Das Stadtgespräch August 2020

1 Vater und Tochter teilen die Begeisterung für das Schwalbe-Dreirad »Brandies«.
1 Einer, der gerne die Schwalbe macht: Marcel Zahn in seiner Werkstatt.
Kult
Mit großer Begeisterung restauriert und wartet er die Simson-Schwalben
»Spatz, Star, Sperber« & Co. aus ihrem Geburtsnest im thüringischen
Suhl. In dem Simson-Werk wurden zwischen 1964 und 1986 über eine
Million Schwalben gebaut. Sie sind sehr zuverlässig. Die Kleinkrafträder
mobilisierten seinerzeit die DDR. Sie waren dort entsprechend beliebt.
Auf dem wiedervereinten Markt hatte der Zweitakter keine Chance mehr.
Nach der Wende brach die Produktion ein.
Doch plötzlich scheinen die Oldtimerflitzer überall zu sein. Zwischenzeitlich
sind die DDR-Mopeds zu raren Kultobjekten avanciert.
Schwer zu sagen, wann der zweite Frühling für die Schwalbe begann.
Bei Marcel Prinz aber wissen wir es genau: 10 Jahre nach dem Mauerfall
begann er mit dem mühseligen Sammeln von Blechen und anderen
Komponenten für seine erste Schwalbe KR (Kraftrad) 51/1S (Sondermodell).
Er baute die grünfarbige Maschine selbst zusammen.
Das erste Mal
Als er zum ersten Mal mit dem Gedanken einer Restauration seiner Simson
spielte, wusste er noch nicht genau, was ihn erwartet: »Was brauche
ich dabei an Werkzeug und Materialien? Wie behalte ich den Überblick
bei den vielen zerlegten Teilen? Wie restauriere ich die Bleche? Was ist an
der Elektrik zu tun? In welcher Reihenfolge baue ich die Teile zusammen?
Es gibt ja nichts Ärgerlicheres, als sich später eingestehen zu müssen,
dass es doch besser gewesen wäre, dieses oder jenes gleich mitgemacht
zu haben! Das Werkeln an den Retro-Zweitaktern wird zu seinem Hobby.
»Beim Schrauben an der Schwalbe kann ich abschalten«, sagt er.
Technik
Die Simson Schwalbe KR 51/1 wurde von 1964 bis 1979 gebaut, hat 50
Kubik und 3,6 PS, einen gebläsegekühlten Zweitaktmotor und ein
Drei-Gang-Getriebe. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 60 km/h. 67,
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SSV-KRACHER!
Das Stadtgespräch
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