich bereits vor sechs Jahren formuliert habe,<br />
bisher noch nicht wirklich zufriedenstellend gelöst wurden.<br />
Was würden Sie als Bürgermeisterin anders machen?<br />
Als neue Bürgermeisterin hätte ich zunächst den Vorteil, dass ich von<br />
außen in die Verwaltung hereinkomme und nicht in ihr aufgestiegen bin.<br />
Ich habe also einen freieren Blick, wenn ich kritisch prüfe, was gut funktioniert<br />
und wo nachjustiert werden muss. Natürlich werde ich zunächst<br />
eine Lernende sein, die sich in die Abläufe einarbeiten muss. In meiner<br />
politischen Arbeit setze ich mit den Schwerpunkten Schule, Soziales und<br />
Brigitte Frisch-Linnhoff persönlich<br />
Brigitte Frisch-Linnhoff, 58 J., verheiratet, 3 erwachsene Kinder,<br />
geboren und aufgewachsen in Rheda. Lehrerin für Geschichte und<br />
katholische Religionslehre an der Realschule Schloss Holte-Stukenbrock<br />
sowie der Realschule bzw. Gesamtschule Rietberg. Heute Abteilungsleitung<br />
III an der Städt. Gesamtschule Rheda-Wiedenbrück/<br />
Gesamtschulrektorin. Sie verbringt ihre Freizeit gerne mit Familie<br />
und Freunden, besucht Musicals und Konzerte.<br />
Lokalpolitische Erfahrung: über 30 Jahre Vorstandstätigkeit in den<br />
SPD-Ortsvereinen Münster Hansa-Hafen, Wiedenbrück, Rheda und<br />
Rheda-Wiedenbrück als Beisitzerin, Kassiererin und stellv. Vorsitzende,<br />
2013-2019 Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Rheda-Wiedenbrück,<br />
1997 sachkundige Bürgerin im Schulausschuss, 1999-2005 und seit<br />
2009 Ratsfrau, stellv. Vorsitzende des Schulausschusses, seit 2015 2.<br />
stellv. Bürgermeisterin der Stadt Rheda-Wiedenbrück.<br />
Foto: Karti Fotografie- Katharina Uschmann<br />
1 Brigitte Frisch-Linnhoff, Bürgermeisterkandidatin der SPD<br />
Kultur andere als der derzeitige Amtsinhaber. Mich persönlich treibt die<br />
Frage nach der sozialen Gerechtigkeit und dem Zusammenhalt unserer<br />
Stadt um, die mich auch als Bürgermeisterin antreiben wird.<br />
Bei welchen Themen sehen Sie dringenden Handlungsbedarf?<br />
Bereits vor sechs Jahren war eines meiner wichtigsten politischen Ziele,<br />
angesichts der Zuwanderung von Arbeitnehmern aus Süd-Ost-Europa<br />
mit ihren Familien, eine Willkommenskultur zu entwickeln und diese<br />
Menschen bestmöglich zu integrieren. Alle Maßnahmen, die bisher<br />
eingeleitet wurden, haben keine wirklichen Fortschritte gebracht. Wir<br />
sprechen hier nicht von Fremden, sondern von Nachbarn, Arbeitskollegen<br />
und Spielkameraden unserer Kinder. Daher müssen wir unsere<br />
Anstrengungen intensivieren. Eine deutliche Schieflage sehe ich auch in<br />
der Frage der Generationengerechtigkeit. Junge Menschen sollen nicht<br />
weiter verdrängt, sondern ebenso wie Senioren in politische Entscheidungsprozesse<br />
einbezogen werden. Wir brauchen dringend ein Jugendparlament,<br />
aufsuchende Jugendarbeit und attraktive Räume.<br />
Haben Sie Herzensthemen, für die Sie sich besonders persönlich<br />
engagieren möchten?<br />
Ich lebe gerne hier und hänge an meiner Heimatstadt. Wir sind gerne<br />
wieder zurückgekommen, da wir hier eine bezahlbare Wohnung gefunden<br />
haben und mein Mann geeignete Räumlichkeiten für seinen Handwerksbetrieb.<br />
Heute wäre das weitaus schwieriger. Wir müssen junge,<br />
gut ausgebildete Menschen besser als bisher dabei unterstützen, hier<br />
bezahlbaren Wohnraum und eine berufliche Zukunft zu finden.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
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