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Thorak_Buch 2 - Moin, moin in Tommys City!

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ote Tropfen auf der Kl<strong>in</strong>ge zurückgeblieben waren. Daraufh<strong>in</strong> schrie<br />

er die armen Teufel <strong>in</strong> Grund und Boden und schon nach der<br />

nächsten Kontrolle vermieden es die Soldaten, auch nur <strong>in</strong> unsere<br />

Nähe zu kommen.<br />

Ich hatte diesen Giftzwerg bereits bei unserer ersten Begegnung<br />

richtig e<strong>in</strong>geschätzt. Er war e<strong>in</strong> h<strong>in</strong>terhältiger, geme<strong>in</strong>er Bursche,<br />

dem es Spaß machte, andere Menschen zu quälen. Sobald es jedoch<br />

um se<strong>in</strong>e Haut g<strong>in</strong>g, verwandelte er sich augenblicklich <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

heulendes Waschweib.<br />

Dennoch blieb ich auf der Hut.<br />

Mit jedem weiteren Schritt wurden die farblosen Augen Targotais<br />

frostiger und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Gedanken war ich bestimmt schon tausend<br />

schreckliche Tode gestorben.<br />

Irgendwann am späten Mittag dieses ereignisreichen Tages<br />

zügelte ich das Pferd und blickte mich um. Das Land war menschenleer,<br />

weit und breit nichts von den Kriegern der Psa zu sehen.<br />

»Das reicht«, sagte ich zu Targotai. »Du kannst jetzt gehen.«<br />

Der Zwerg starrte mich verständnislos an. Der lange Fußmarsch<br />

hatte ihn sichtlich mitgenommen. Die Augen hatten ihren eisigen<br />

Glanz verloren, harte L<strong>in</strong>ien hatten sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Gesicht gegraben und<br />

se<strong>in</strong>e prunkvolle Generalsuniform war jetzt schweißgetränkt, zerrissen<br />

und voller Dreck.<br />

»Glotz nicht so blöde«, sagte ich barsch, als er e<strong>in</strong>fach nur stumm<br />

da stand und zu Boden stierte. »Sei lieber froh, dass du noch am<br />

Leben bist. Jetzt geh endlich, de<strong>in</strong>e Männer werden sicher schon auf<br />

dich warten.«<br />

Targotai musterte mich f<strong>in</strong>ster, er sagte immer noch nichts.<br />

Stattdessen drehte er sich auf dem Absatz um und marschierte zurück<br />

<strong>in</strong> Richtung des Lagers.<br />

Ich blickte ihm nach.<br />

Er g<strong>in</strong>g bis zum nächsten Hügel und blieb <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Entfernung<br />

von e<strong>in</strong>hundert Schritten noch e<strong>in</strong>mal stehen. Dann drehte er sich<br />

um, starrte zu mir herüber und drohte mit der Faust.<br />

»Du hast mich vor den Augen me<strong>in</strong>er Männer lächerlich gemacht!«,<br />

brüllte er. »Reite, woh<strong>in</strong> du willst, ich kriege dich trotzdem.<br />

Ke<strong>in</strong>e Macht der Welt wird mich daran h<strong>in</strong>dern können dich zu<br />

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