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Thorak_Buch 2 - Moin, moin in Tommys City!

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Haaresbreite verfehlt hatte. Darüber wollte ich mich gerne mit Tamir<br />

unterhalten, aber es sollte wohl nicht an diesem Abend se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong><br />

Blick <strong>in</strong> Wallas Gesicht sagte mir nämlich, dass Widerspruch s<strong>in</strong>nlos<br />

war und so ergab ich mich seufzend <strong>in</strong> me<strong>in</strong> Schicksal und folgte<br />

dem Hünen <strong>in</strong> Richtung Stadtmitte.<br />

Morgen war sicherlich auch noch Zeit zum Reden.<br />

104<br />

***<br />

Wir marschierten e<strong>in</strong>e schmale Gasse entlang, die nach knapp zweihundert<br />

Schritten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e breite, gepflasterte Straße mündete. Trotz<br />

der here<strong>in</strong>brechenden Nacht war deutlich zu erkennen, dass hier die<br />

Häuser größer, herrschaftlicher, die Straßen breiter und sauberer und<br />

die wenigen Menschen, die uns begegneten, besser gekleidet waren,<br />

als <strong>in</strong> jenem Viertel, aus dem wir kamen.<br />

»Wie weit ist es noch?«, fragte ich nach e<strong>in</strong>er Weile.<br />

»Wir s<strong>in</strong>d gleich da«, erwiderte Walla und deutete zu me<strong>in</strong>em<br />

größten Erstaunen auf e<strong>in</strong>en schmalen, dunklen Seitenweg, dessen<br />

E<strong>in</strong>gang zwischen zwei Häusern kaum zu erkennen war.<br />

»Hier entlang!«<br />

»Was, hier? Me<strong>in</strong>st du nicht auch, dass wir entlang der Straße<br />

eher auf e<strong>in</strong>e gut geführte Schenke stoßen werden, als hier <strong>in</strong> dieser<br />

düsteren Gasse?«<br />

Walla lächelte milde.<br />

»Das mag schon se<strong>in</strong>, <strong>Thorak</strong>. Nur kostet der We<strong>in</strong> <strong>in</strong> diesen<br />

prächtigen Straßen fast dreimal so viel wie <strong>in</strong> den Nebengassen, weil<br />

sich hierher seltener e<strong>in</strong> Reisender verirrt. Ich selber kann es mir aber<br />

nicht leisten, me<strong>in</strong> Geld leichtfertig zu verjubeln, denn me<strong>in</strong>e Börse<br />

ist aus Zwiebelleder.«<br />

Als ich ihn verständnislos anglotzte, verzog er den Mund zu<br />

e<strong>in</strong>em breiten Gr<strong>in</strong>sen.<br />

»Wenn man da h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>schaut, kommen e<strong>in</strong>em nämlich die<br />

Tränen.«<br />

Jetzt musste auch ich gr<strong>in</strong>sen und folgte ihm kopfschüttelnd. Aber<br />

bevor ich <strong>in</strong> die dunkle Gasse trat, blickte ich noch e<strong>in</strong>mal zurück.<br />

Warum, wusste ich später selber nicht mehr genau zu sagen.

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