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Thorak_Buch 2 - Moin, moin in Tommys City!

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154<br />

***<br />

Das Brüllen der Bestie wurde immer lauter und vermischte sich mit<br />

den verzweifelten Flüchen Radoks, der wie e<strong>in</strong> Verrückter an der Tür<br />

zerrte. Durch das durchgebrochene Mauerwerk am Treppenaufgang<br />

zwängte sich uns der wurmartige Leib der Kreatur e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Schritt entgegen und die nächste Spuckattacke kam bereits gefährlich<br />

nahe.<br />

Der ätzende Schleim landete genau zwischen unseren Be<strong>in</strong>en,<br />

doch während mich das Leder me<strong>in</strong>er Stiefel e<strong>in</strong> zweites Mal vor<br />

Schlimmerem bewahrte, begann Radok plötzlich wie e<strong>in</strong> waidwundes<br />

Tier zu brüllen. Mir stockte förmlich der Atem. Dort, wo ihn<br />

der ätzende Schleim an den Be<strong>in</strong>en getroffen hatte, begann sich se<strong>in</strong><br />

Fleisch rauchend aufzulösen. Deutlich konnte ich an se<strong>in</strong>em l<strong>in</strong>ken<br />

Fuß bereits den Schienbe<strong>in</strong>knochen sehen.<br />

Radok schrie wie am Spieß, die Bestie brüllte vor Wut, es stank<br />

nach verbranntem Fleisch. Und als sich jetzt auch noch plötzlich<br />

h<strong>in</strong>ter uns die Tür wie von Geisterhand öffnete und aus der Düsternis<br />

dah<strong>in</strong>ter sche<strong>in</strong>bar aus dem Nichts e<strong>in</strong>e gekrümmte Frauengestalt<br />

erschien, glaubte ich, endgültig verrückt geworden zu se<strong>in</strong>.<br />

Die dürre, gebrechliche Alte schüttelte ihre knochige Rechte und<br />

e<strong>in</strong> schrilles Krächzen kam aus ihrem zahnlosen Mund.<br />

»Me<strong>in</strong> Sohn! Was habt ihr mit me<strong>in</strong>em Sohn gemacht?«<br />

Die Priester<strong>in</strong> des Wahns<strong>in</strong>ns<br />

»Die Götter mögen euch verfluchen.«<br />

Die zahnlose Alte, die nur aus Haut und Knochen zu bestehen<br />

schien, breitete beide Arme aus und reckte ihre gichtgekrümmten<br />

F<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> die Höhe. Langsam öffnete sich ihr Mund und e<strong>in</strong>e Gänsehaut<br />

überzog me<strong>in</strong>en Rücken, als ihr seltsame, beschwörende Worte<br />

über die Lippen kamen, die niemals von dieser Welt stammen<br />

konnten. E<strong>in</strong> heiserer, unheilvoller S<strong>in</strong>gsang hallte durch den<br />

Treppenaufgang und brach sich unten <strong>in</strong> der Höhle von den Wänden

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