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Thorak_Buch 2 - Moin, moin in Tommys City!

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an den Schultern zu packen und solange zu rütteln, bis er endlich<br />

reden würde. Die Sorge um das Schicksal von Anila brachte mich<br />

fast um den Verstand.<br />

»Die Götter haben sich von uns abgewandt«, sagte der Mann leise<br />

und sackte <strong>in</strong> sich zusammen wie e<strong>in</strong> Häufle<strong>in</strong> Elend. Er zitterte jetzt<br />

am ganzen Körper und war kreidebleich.<br />

»Es muss doch noch Überlebende geben, wo s<strong>in</strong>d sie?«<br />

Statt e<strong>in</strong>er Antwort riss er die Hände vors Gesicht und schrie auf.<br />

»Reiß dich zusammen«, herrschte ich ihn an.<br />

Daraufh<strong>in</strong> begann der Mann noch lauter zu schreien.<br />

Ich zerrte ihn an den Schultern herum und verpasste ihm e<strong>in</strong>e<br />

schallende Ohrfeige. E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e weit aufgerissenen, wirren<br />

Augen zeigte mir, dass der Mann den Verstand verloren hatte.<br />

»Ich habe dich etwas gefragt.«<br />

»Sie s<strong>in</strong>d nach Westen <strong>in</strong> die heiligen Berge geflohen«,<br />

schluchzte er. »Aber das wird ihnen nichts nützen, auch sie s<strong>in</strong>d<br />

bereits verdammt.«<br />

Bevor ich reagieren konnte, riss sich der Mann los. Dabei entwickelte<br />

er unglaubliche Kräfte und schleuderte mich e<strong>in</strong>fach wie<br />

e<strong>in</strong>en dummen Jungen zu Boden. Dann rannte er schreiend aus dem<br />

Lager Richtung Norden.<br />

»Wir s<strong>in</strong>d alle verdammt, alle, es gibt ke<strong>in</strong>e Rettung mehr.«<br />

Kopfschüttelnd sah ich ihm nach, bis er nur noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />

Punkt am Horizont war. Ich verzichtete auf e<strong>in</strong>e Verfolgung. Zum<br />

e<strong>in</strong>en war es Abend geworden und es wäre Wahns<strong>in</strong>n gewesen, im<br />

Dunkeln den Psa wieder entgegen zu reiten, und zum anderen war<br />

dem armen Kerl sowieso nicht mehr zu helfen. Ich bestieg wieder<br />

me<strong>in</strong> Pferd und ritt, solange ich noch e<strong>in</strong>igermaßen etwas sehen<br />

konnte, den heiligen Bergen der N’de entgegen. Während me<strong>in</strong> Pferd<br />

im Galopp gen Westen zog, flehte ich im Stillen um Anilas Willen<br />

für den Beistand der Götter.<br />

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