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Thorak_Buch 2 - Moin, moin in Tommys City!

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schließlich lagen wir uns <strong>in</strong> den Armen.<br />

Se<strong>in</strong> Name war Gallo und er hörte schweigend zu, während ich<br />

erzählte, was mir passiert war, seit wir zu den Höhlen des Orakels<br />

geritten waren. Er antwortete erst, als ich ihn etwas fragte.<br />

»Was ist mit Anila? Wo s<strong>in</strong>d die anderen?«<br />

Ich konnte me<strong>in</strong>e Ungeduld kaum zügeln. Gallo starrte mich<br />

e<strong>in</strong>en Moment lang seltsam an, er war deutlich vom Schock der Ereignisse<br />

gezeichnet. Ich konnte sehen, wie es <strong>in</strong> ihm arbeitete und als<br />

er mir antwortete, lagen Tränen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Augen.<br />

»Es haben nur wenige überlebt, Anila ist e<strong>in</strong>e von ihnen«, entgegnete<br />

er ausweichend.<br />

Bevor ich ihn mit weiteren Fragen bestürmen konnte, drehte sich<br />

der N’de um, bestieg se<strong>in</strong> Pferd und gab mir mit e<strong>in</strong>er knappen<br />

Handbewegung das Zeichen ihm zu folgen. Obwohl ich eigentlich<br />

hundemüde war, befand ich mich jetzt irgendwie <strong>in</strong> aufgekratzter<br />

Stimmung. Me<strong>in</strong> Herz raste, das Blut rauschte <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Ohren und<br />

ich konnte es kaum noch erwarten, Anila und die anderen zu sehen.<br />

Aber me<strong>in</strong>e Geduld wurde auf e<strong>in</strong>e lange Probe gestellt.<br />

Die Sonne hatte längst ihren höchsten Stand erreicht, als wir<br />

immer noch gen Westen ritten.<br />

Als wir e<strong>in</strong>e weitere Anhöhe erklommen, ich hatte es längst aufgegeben,<br />

die h<strong>in</strong>ter uns liegenden Hügel zu zählen, tauchte vor<br />

unseren Augen unvermittelt e<strong>in</strong> bizarres Felsmassiv auf. Je näher wir<br />

diesen Bergen kamen, desto mehr kam ich zu der Erkenntnis, dass<br />

diese steil aufragenden, schroffen Felsen höchstens von e<strong>in</strong>em Vogel<br />

zu erklimmen waren, aber nicht von e<strong>in</strong>em Reiter. Ke<strong>in</strong> verborgener<br />

Weg, ke<strong>in</strong> noch so schmaler Pfad war zu erkennen, und als wir<br />

unsere Pferde schließlich vor e<strong>in</strong>em Wasserfall zügelten, dachte ich<br />

zuerst, dass Gallo wohl die Orientierung verloren hatte.<br />

Schäumend und brodelnd schoss das Wasser von der höchsten<br />

Felskuppe dieser seltsamen Bergformation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en kaum knietiefen<br />

Tümpel, an dessen Ufer wir unsere Pferde zügelten. Von dort aus<br />

bahnte sich Richtung Süden e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er, schmaler Bach se<strong>in</strong>en<br />

weiteren Weg durch das grasbedeckte Steppenland. Fasz<strong>in</strong>iert beobachtete<br />

ich das Naturschauspiel. Weiße Gischt tanzte auf den<br />

Wellen, die l<strong>in</strong>ks und rechts gegen die Felsen klatschte. Als Gallo<br />

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